Kommentar
09:30 Uhr, 02.02.2009

Reise nach Jerusalem im DAX®

Die Musik spielt und alle springen um einen aus Stühlen gebildeten Kreis herum. Klingt die Musik ab, müssen sich alle Mitspieler schnellstmöglich auf den nächsten Stuhl stürzen. Ein Teilnehmer hat dabei immer Pech und scheidet aus, da es genau einen Sitzplatz zu wenig gibt. Seit dem Beginn der Finanzkrise scheint auch der DAX® „Reise nach Jerusalem“ zu spielen. Denn bei der vierteljährlichen Überprüfung der Indexzusammensetzung fallen regelmäßig ein bis zwei Konzerne aus dem Deutschen Leitindex heraus. Der einzige Unterschied zum „Stuhltanz“ – wie das Kinderspiel in der DDR hieß – besteht darin, dass für jeden Ausscheidenden ein anderes Unternehmen - meist aus dem MDAX® - nachrückt.

So verlor TUI im September das Spiel und musste zugunsten des Düngemittelproduzenten K+S den DAX® verlassen. Im Dezember folgten der Autozulieferer Continental und die krisengeschüttelte Hypo Real Estate-Bank. Für die Absteiger stiegen der Niveahersteller Beiersdorf sowie der Stahlproduzent Salzgitter in die erste Börsenliga auf.

Spielregeln geändert

Jetzt steht die nächste Runde an, denn am 4. März überprüft die Deutsche Börse wieder die Zusammensetzung ihres wichtigsten Index. Doch zwischenzeitlich wurden die Spielregeln geändert. Denn bislang mussten Unternehmen, um in den DAX® nachrücken zu können, bei Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zu den 35 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland zählen. Am Freitag hat die Deutsche Börse AG hier eine Änderung verkündet. Demnach genügt bei den Umsätzen lediglich Platz 45 für einen Aufstieg in den DAX®. Diese Feinheit könnte das Stühlewechseln empfindlich vereinfachen.

Auf dem Weg zum Industrieindex

Dabei gibt es mittlerweile einige Wackelkandidaten im deutschen Leitindex. So haben die Finanzkonzerne in der derzeitigen Krise deutlich an Börsenwert eingebüßt, weshalb ein Verbleib im DAX® zumindest für die Deutsche Postbank nicht mehr absolut sicher ist. Darüber hinaus ist die Infineon-Aktie aufgrund der fallenden Chippreise und der Insolvenz des Tochterunternehmens Qimonda unter Druck geraten. Als Aufstiegskandidaten werden u.a. der Pharmakonzern Fresenius SE gehandelt, dessen Schwesterunternehmen Fresenius Medical Care bereits im DAX® notiert, oder auch der Bochumer Technologiekonzern GEA.

Entscheidend für die Zusammensetzung des DAX® ist jedoch das Ranking am letzten Handelstag des Februars. Falls von den genannten Szenarien das ein oder andere Wirklichkeit werden sollte, dann sinkt der Anteil der Finanzwerte im deutschen Leitindex zugunsten der sogenannten „Old Economy“. Demnach scheint der DAX® zu einem Industrieindex zu mutieren. Damit dürfte auch der DAX® weniger empfindlich gegen Krisen auf dem Finanzmarkt sein. Bei dieser Form der „Reise nach Jerusalem“ könnte letztlich auch der Anleger als Gewinner übrigbleiben.

Anlagemöglichkeiten mit Zertifikaten

Für Anleger, die in den deutschen Leitindex investieren wollen, könnte das DAX® Diskont-Zertifikat DB3YAH vom X-markets Team der Deutschen Bank attraktiv sein. Denn das Zertifikat notiert bei einer Laufzeit bis zum 26. Februar 2010 mit einem Rabatt von etwa 38 Prozent auf den Basiswert. Daraus errechnet sich eine Seitwärtsrendite von gut 8 Prozent jährlich, wobei die Gewinnmöglichkeiten mit einem Cap bei 3000 Punkten begrenzt sind.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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