Kommentar
12:21 Uhr, 30.11.2012

Quo vadis Goldpreis?

Erwähnte Instrumente

  • Ikarus-Anleihe auf Gold
    Aktueller Kursstand:   (Société Générale)
    VerkaufenKaufen

Bei kaum einem Basiswert scheiden sich die Geister mehr als bei Gold. Während die einen nach einer Versiebenfachung in den vergangenen zwölf Jahren von einer großen Blase sprechen, sehen eingeschworene Goldbullen in dem Edelmetall gerade angesichts der unbegrenzten Papiergeldvermehrung für die nächsten Jahre das einzig wahre Mittel gegen eine kommende Hyperinflation. So zeigt sich bei dem als „sicherer Hafen“ bzw. Krisenwährung geltenden Gut derzeit eine stabile Nachfrage aus China ebenso wie seitens der Privatanleger, aber auch ein reges Interesse der Zentralbanken, insbesondere aus den Schwellenländern. Die Beliebtheit des gelben Metalls lässt sich auch an den von Bloomberg erfassten Gold-ETF-Beständen dokumentieren, die jüngst mit 2.612,07 Tonnen allein der kompletten Jahresminenproduktion entsprachen. Gleichzeitig fallen die Produktionssteigerungen dort nur marginal aus, was das Angebot weiter verteuern dürfte. Die magische Marke von 2.000 US-Dollar für eine Feinunze wird deshalb auch von Analysten immer häufiger ins Spiel gebracht. Laut der Commerzbank könnte der Sturz von der „fiskalischen Klippe“ in den USA und eine Eskalation der Euroschuldenkrise den Preis noch weiter befeuern, während mögliche Abwärtsrisiken in der anhaltenden Nachfrageschwäche Indiens und einer Aufwertung des US-Dollars bestehen.

So wacker sich der Goldpreis angesichts der steigenden Euphorie an den Aktienmärkten momentan auch schlagen mag, so interessant dürfte sein, wie er sich im Verhältnis zu den Krisen-Szenarien in der Zukunft weiterentwickeln wird. Sollte es dabei nämlich zu einer deutlichen Entspannung kommen, würden auch viele Argumente wegfallen, die aktuell noch für eine Investition in das Krisenmetall sprechen, das ja bekanntlich außer dem Wertzuwachs keine laufenden Erträge generiert. Das bedeutet wiederum für den Investor, dass für eine positive Anlage-Entscheidung zu Gold eigentlich auch eine entsprechend negative Sichtweise der Dinge vorhanden sein müsste. Die zahlreich in den Tresoren schlummernden Barren und Münzen könnten dann womöglich im Extremfall sogar eine Art „totes Kapital“ darstellen, das sich nur unter großen Einbußen wieder in ein liquides Gut überführen lassen würde. Auch hat es selten ein Asset gegeben, das sich immer nur in eine Richtung entwickelt hat.

Um auszuloten, wie weit die Goldhausse in den nächsten Jahren noch gehen kann, bietet die Société Générale mit Zeichnungsende am 11. Januar 2013 unter dem alten Schlager-Motto „Flieg nicht zu hoch meiner kleiner Freund“ ein neues Ikarus-Produkt auf den Highflyer an. Der Anleger hat hier also noch über die Weihnachtsfeiertage Zeit, sich ein mögliches Investment zu überlegen. Das ganze sechs Jahre laufende Papier ist mit einer vollständigen Kapitalgarantie zum Laufzeitende im Januar 2019 versehen. Sollte der Goldpreis bis dahin doch in eine Blase hineinlaufen, wäre dem Anleger aus Kurssicht zumindest der Nennbetrag von 1.000 Euro bei Fälligkeit sicher, wenn man einmal von dem 3-prozentigen Ausgabeaufschlag in der Zeichnungsphase absieht. Ansonsten partizipiert das Produkt eins zu eins an einer positiven Goldpreisentwicklung. Statt eines angesichts des schwierigen Marktumfeldes relativ moderaten Caps verfügt das Papier mit dem wohlklingenden Namen über einen sogenannten „Ikarus-Mechanismus“, der sogar eine Performance bis zu einem Wert von 170 Prozent des Ausgangsniveaus zulässt. Auf dem aktuellen Level würde dies einer Goldnotierung von über 2.900 US-Dollar entsprechen. Allerdings wie schon Schlagerdiva Nicole in ihrem Liedchen trällerte, „brennt dort oben die Sonne heiß“. Wird also diese Marke zu irgendeinem Zeitpunkt überschritten, ergeht es dem Anleger wie schon dem Namensgeber aus der griechischen Mythologie, der mit seinen nur aus Wachs zusammengehaltenen Flügeln trotz der Warnungen seines Vaters Dädalus der Sonne zu nahe kam und abstürzte. Ein ganz so schweres Schicksal muss der Investor bei der Ikarus-Anleihe zwar nicht befürchten, doch bleibt auch ihm in diesem Fall nur noch eine fixe Tilgung zu immerhin 112 Prozent des Nominals übrig, egal wie sich der Basiswert nach der Schwellenverletzung weiterentwickelt. Insofern wäre er dann nach Abzug des Agios in etwa so gestellt, als hätte er sein Kapital zu den üblichen Niedrigzinsen angelegt.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Der neue „Ikarus“ eignet sich für sicherheitsbewusste Investoren, die in den nächsten sechs Jahren zwar grundsätzlich von einem weiter steigenden Goldpreis ausgehen, die Gefahr eines Einbruchs aber auch nicht ganz ausschließen wollen.

Gold Ikarus-Anleihe

Emittent/WKN:

Société Générale / SG3MUX

Laufzeit:

18.01.2019

Preis: (in Zeichnung: 27.11.12-11.01.13)

Ausgabepreis: 100 % zzgl. bis 3 % Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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