Kommentar
11:09 Uhr, 23.08.2013

Rendite trotz Crash

Erwähnte Instrumente

  • 3,30% Europa-Anleihe auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Kommt er nun, der von so manchem Experten angekündigte Rücksetzer bzw. Crash an den Märkten, der so richtig in die Jahreszeit passen würde, oder nicht? Wer auf die neue Europa-Anleihe der BayernLB mit Festverzinsung setzt, muss sich aufgrund des hohen Puffers wohl darüber weniger Gedanken machen.

Die Börsen befinden sich inmitten der für Aktien besonders gefährlichen weil historisch schlechtesten Kalendermonate August und September. Zumindest bis Ende vergangener Woche war davon allerdings noch nicht viel zu spüren, auch wenn sich die Märkte nach dem starken Anstieg im Juli schon seit einiger Zeit eher seitwärts entwickeln. Nach Ansicht vieler Experten sollte jetzt aber eine Korrektur anstehen, bevor es im Herbst wieder steil nach oben geht. Was sollten sie auch anderes sagen, handelt es sich dabei doch um die Standardmeinung, die eigentlich jedes Jahr in den flauen Sommermonaten immer wieder von neuem vertreten wird. Besonders weit lehnt sich in dieser Woche das sonst für seine extrem bullische Sichtweise bekannte Anlegermagazin „Der Aktionär“ aus dem Fenster, in dem es diesmal nicht fünfstellige DAX-Stände propagiert, sondern ganz im Gegenteil mit der süffisanten Frage titelt „Crash voraus?“.

3,30 Prozent Fix-Kupon, 60 Prozent Puffer

Ob es wirklich zu einem stärkeren Rücksetzer kommt, auf den viele Anleger derzeit so sehnsüchtig zu warten scheinen, wird man sehen. Unabhängig davon könnten längerfristig orientierte Investoren auf Produkte setzen, die angesichts der noch immer sehr niedrigen Zinsen eine durchaus akzeptable Rendite abwerfen. Freilich ist das nur möglich, wenn dabei auch ein gewisses Aktienmarktrisiko eingegangen wird. Zu dieser Spezies gehört die neue noch bis 23. August zeichenbare Europa-Anleihe der BayernLB. Der Anleger erhält hier in den nächsten sechs Jahren eine feste jährliche Verzinsung von 3,30 Prozent. Als Gegenleistung ist die Rückzahlung allerdings an die Wertentwicklung des Euro STOXX 50 geknüpft. Dabei wird am Emissionstag bei 40 Prozent des dann aktuellen Referenzkurses die Barriere festgelegt. Auf dem momentanen Stand von 2.800 Punkten würde sie also bei etwa 1.120 Punkten liegen, einem Niveau wie seit 1992 nicht mehr. Zum Vergleich hatte der Index in den schlimmsten Jahren der letzten beiden Crashs 2003 und 2009 immer noch in einem Bereich von 1.800 bzw. 1.850 Zählern notiert. Aber selbst in einem solchen Fall würde der Puffer des Zertifikats noch immer über 37 Prozent betragen. Es müsste deshalb schon sehr viel passieren, damit es bei dem Produkt wirklich zu einem Schwellenereignis kommt, das dann eintritt, wenn der Euro STOXX 50 zu irgendeinem Zeitpunkt der Laufzeit mehr als 60 Prozent an Wert verliert. Der Investor könnte einen Verlust dann nur noch vermeiden, wenn sich der Basiswert bis zur Fälligkeit im August 2019 wieder ganz erholen würde. Ansonsten müsste er den gesamten Indexrückgang seit Emission in voller Höhe tragen, obwohl er auf der anderen Seite keine weitere Renditemöglichkeit als den 3,30-prozentigen Kupon besitzt.

Der BörseGo Tipp:

Die Europa-Anleihe eignet sich für langfristig orientierte Anleger, die nach einer etwas höheren als der sonst üblichen Verzinsung suchen und einen Verlust beim Euro STOXX 50 von mehr als 60 Prozent für sich ausschließen können. Während der Laufzeit muss allerdings mit Kursen unterhalb des Nennbetrages gerechnet werden, was ein entsprechendes Durchhaltevermögen voraussetzt.

3,30 p.a. Europa-Anleihe

Emittent/WKN:

BayernLB / BLB2G2

Laufzeit:

28.08.2019

Preis: (in Zeichnung bis 23.08.2013)

Ausgabepreis: 100 % (kein Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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