Kommentar
12:17 Uhr, 26.07.2012

Rein in den „Apple-Express“

Erwähnte Instrumente

  • Memory Express-Zertifikat auf Apple
    Aktueller Kursstand:  
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„Gut ist nicht gut genug“, dieser Satz scheint nach den gerade veröffentlichten Quartalszahlen diesmal auch auf Apple zuzutreffen, nachdem der Technologiekonzern zuvor 37 Mal hervorragende Quartalsbilanzen abgeliefert hatte, so „Sueddeutsche.de“. Denn das 20-prozentige Umsatz- und Gewinn-Plus auf 35 Mrd. bzw. 8,8 Mrd. US-Dollar riss die Analysten nicht gerade von den Sitzen und wurde auch an den Börsen am Tag danach gleich mit einem Kursminus von mehr als fünf Prozent quittiert. Ausgerechnet das iPhone machte Probleme, wurden im vergangenen Quartal doch „nur“ 26 Mio. Stück nach zuvor noch 35 Mio. verkauft. Dafür scheinen sich viele „Apple-Jünger“ bereits seelisch voller Vorfreude auf die kilometerlangen Warteschlangen einzustellen, wenn endlich das iPhone 5 in den Apple-Regalen liegt. Denn genau auf diesen fortwährenden Konsum-Kick ist die Kommunikationspolitik der Kult-Firma abgestellt. Auch wenn das Geschäft in Krisenländern wie Italien oder Griechenland laut Unternehmensangaben „besonders schlecht“ lief, waren die Zuwächse in den USA und Lateinamerika schon fast „schockierend“. Hervorragende Umsätze waren bei dem Smartphone auch in China und im Firmengeschäft zu verzeichnen, wo sich die Verkaufszahlen gleich verdoppelten. Beim zweitwichtigsten Produkt dem iPad stiegen die Absätze immerhin noch um 84 Prozent auf 17 Mio. Stück, was aber gegenüber dem Zuwachs von 151 Prozent aus dem Vorquartal ebenfalls negativ interpretiert wurde.

Anleger fragen sich nun, ob der Apple-Hype zumindest an den Börsen langsam an seine Grenzen stößt, oder ob das letzte Quartal nur ein kleiner „Ausrutscher“ war. Wer sich ungeachtet dessen der in diesem Jahr bereits um fast 50 Prozent gestiegenen Aktie erst einmal etwas vorsichtiger nähern möchte, könnte ein sogenanntes Memory-Express-Zertifikat der Société Générale ins Kalkül ziehen. Das erst im Juni emittierte Papier bietet neben einem interessanten Chance-Risiko-Profil jede Menge Flexibilität. Dabei steht der erste Beobachtungstermin bereits im Dezember dieses Jahres auf der Agenda. Weitere würden im halbjährlichen Abstand bis Juni 2015 folgen. Doch notiert die aktuell gerade bei 600 US-Dollar gehandelte Aktie am 17.12.12 nicht unter der Tilgungsschwelle von 574,13 US-Dollar, was dem Auflageniveau des Zertifikats entspricht, würde das Produkt bereits vorzeitig fällig gestellt und zu einem Betrag von 104,25 Euro zurückgezahlt. Bei einem aktuellen Briefkurs von 101,37 Euro wäre das eine Rendite von 2,84 Prozent auf Sicht von fünf Monaten bzw. immerhin von über 6,80 Prozent auf Jahresbasis. Sollte der an der NASDAQ gelistete Wert die erste Tilgungs-Chance nicht nutzen können, käme es dennoch zur Erstattung des 6-monatigen Kupons von 4,25 Prozent, wenn die Aktie am Stichtag nicht weiter als auf 344,48 US-Dollar absacken würde. Das entspricht auf dem aktuellen Niveau einem Puffer von mehr als 42 Prozent. Aber auch, wenn der Kupon ausfallen würde, könnten sich Investoren wegen des „Memory-Effekts“, der die nicht gezahlten Express-Beträge von jeweils 4,25 Euro an späteren Bewertungsterminen nachholt, auch weiterhin auf die volle Rendite freuen, wenn die Kursschwelle dann behauptet würde.

Kommt es bis zur Endfälligkeit nach sechs Halbjahren nicht zur vorzeitigen Tilgung, besteht am finalen Stichtag die Chance auf Rückzahlung zum Nennbetrag zuzüglich des aktuellen, sowie möglicher ausgefallener Kupons. Dazu ist lediglich die Einhaltung des Barriere-Kriteriums vonnöten. Im Extremfall könnte an diesem Termin also ein Betrag von 125,50 Euro erstattet werden, wenn es tatsächlich während der Laufzeit zu keiner Kuponzahlung gekommen wäre, was sehr unwahrscheinlich ist. Erst, wenn die Apple-Aktie auch am letzten Bewertungstag unterhalb von 344,48 US-Dollar notieren würde, müsste der Anleger neben dem Kuponausfall auch den ganzen Verlust entsprechend der tatsächlichen Wertentwicklung des Underlyings eins zu eins tragen. In diesem Fall würde das Papier wegen der Quanto-Absicherung zwischen Euro und US-Dollar währungsneutral abgerechnet.

Der BörseGo Tipp:

Das Apple-Memory-Express-Produkt ist zwar keine Kursrakete, ermöglicht aber in Anbetracht seiner zugrundeliegenden Ausstattungs-Kriterien eine ordentliche p.a.-Rendite, die sich im Falle eines längeren Produkt-Lebens sogar noch auf über acht Prozent erhöhen könnte. Erfolgt dagegen eine schnelle Kündigung, kann das Kapital sofort wieder anderweitig investiert werden.

Apple Memory-Express-Zertifikat quanto

Emittent/WKN:

Société Générale / SG2889

Laufzeit:

22.06.2015

Preis: (25.07.2012)

Geld / Brief: 100,37 € / 101,37 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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