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08:09 Uhr, 29.05.2024

Reallöhne steigen im ersten Quartal mit Rekordrate

WIESBADEN (Dow Jones) - Die Reallöhne in Deutschland sind im ersten Quartal 2024 mit einer Rekordrate gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Reallöhne um 3,8 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das war der vierte Anstieg in Folge und das stärkste Reallohnwachstum im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe 2008.

Einen ähnlich starken Anstieg der Reallöhne hatte es zuletzt vor knapp drei Jahren im zweiten Quartal 2021 gegeben (3,2 Prozent zum zweiten Quartal 2020). Im Zeitraum vom vierten Quartal 2021 bis zum ersten Quartal 2023 hatten die Beschäftigten durchgängig Reallohnverluste zu verzeichnen.

Die Nominallöhne lagen im ersten Quartal um 6,4 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das war der zweithöchste Nominallohnanstieg gegenüber einem Vorjahresquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im selben Zeitraum um 2,5 Prozent.

Die starke Steigerung der Nominallöhne und die im Vergleich schwächere Inflationsentwicklung führten zum Reallohnwachstum im ersten Quartal 2024, wie Destatis erläuterte. Dazu trugen auch die Auszahlungen von Inflationsausgleichsprämien bei. Die steuer- und abgabenfreie Prämie kann bis zu 3.000 Euro betragen und ist eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber, die noch bis Ende 2024 ausgezahlt werden kann.

Auch die beschlossenen Lohnsteigerungen und Einmalzahlungen sowie Inflationsausgleichsprämien in Tarifverträgen, die im ersten Quartal 2024 an viele Beschäftigte ausgezahlt wurden, sind nach Angaben von Destatis maßgeblich für den Reallohnanstieg.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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