Regierung sieht Deutschland bei Erneuerbaren "gut vorangekommen"
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine positive Bilanz des Ausbaus erneuerbarer Energien im vergangenen Jahr gezogen, zugleich aber eine weitere Beschleunigung angemahnt. "Wir sind im vergangenen Jahr auf dem Weg zur Energiewende gemeinsam gut vorangekommen", erklärte Wirtschafts-Staatssekretär Philipp Nimmermann beim "Energiedialog" des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).
2023 seien 14 Gigawatt Solarleistung installiert worden, beinahe eine Verdopplung zu 2022. Die Neuinstallationen bei Windenergieanlagen an Land seien etwa 50 Prozent höher als im Vorjahr und es seien bei Auktionen fast 9 Gigawatt an Wind auf See bezuschlagt worden. "Das ist mehr als die bisher insgesamt installierte Leistung in deutschen Gewässern", betonte Nimmermann, der angesichts der laufenden Haushaltsberatungen im Bundestag anstelle des eigentlich angekündigten Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) bei der Veranstaltung redete.
Mit Planungs- und Genehmigungsbeschleunigungen würden sowohl die Projektierung als auch der eigentliche Bau und Betrieb von Erneuerbaren-Anlagen vereinfacht und beschleunigt. "Wir verfolgen weiter ambitionierte Ziele, der Ausbau muss noch schneller werden", sagte er. "Dies gelingt aber nur, wenn wir die Energiewende alle gemeinsam weiter vorantreiben - die Unternehmen der Energiewirtschaft sind dabei die tragende Säule."
Auch BEE-Präsidentin Simone Peter forderte weiteres Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien. "Die Energiewende hat deutlich an Fahrt gewonnen. Wir sind jedoch noch lange nicht auf der Zielgeraden", sagte sie. Das Reformtempo müsse gehalten und das "Möglichkeitsfenster" vor den anstehenden Wahlen genutzt werden, um Planungssicherheit über die aktuelle Legislaturperiode hinaus zu schaffen. Bestehende Hemmnisse für Erneuerbare seien weiter abzubauen.
Außerdem sei der Strommarkt anzupassen, die Wärmewende zu forcieren und der Hochlauf der heimischen Wasserstoffwirtschaft zu starten. Ein dezentrales Backup aus Erneuerbaren, Speichern und Sektorenkopplung sichere den Ausgleich von Wind- und Solarenergie. Die mittelständische Erneuerbaren-Branche wolle weiter investieren. "In Zeiten des wachsenden Populismus braucht es dafür Rückgrat und einen klaren Kompass", betonte Peter.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/kla
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