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15:15 Uhr, 15.08.2012

Rabattieren Sie Ihr Short-Investment

Erwähnte Instrumente

  • Reverse Discount-Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen
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Fast 1.000 Punkte oder rund 16 Prozent Kursgewinn in etwas mehr als zwei Monaten, der DAX befindet sich in einer wahren Sommer-Rally und hat nun schon wieder die 7.000er-Marke vor der Brust. Doch in den Augen vieler Marktteilnehmer wird die Luft jetzt immer dünner und eine Korrektur wäre gerade nach den jüngsten Anstiegen längst überfällig, zumal nach den insgesamt durchaus passablen Daten die Impulse von der zu Ende gehenden Berichtssaison fehlen werden und neben Konjunkturdaten vor allem die Schuldenkrise wieder mehr in den Vordergrund rücken wird mit dem Höhepunkt der Entscheidung durch das Bundesverfassungsgericht über den ESM-Rettungsschirm Mitte September. Ganz nebenbei befinden sich die Märkte sowieso in der für Aktien statistisch schlechtesten Jahreszeit.

Anleger, die mit einem Ende der Aufwärtsbewegung rechnen, könnten jetzt auch wieder an ein Short-Investment denken. Neben den bekannten Reverse-Bonus-Zertifikaten, die je nach Ausstattung selbst bei moderat steigenden Kursen noch eine Seitwärtsrendite versprechen, besteht wie bei normalen Rabatt-Papieren auch die Möglichkeit, über sogenannte Reverse-Discounter mit einem Abschlag in das jeweilige Investment einzusteigen, nur eben genau spiegelverkehrt. Dabei liegt der Cap hier in der Regel unterhalb des aktuellen Index-Standes und begrenzt dort umgekehrt zur Long-Variante das Performance-Potential nach unten. Um den maximalen Auszahlungsbetrag zu erhalten, reicht hier allerdings der Blick auf den Cap in Verbindung mit dem Bezugsverhältnis nicht mehr aus. Vielmehr muss die Basis, die häufig in etwa dem Doppelten des Basiswertes bei Auflage entspricht, quasi als Nullpunkt miteinbezogen werden. Zieht man davon den Cap ab, erhält man unter Einberechnung des Bezugsverhältnisses den maximalen Rückzahlungsbetrag.

Wer z.B. dem DAX bis Ende September bestenfalls 7.000 Punkte zutraut, könnte zu einem Reverse-Discounter (SG2WDP) greifen mit einer Basis von 13.500 Punkten und einem Cap genau bei 7.000 Punkten. Bei einem Bezugsverhältnis von 0,01 ergibt sich eine maximale Rückzahlung von 65 Euro ((13.500-7.000) x 0,01). Da das Papier auf der Briefseite zu 63,84 Euro gehandelt wird, ist damit eine Seitwärts-Rendite von 1,82 Prozent bzw. gut 15 Prozent p.a. erzielbar. Der Discount liegt gleichzeitig bei etwa 2,50 Prozent. Um mit diesem Produkt in die Verlustzone zu gelangen, müsste der Index bis zur Fälligkeit auf über 7.116 Punkte ansteigen. Die gleiche Ausstattung mit einer Laufzeit bis Ende des Jahres (SG2WDW) ermöglicht einen Discount von fünf Prozent bei einer Maximalrendite von gut zwölf Prozent p.a.

Wer bis Ende Dezember 2012 einen leicht rückläufigen DAX-Stand erwartet, könnte einen Cap bei 6.750 Punkten (SG2WDV) wählen. Das Zertifikat gewährt auf dem aktuellen Niveau zwar nur einen Rabatt von 3,65 Prozent, stellt aber eine maximale Rendite von sieben Prozent bzw. 18,50 Prozent p.a. in Aussicht. Effektiv müsste der Index dafür nur 2,72 Prozent nachgeben. Bei einem Cap-Niveau von 6.500 Zählern Ende des Jahres winkt dem Investor sogar eine Maximalrendite von rund 26 Prozent oder gut 9,50 Prozent p.a. Der Discount beträgt bei dem Papier (SG2WDU) noch über 2,50 Prozent. Nur noch einen kleinen Abschlag von 1,88 Prozent gewährt ein Produkt mit einem Cap bei 6.250 Punkten (SG2WDT) auf Sicht von gut vier Monaten. Die Rendite-Chance beträgt hier allerdings mehr als 12,60 Prozent bzw. über 34 Prozent p.a.

Wahre Schnäppchenjäger könnten auch eine etwas längere Laufzeit bis Juni 2013 ins Auge fassen und dabei ein eher konservatives Produkt präferieren mit einem Cap deutlich über dem aktuellen Indexstand beispielsweise bei 7.250 Punkten (SG2WD5). Die Ausbeute hier: Eine Maximalrendite von 6,64 Prozent bzw. annualisiert von 7,52 Prozent, sowie ein Einstiegsrabatt von fast 10,50 Prozent. Um einen Verlust zu erzielen, müsste der Index schon bis auf über 7.639 Zähler ansteigen.

Der BörseGo Tipp:

Reverse-Discount-Zertifikate eignen sich spiegelverkehrt zur klassischen Variante für fallende, seitwärts laufende bis leicht steigende Märkte. In Abhängigkeit von der Markterwartung und dem individuellen Rendite-Risiko-Profil kann dabei die Tendenz zu dem einen oder anderen Produkt gehen.

Ausgewählte Reverse-Discount-Zertifikate auf den DAX:

WKN

Emittent

Typ

Cap

Basis

Discount

Max. Auszahlung

Rendite max. p.a.

Finale Bewertung

SG2WDP

SG

Reverse-Discount

7.000

13.500

2,53%

65€

14,99%

21.09.12

SG2WDW

SG

Reverse-Discount

7.000

13.500

5,08%

65€

12,18%

21.12.12

SG2WDV

SG

Reverse-Discount

6.750

13.500

3,65%

67,50€

18,50%

21.12.12

SG2WDU

SG

Reverse-Discount

6.500

13.500

2,57%

70€

25,99%

21.12.12

SG2WDT

SG

Reverse-Discount

6.250

13.500

1,88%

72,50€

34,63%

21.12.12

SG2WD5

SG

Reverse-Discount

7.250

13.500

10,49%

62,50€

7,52%

21.06.13

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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