Quo Vadis Chip Sektor?
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Der Chipsektor brach im Jahr 2001 so stark ein, wie nie zuvor. Der Markt hoffte auf eine Erholung in diesem Jahr. Doch eine stark gedämpfte Konjunkturerholung und gehemmte Nachfrage bei Schlüsselkunden aus dem PC-Bereich und Telekom Equipment Sektor machen es den Unternehmen im Sektor nicht leicht.
"Die Erholung im Chipsektor ist definitiv abgewürgt. Die Nachfrage nach PCs ist schwach und saisonale Anstiege in der back-to-school Saison haben sich nicht materialisiert. Der Newsflow aus dem Sektor hat sich ziemlich beindruckend eingetrübt," sagt Fondsverwalter Simon Kirton von Aberdeen Asset Managment in London.
Philips überraschte heute mit einer deftigen Warnung. Das Halbleiter Geschäft des niederländischen Elektronik Konzerns soll im dritten Quartal um bis zu 15 Prozent einbrechen. In diesem Monat hatte auch schon Intel die Umsatzprognosen nach unten angepasst. Im August vermeldete Taiwan Semiconductor Manufacturing, der weltgrößte Vertragshersteller im Halbleiter Bereich, den ersten Umsatzrückgang in fünf Monaten. Am Mittwoch gab TSMC dann einen Investitionsstopp für drei bis sechs Monate bekannt. Auch Philips werde sich mit den Investitionen im Halbleiter Bereich stark zurückhalten, im Jahr 2002 sollen 54 Prozent weniger investiert werden, als noch im Vorjahr.
Allerdings gibt Philips Anlass zur Hoffnung: Nach dem dritten Quartal soll es wieder aufwärts gehen. Gegenüber dem dritten Quartal soll der Umsatz des Halbleiter Geschäfts um 7 bis 12 Prozent wachsen.
Grund für die Schwäche im dritten Quartal: Die Kunden sind vorsichtig und verschieben ihre Bestellungen weiter in die Zukunft. Dies konnte auch der Chip Equipment Hersteller ASML Holding NV heute bestätigen.
ASML gab einen Ausblick auf das zweite Halbjahr und bekräftigte die bisherigen Prognosen. Nach wie vor erwarte man einen Absatz von 100 Chip-Produktionsanlagen im zweiten Halbjahr. TSMC ist ein Großkunde von ASML. Trotz des Investitionsstopps bei ASML und trotz weiterer Kunden, die ihre Bestellungen verzögern, gebe es Kunden, die frühere Lieferungen bevorzugen, sodass die bisher geltenden Planzahlen gehalten werden können.
Auch wenn sich das Halbleiter Geschäft bei Philips im vierten Quartal erholen soll, scheinen Gewinne noch fern. Philips teilte mit, ab einer Kapazitätsausnutzung von 60 Prozent profitabel arbeiten zu können. Der Grad der Nutzung lag im zweiten Quartal bei "über 50" Prozent, im dritten Quartal werde sich dieser Wert "ein wenig" verringern, so Scott McGregor, der Chef der Halbleiter Sparte bei Philips.
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