Quelle Deutschland: Ausverkauf ab Anfang November

Essen (BoerseGo.de) - Nach dem Aus für den Versandhändler Quelle sind die Vorbereitungen für den Ausverkauf von bis zu 18 Millionen Warengütern nun abgeschlossen. "Das Konzept für den größten Ausverkauf Deutschlands steht", sagte Dr. Jörg Nerlich, Beauftragter des Insolvenzverwalters für den Versandhandel. "Mit fast 4.300 Mitarbeitern bundesweit wollen wir den Ausverkauf über den Internetauftritt quelle.de und auch über die noch bestehenden Quelle Technik Center in der kommenden Woche starten." Technische und organisatorische Details würden derzeit noch abgestimmt.

Für den Ausverkauf sollen die vorhandenen Strukturen genutzt werden. Damit werde die bestmögliche Verwertung des Warenbestands im Interesse der Gläubiger voran getrieben. Von den rund 18 Millionen Warengütern stamme knapp die Hälfte aus dem Bereich Mode und Fashion. "Quelle Deutschland wird liefern, so lange der Vorrat reicht", so Nerlich. "Als zentrale Plattform nutzen wir dabei das Internet." Die Auslieferung der Bestellungen bis Weihnachten sei das angestrebte Ziel, so Nerlich weiter.

Für den Ausverkaufsprozess würden bei Quelle Deutschland 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie weitere 3.200 Beschäftigte in den "Quelle nahen" Serviceeinheiten benötigt. Gut 2.100 Beschäftigte, davon knapp 1.900 bei Quelle Deutschland, müssten ab dem 1. November 2009 freigestellt werden. Rund 250 Mitarbeiter haben im Laufe des Insolvenzverfahrens von sich aus bei Quelle Deutschland gekündigt.

Für die bislang ungekündigten 5.900 Beschäftigten in den Primondo Gesellschaften, davon 1.300 bei Quelle Deutschland, sollen die Verhandlungen über Interessenausgleich und Sozialplan im November 2009 geführt werden. "Damit bleiben wir bei den beiden großen Prozessen 'Verkauf von Teilgesellschaften' sowie 'Ausverkauf' flexibel", erklärt Nerlich. Diesen Mitarbeiter würde dann die Kündigung ausgesprochen und sie würden nach und nach - entsprechend den verbleibenden Aufgaben im Ausverkauf - freigestellt werden oder könnten durch Verkäufe von Teilgesellschaften auf neue Beschäftigung hoffen.

Während des Ausverkaufsprozesses werde die Logistik mit rund 1.000 Beschäftigten (davon 800 in Leipzig), die Call Center in Berlin (760 Mitarbeiter), in Cottbus (610 Mitarbeiter) und Magdeburg (660 Mitarbeiter) aufrecht erhalten. Die Zukunft der Call Center hänge maßgeblich von den Ergebnissen der Verkaufsprozesse ab, die parallel zum Ausverkauf vorangetrieben werden.

Gut 350 Spezialisten aus den Bereichen Personal, Finanzen und Systeme werden den Angaben zufolge bei Primondo benötigt, um die entsprechenden Dienstleistungen nicht nur für Quelle Deutschland, sondern auch für die ausländischen Gesellschaften, für Spezialversender, für den Bereich Warenhaus und auch die Insolvenzabwicklung erbringen zu können.