Reinigungsbranche zieht verheerendes Fazit des Job-Turbo
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BERLIN (Dow Jones) - Der von der Bundesregierung eingeführte Job-Turbo zur schnelleren Vermittlung von Flüchtlingen in Arbeit zeigt aus Sicht der Gebäudereinigerbranche bisher überhaupt keine Wirkung. Für seine Branche sei der Job-Turbo bisher "ein Flop-Turbo", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks, Wolfgang Molitor, der Bild-Zeitung.
Seit Jahresbeginn seien "rund ein Dutzend unserer Unternehmen testweise im Job-Turbo engagiert". Das Zwischenfazit sei, dass die Bundesagentur für Arbeit ohne Frage um schnelle Vermittlung und Organisation bemüht sei. "Allerdings haben unsere Firmen, Stand heute, bisher keinen einzigen Beschäftigten über den Job-Turbo gewinnen können." Dabei suchten die Unternehmen in der Branche händeringend Mitarbeiter. Die Zahl der offenen Stellen liege laut Verbandsangaben zwischen 70.000 und 100.000. Aktuell beschäftige die Branche rund 700.000 Mitarbeiter.
Die CDU warf Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) unterdessen angesichts weiter steigender Zahlen bei Bürgergeld-Beziehern Versagen beim Job-Turbo vor. "Hubertus Heil wirft eine Nebelkerze nach der anderen", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der Zeitung. "Ein Beispiel ist der Job-Turbo: große Ankündigung, aber in der Praxis passiert nichts." Heil produziere "heiße Luft", kritisierte Linnemann: "Aber die tatsächlichen Probleme werden nicht angepackt." Der stellvertretende CDU/CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn sagte der Zeitung, der Job-Turbo entwickle sich zum "Rohrkrepierer. Das Bürgergeld der Ampel ist zu einer Job-Bremse geworden." Spahn forderte, wer arbeiten könne, müsse das auch tun.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/mgo
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