Kommentar
12:35 Uhr, 07.10.2011

Ran an „Schaufeln und Pfannen“, die Energiewende ist da

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  • HVB Garant Anleihe auf den H
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Wie schon zu Zeiten des Goldrausches hat nicht der Rohstoff selbst die meisten der unzähligen Glücksritter reich gemacht, sondern die Fokussierung auf deren Bedürfnisse. Die gleiche Geschichte könnte sich nach Auffassung der HypoVereinsbank in ähnlicher Weise auch in Bezug auf die bevorstehende Energiewende wiederholen, die durch die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima und die anschließende Kehrtwende der Bundesregierung, bis 2022 alle Atomkraftwerke abschalten zu wollen, noch einmal neue Nahrung erhielt. Doch schon jetzt decken erneuerbare Energien zu fast 21 Prozent den hiesigen Strombedarf. Bis 2030 soll der Anteil sogar auf 35 Prozent steigen. Die Unterstützung der Bevölkerung ist dem ambitionierten Vorhaben mit einer Zustimmungsquote von 94 Prozent laut einer Studie der Agentur für erneuerbare Energien zumindest sicher. Fragt sich nur, ob die vielen Ja-Sager tatsächlich bereit sind, finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen, bzw. sich eine entsprechende Anlage schlimmstenfalls auch vor die eigene Haustüre stellen zu lassen.

Der Umstieg wird in jedem Fall zunächst für gewaltige Mehrkosten sorgen, die nach Schätzungen 2015 ihren Höhepunkt erreichen sollten. Denn bis Wind, Sonne, Wasserkraft und Bioenergie ihre angestrebten Beiträge leisten können, müssen geeignete Brückentechnologien aus den zur Neige gehenden fossilen Brennstoffen noch einmal einen möglichst optimalen Nutzungsgrad herausholen, beispielsweise in Form moderner, besonders effizient arbeitender Gaskraftwerke. Aber auch der Ausbau neuer Stromnetze wird unumgänglich sein, um die zum Teil sehr dezentral gelegenen Solar-, Wind- oder Bioenergieanlagen miteinander zu verbinden und das Ganze wegen der dabei zwangsläufig auftretenden Ertragsspitzen und Leerlaufzeiten noch einmal intelligent mittels sogenannter „Smart Grids“ zu managen. Ein wichtiges Thema stellt auch der Bereich der Energieeffizienz dar, der bei geeigneten Dämmstoffen für die eigene Wohnung beginnt und bei stromsparenden Industrieanlagen endet. Profitieren sollte davon aber auch der europäische Arbeitsmarkt, für den bis 2020 von der Schaffung von 400.000 neuen Beschäftigungsverhältnissen ausgegangen wird. Allerdings bleibt zu befürchten, dass sich andere Kontinente und vor allem China, die ganze Sache nicht nur von Seite aus anschauen, sondern für einen starken weltweiten Wettbewerbsdruck sorgen werden, wie es schon heute bei den Solarmodulen der Fall ist.

Die HypoVereinsbank hat nun einen neuen Energie-Index 2.0 aufgelegt, der ganz bewusst europäische Aktien von derzeit 16 Unternehmen zusammenfasst, die im Sinne einer „Schaufel-und-Pfannen-Theorie“ die nötigen Basistechnologien, Produktionsverfahren und –materialien für eine Energiewende bereitstellen. Das Knowhow kommt dabei vom hauseigenen Research, das das ehrgeizige Thema in die vier Untergruppen Produktionsgüter und Chemie mit einer anfänglichen Gewichtung von jeweils 40 Prozent, sowie Erneuerbare Energien und Öl und Gas mit je zehn Prozent gliedert. Wichtig bei der Auswahl ist den Strategen dabei, dass die in Frage kommenden Firmen ein etabliertes Geschäftsmodell und nachhaltig hohe Umsätze und Erträge vorweisen können, wie Christian Stocker von der HVB betont. Kleine hoffnungsvolle Startups fallen deshalb schon von vornherein durch das strenge Auswahlraster. Dafür setzt man auf Schwergewichte wie Siemens mit einem Anteil von allein 15 Prozent bzw. eine Linde, BASF oder Total. Alle zwölf Monate jeweils zum Jahresende findet eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Indexzusammensetzung statt.

Für den sicherheitsorientierten Anleger wird auch gleich das passende Garantie-Zertifikat mit einem vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende mitgeliefert, das den Index über den Zeitraum von sechs Jahren im Rahmen eines auch schon bei ähnlichen Produkten verwendeten flexiblen Sicherungssystems ohne eine Begrenzung nach oben trackt. Dabei wird ausgehend von einer Zielvolatilität von 15 Prozent dynamisch in den Basiswert investiert, wobei bei höheren Schwankungen als dem vorgegebenen Wert die Partizipationsrate auf täglicher Basis automatisch zurückgenommen und das freigewordene Kapital zinslos am Geldmarkt geparkt wird. Bekanntermaßen ist dies vor allem immer dann der Fall, wenn es zu Kursabschlägen kommt, was einen positiven Nebeneffekt für den Anleger bedeutet. Im Extremfall ist auch eine vollständige Desinvestition möglich. Auf der anderen Seite kann die Beteiligungsrate bei einem sehr schwankungsarmen Index auch bis zu 125 Prozent erhöht werden, wodurch sogar ein geringer Hebeleffekt entsteht.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Das Produkt eignet sich für Anleger, die das Thema Energiewende möglichst breit aufgestellt über eher größere Unternehmen mit einem vollständigen Kapitalschutz spielen möchten, wobei die Volatilitätssteuerung zu einer weiteren Beruhigung und Glättung der Performance führen dürfte.

Garant Anleihe auf den HVB Energie 2.0 Index

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5LRW

Laufzeit:

25.10.2017

Preis: (in Zeichnung: 26.09.11-21.10.11)

Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 2 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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