Regierungsberater Südekum kritisiert China-Politik des Kanzleramtes
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BERLIN (Dow Jones) - Der Wirtschaftswissenschaftler und Regierungsberater Jens Südekum kritisiert die China-Politik des Bundeskanzleramts. "Beim Auto ist Schluss mit lustig", sagt Südekum der Wochenzeitung Die Zeit vor dem Hintergrund ablehnender Haltungen zu höheren EU-Zölle auf die Einfuhr von Elektroautos aus China bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und führenden Automanagern. "Es würde keinen Sinn ergeben, chinesische Subventionen zuerst nachzuweisen, um sie danach einfach hinzunehmen, weil wir Angst haben", sagte Südekum. Durch die Autoimporte aus China seien 700.000 Industriejobs allein in Deutschland bedroht.
Der Widerstand deutscher Autobauer gegen die Aufschläge sei zwar nachvollziehbar, sagte Südekum: "Die DAX-Konzerne wollen in China weiter ungestört Geschäfte machen." Sie fürchteten eine Spirale der Zollerhöhungen. "Aber das sollte nicht die Logik sein, nach der der Staat Wirtschaftspolitik betreibt", meinte Südekum, der Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums ist. "Wenn Chinas Kampfpreise die hiesigen Hersteller und ihre Zulieferer demolieren, führt das zu massiven Verwerfungen in der Gesellschaft", warnte der Ökonom.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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