Kommentar
18:00 Uhr, 22.02.2022

DAX rettet sich fast noch ins Plus - US-Regierung stuft russische Aktionen als Invasion ein

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Furcht vor Gaspreisexplosion nach Stopp von Nord Stream 2
  • Putin: Russland strebt kein Imperium an
  • EU-Kommission schlägt weitgehende Sanktionen gegen Russland vor
  • ifo Geschäftsklima steigt kräftig
  • Putin schickt Truppen in die Ost-Ukraine
  • Russland droht der Ukraine weiter
  • Asiens Börsen sacken wegen Ukraine-Krise ab
  • China schlägt sich nicht auf Russlands Seite
  • UN verurteilen Russlands Aggressionen
  • Volkswagen macht Ernst mit IPO von Porsche

Markt

  • Die Verschärfung des Ukraine-Konflikts hat an den Märkten am Dienstagmorgen zunächst schwere Turbulenzen ausgelöst. Im frühen Handel sackte der deutsche Leitindex DAX um weitere zwei Prozent ab auf 14.450 Punkte. Bereits am Vortag hatte das Börsenbarometer im Zuge der eskalierenden Ukraine-Krise mehr als zwei Prozent verloren. Dann aber setzte eine Beruhigung und Erholung ein - gestützt durch den überraschend kräftig gestiegenen ifo Geschäftsklimaindex und die bekannt gegebenen IPO-Pläne von Porsche, was die Aktien von der Mutter Volkswagen und der Beteiligungsgesellschaft Porsche SE in die Höhe trieb. Zwischenzeitlich konnte der DAX sich sogar ins Plus Zurückarbeiten, am Ende kam es nur zu einem kleinen Minus von 0,26 Prozent bei 14.693 Punkten. Die Anleger hätten den ersten Schrecken wohl verdaut und warteten nun ab, wie Russland weiter vorgehe und welche Sanktionen der Westen beschließen werde, sagten Marktbeobachter. Aktuell werde an den Kapitalmärkten der weitere Eskalationsschritt in der Ukraine-Krise eingepreist, „aber sicher noch nicht eine das ganze Land umfassende Invasion", sagte Portfoliomanager Christoph Schmidt von der DWS.
  • Der Bitcoin sank am frühen Dienstag auf 36.370 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Analysten führten den Rückgang auf die eskalierenden Spannungen im Zusammenhang mit der Russland-Ukraine-Krise zurück. „Kryptowährungen im Allgemeinen bewegten sich über Nacht im Gleichschritt mit den asiatischen Aktienindizes", sagte Chris Dick, Händler bei B2C2, im Gespräch mit CNBC. „Zuerst gab es einen Ausverkauf, als Putin ankündigte, Truppen in die Ukraine zu beordern, und dann einen Aufschwung, als der Markt die News verarbeitete. Das Argument, dass Bitcoin eine Art „digitales Gold" ist, lief damit erneut ins Leere. Die Kryptowährung scheint immer enger an die Schwankungen traditioneller Märkte gekoppelt.
  • Der Goldpreis profitierte nur kurzzeitig von der Eskalation in der Ukraine-Krise. Nachdem in der Nacht zum Dienstag mit 1.914 Dollar/Unze der höchste Stand seit Juni 2021 erreich wurde, notierte Gold zuletzt bei 1.897 Dollar/Unze und damit unter dem Niveau vom Montagnachmittag.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Software AG will sein Wachstum im wichtigen Geschäft mit Software zur Integration von IT-Systemen halten, um seine Ziele für dieses Jahr und die Mittelfristprognosen zu erreichen. „Das Digital Business beschleunigte sich im vierten Quartal wieder, und diese Dynamik setzt sich im Jahr 2022 fort", hieß es am Dienstag vom Unternehmen rund um eine Investorenveranstaltung. Die Mittelfristziele für 2023 bestätigte der Konzern.
  • Der US-Baumarktkonzern Home Depot hat 2021 erstmals mehr als 150 Mrd. Dollar umgesetzt. Die Erlöse stiegen dabei um 14,4 Prozent auf 151,2 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn stieg von 12,9 auf 16,4 Mrd. Dollar. Die Aktionäre sollen eine um 15 Prozent höhere Quartalsdividende von 1,90 Dollar je Aktie erhalten, für das Gesamtjahr summiert sich die Ausschüttung auf 7,60 Dollar. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit einer Abschwächung des Wachstums. Der Umsatz soll „leicht" steigen. Die operative Marge soll sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Beim Ergebnis je Aktie rechnet Home Depot mit einem niedrigen einstelligen prozentualen Plus.
  • Der US-Handelskonzern Macy’s konnte nach eigenen Angaben während der Weihnachtszeit rund 7,2 Mio. neue Kunden gewinnen. Der Nettogewinn für das vergangene Quartal stieg auf 742 Mio. Dollar bzw. 2,44 Dollar je Aktie, nach 160 Mio. Dollar bzw. 50 Cent je Aktie im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung einmaliger Posten verdiente der Einzelhändler 2,45 Dollar je Aktie und damit mehr als die von Analysten erwarteten 2 Dollar. Das Management wies zudem die Forderung der Aktivistin Jana Partners zurück, das E-Commerce-Geschäft abzutrennen, nachdem Saks Fifth Avenue einen ähnlichen Schritt gefordert hatte.
  • Der frühere Opel-Chef Michael Lohscheller soll Chef von Nikola Motor werden. Lohscheller soll das globale Lastwagen-Geschäft verantworten und direkt an CEO Mark Russell berichten. Das 2015 gegründete setzt vollständig auf elektrische Nutzfahrzeug. Neben einer Fabrik in Arizona wird gemeinsam mit Iveco eine Lastwagen-Fertigung in Ulm aufgebaut.
  • Der Rückversicherer Munich Re will seine Dividende für 2021 deutlich anheben. Geplant sei eine Ausschüttung von 11 Euro je Anteilsschein, teilte der Konzern am Dienstag mit. Das sind 1,20 Euro mehr als ein Jahr zuvor und zudem mehr als von Analysten erwartet. Außerdem will die Munich Re zwischen ihren Hauptversammlungen 2022 und 2023 für maximal eine Milliarde Euro eigene Aktien zurückkaufen.
  • Der stark in Russland und der Ukraine vertretene Großhändler Metro beobachtet die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt mit Sorge. „Unsere Verantwortung als Unternehmen in Russland liegt vor allem bei unseren rund 10.000 Mitarbeitern und 2,5 Millionen Kunden", sagte ein Sprecher.
  • Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV sieht keine Beeinträchtigung der Versorgungssituation. Die Gasversorgung laufe wie gewohnt und vertragskonform, sagt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage zur Nachrichtenagentur Reuters.
  • Der Immobilienriese Vonovia wird größter Aktionär beim angeschlagenen Rivalen Adler. Der Konzern habe sich im Wege der Pfandverwertung einen Anteil von 20,5 Prozent an der Adler Group gesichert, teilte das Unternehmen mit. Die Aktien waren zur Besicherung eines Darlehens in Höhe von 250 Mio. Euro verpfändet worden, das Vonovia im Oktober vergangenen Jahres durch die Ablösung eines Bankkredits dem bisher größten Adler-Anteilseigner Aggregate Holdings Invest gewährt hatte.
  • Die kriselnde skandinavische Fluggesellschaft SAS hat sich ein strenges Sparprogramm aufgelegt. Damit sollen die jährlichen Kosten um 7,5 Mrd. Kronen (705 Mio. Euro) gesenkt werden. „SAS hat mehr denn je Bedarf für einen Neustart", erklärte die Fluggesellschaft.
  • Der Luftfahrtkonzern Airbus und der Triebwerksbauer Safran wollen ihren Zulieferer Aubert & Duval übernehmen. Als dritten Käufer haben die Konzerne den Finanzinvestor Tikehau Ace Capital angeworben. Laut dem bisherigen Eigentümer Eramet basiert der Kaufpreis auf einem Unternehmenswert von 95 Mio. Euro.
  • Der Volkswagen-Konzern will seine Sportwagentochter Porsche AG an die Börse bringen. Die Volkswagen AG und die Porsche-Holding hätten eine Eckpunktevereinbarung verhandelt, die die Basis für die weiteren Schritte zur Vorbereitung eines möglichen Börsengangs der Porsche AG bilden soll. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Über einen möglichen IPO der Renditeperle Porsche wird seit längerem spekuliert.
  • Die Gewerkschaft IG BCE geht mit der allgemeinen Forderung von Lohnsteigerungen über der erhöhten Inflationsrate in die Tarifverhandlungen für die rund 580.000 Beschäftigten der Chemie- und Pharmabranche in Deutschland. Eine konkrete Zahl nannte sie laut dem Beschluss ihrer Bundestarifkommission nicht.
  • Der Gesundheitskonzern Fresenius will die Kosten weiter drücken und nun bis 2023 Einsparungen von mindestens 150 Mio. Euro erreichen. Ursprünglich hatte Fresenius über 100 Mio. Euro im Plan. Die Einsparungen sollen aus der Konzern-Dachgesellschaft kommen sowie allen vier Unternehmensbereichen - dem Krankenhausbetreiber Helios, der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC), dem Flüssigmedizinanbieter Kabi und der Projekttochter Vamed. Fresenius rechnet damit, dass das Programm aber zunächst viel Geld kostet. 2021 ging das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 4,3 Mrd. Euro zurück, bei der Tochter FMC brach der bereinigte Betriebsgewinn um 23 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro ein. Das teilten beide Unternehmen am Dienstag mit. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet Fresenius nach eigenen Angaben einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich und einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernergebnisses im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Implizit geht Fresenius davon aus, dass das währungsbereinigte Konzernergebnis ohne Berücksichtigung der Ergebnisbeiträge von Fresenius Medical Care im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen wird.
  • Dem Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) machte im vergangenen Jahr die hohe Sterblichkeit seiner Patienten in der Corona-Pandemie zu schaffen, ebenso stiegen die Kosten stark. 2022 erwartet FMC gleichwohl eine Rückkehr zum Gewinnwachstum, wie Vorstandschef Rice Powell ankündigte.
  • Volkswagen passt die Personalpolitik weiter den herausfordernden Bedürfnissen an und gibt internen Bewerbern in der Regel noch länger Vorrang gegenüber Kandidaten von außen. In Sparten wie Software oder Batterietechnologien verstärkt der Konzern jedoch auch die externe Suche. Dies sei durch die eigenen Qualifikationsprogramme gedeckt, sagten Personalvorstand Gunnar Kilian und Betriebsratschefin Daniela Cavallo der Deutschen Presse-Agentur. „Level Freeze" heißt nicht Einstellungsstopp", erklärte Kilian zu den so bezeichneten Stellenbeschränkungen. So seien bei der neuen Softwaretochter Cariad im vergangenen Jahr fast 1000 Entwickler hinzugekommen. „Aber vor allem ist es auch ein großes gemeinsames Interesse mit dem Betriebsrat, die interne Transformation zu beschleunigen", meinte Kilian. 2021 habe es in der Volkswagen AG mehr als 1,5 Millionen Qualifizierungsstunden gegeben, davon 430.000 für Zukunftsthemen wie E-Mobilität oder Digitales. Der eigene Bedarf werde hier allerdings noch zunehmen. „Das führt zu einer weiterhin restriktiven Betrachtung externer Einstellungen."

Konjunktur & Politik

  • Die US-Regierung hat die russische Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk und die geplante Entsendung russischer Truppen in die ostukrainischen Gebiete als „Anfang einer Invasion" eingestuft. Die USA stünden bereit, mit zusätzlichen Sanktionen und Gegenmaßnahmen zu reagieren, je mehr sich Russland in Richtung eines Einmarsches in die Ukraine bewege, sagte US-Präsident Joe Bidens stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater Jon Finer am Dienstag dem TV-Sender CNN. „Eine Invasion ist eine Invasion, und das ist es, was hier passiert.
  • Der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates in Russland, Dmitri Medwedew, hat die Furcht vor höheren Gaspreisen wegen der vorerst stillgelegten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 angeheizt. Laut der Nachrichtenagentur Ria sagte der frühere Ministerpräsident: „Willkommen in einer Welt, in der Europäer 2000 Euro für Gas zahlen."
  • Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht Deutschland schlecht vorbereitet auf eine drohende Energiekrise angesichts der Eskalation in der Ukraine. „Wir brauchen eine strategische Gasreserve, die uns wie beim Öl für 90 Tage im Ernstfall mit Gas versorgt", sagt DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert. „Und wir sollten die Gasspeicher von Russland zurückkaufen und in Staatsbetrieb verwalten, damit wir uns ausreichend versorgen können." Es sei mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen - aber nicht, weil Nord Stream 2 gestoppt werde, sondern weil es sich generell um eine sehr ernste geopolitische Krise handele.
  • US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses ein Dekret unterzeichnet, das Geschäfte in oder mit den beiden von Russland anerkannten Separatisten-Regionen in der Ost-Ukraine verbietet. Dadurch werden allen Amerikanern unabhängig von ihrem Standort neue Investitionen in den Gebieten untersagt. Zudem würden Importe aus den Regionen verboten.
  • Die Zustimmung von US-Präsident Joe Biden, sich mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zu treffen, ist Washingtoner Regierungskreisen zufolge kein Selbstläufer. Am Dienstag würden die USA zudem neue Maßnahmen ankündigen, die im Zusammenhang mit Sanktionen stehen, sagt ein hochrangiger Regierungsvertreter laut Reuters. Die USA würden die Diplomatie so lange weiterverfolgen, „bis die Panzer rollen“. Das US-Präsidialamt teilt mit, dies werde mit den Verbündeten und Partnern koordiniert.
  • Russland strebt nach den Worten von Präsident Wladimir Putin nicht nach der Wiedererrichtung eines Imperiums. „Das entspricht absolut nicht der Wirklichkeit", sagte Putin am Dienstag. Moskau habe die Spekulationen zu dem Thema gesehen, „dass Russland das Reich in den imperialen Grenzen wieder errichten" wolle, so Putin. Er hatte zuvor die "Volksrepubliken Luhansk und Donezk" als unabhängige Staaten anerkannt.
  • Die Eskalation in der Ukraine-Krise schürt Furcht vor Lieferausfällen bei wichtigen Rohstoffen wie Erdöl. So stieg der Preis für die Rohöl-Sorte Brent um bis zu 4,3 Prozent auf ein Siebeneinhalb-Jahres-Hoch und kratzte mit 99,50 Dollar je Barrel an der Marke von 100 Dollar.
  • In den USA sind die Häuserpreise im Dezember zum Vormonat um 1,2 Prozent gestiegen, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich stiegen die Häuserpreise um 17,6 Prozent. Die Nachfrage nach Immobilien ist weiterhin hoch.
  • Die Bundesregierung stoppt vorerst das Genehmigungsverfahren für die Pipeline Nord Stream 2. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Regierung zieht einen Bericht an die Bundesnetzagentur zurück. Er habe das Wirtschaftsministerium gebeten, den bestehenden Bericht zur Analyse der Versorgungssicherheit bei der Bundesnetzagentur zurückzuziehen, sagte Scholz. „Das klingt zwar technisch, ist aber der nötige verwaltungsrechtliche Schritt, damit jetzt keine Zertifizierung der Pipeline erfolgen kann." Ohne diese Zertifizierung könne Nord Stream 2 nicht in Betrieb gehen, betonte Scholz. Die umstrittene Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 war nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom im September 2021 fertiggestellt worden, sie ist noch nicht in Betrieb. Russland hat sich unbeeindruckt vom Stopp gezeigt. „Moskau hat vor nichts Angst", sagte Vize-Außenminister Andrej Rudenko am Dienstag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk begrüßte die Enstcheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, Nord Stream 2 bis auf Weiteres still zu legen. „Wir haben uns gewünscht, dass dieser Schritt – und auch viele andere – viel früher hätten eingeführt worden wäre, um das schreckliche Szenario, das wir jetzt haben, überhaupt zu verhindern,“ so Melnyk bei BILD Live.
  • Laut Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die Ukraine „kein Recht auf Souveränität und territoriale Unversehrtheit“. Lawrow sagte laut der Agentur Interfax: „Ich denke, niemand kann behaupten, dass das ukrainische Regime seit dem Staatsstreich von 2014 das gesamte Volk repräsentiert, das auf dem Territorium des ukrainischen Staates lebt“.
  • Um 2,3 Prozent stiegen die durchschnittlichen Preise für neue Eigenheime in den 70 größten chinesischen Städten im Januar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie eine Auswertung der Nachrichtenagentur Reuters zeigt. Das war der schwächste Anstieg seit Dezember 2015. Grund für den schwachen Anstieg der Häuserpreise ist die Zurückhaltung der Immobilienkäufer und -entwickler.
  • Die EU-Kommission schlägt schwere Sanktionen gegen Russland vor. Ein am Dienstag den Mitgliedstaaten präsentierter Entwurf sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor, den Handel mit russischen Staatsanleihen zu verbieten, um eine Refinanzierung des russischen Staates zu erschweren. Zudem sollen mehrere Hundert Personen und Unternehmen auf die EU-Sanktionsliste kommen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kritisierte die neuen Sanktionen des Westens gegen Moskau. Der Westen mache Russland für das Scheitern des Friedensplans für die Ostukraine verantwortlich, sagte Lawrow. „Sie drohen bereits mit allen möglichen Sanktionen. (...) Wir haben uns daran gewöhnt."
  • Die deutsche Wirtschaft zeigt sich bestürzt über die Russland-Eskalation. Nach den Worten von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer kommt es nun darauf an, ob Russland bei einer weiteren Eskalation den Gashahn zudreht. „Würde es dies tun, besteht das Risiko einer Energiekrise, die den wirtschaftlichen Aufschwung zumindest zeitweise unterbrechen würde", warnte der Experte laut Reuters. Der ifo-Experte Klaus Wohlrabe befürchtet, dass die Folgen der Ukraine-Krise der deutschen Wirtschaft schwer schaden könnten. „Die Unsicherheit wird massiv zunehmen", sagte Wohlrabe zu Reuters. Besonders steigende Energiepreise könnten die deutschen Unternehmen weiter belasten. „Das wäre Gift für den Aufschwung“.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigt sich zuversichtlich, dass es eine Bundestagsmehrheit für eine allgemeine Corona-Impfpflicht geben wird. Der SPD-Politiker signalisierte im ZDF-"Morgenmagazin" aber, dass es auf einen Kompromiss hinauslaufen könnte. Lauterbach befürwortet eine Impfpflicht ab 18 Jahren.
  • Russland hat eigenen Angaben zufolge weitere Flüchtlinge aus den von Moskau anerkannten "Volksrepubliken" in der Ostukraine aufgenommen. „In den vergangenen 24 Stunden haben mehr als 20.000 Bürger, die aus dem Gebiet der Donbass-Republiken evakuiert wurden, die Grenze über Kontrollpunkte überquert", teilte der Inlandsgeheimdienst FSB mit.
  • Die EU-Kommission plant ein strenges Lieferkettengesetz für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden: Das Gesetz soll auch auf größere Firmen, die nicht aus der EU kommen, aber dort Geschäfte machen, angewendet werden können. Diese müssten dann vorsorgen, dass auch Unternehmen, von denen sie beliefert werden, nicht die Umwelt zerstören oder ihre Mitarbeitenden ausbeuten.
  • Das ifo Geschäftsklima ist den zweiten Monat in Folge gestiegen. Das Barometer kletterte auf 98,9 Punkte nach 96,0 Zählern im Januar, wie das ifo Institut am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 96,4 Punkte gerechnet. „Die deutsche Wirtschaft setzt auf ein Ende der Coronakrise. Die Zuspitzung der Krise um die Ukraine bleibt aber ein Risikofaktor", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. Die befragten Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage und die Aussichten für die kommenden sechs Monate deutlich besser als zuletzt. "Das ifo Geschäftsklima hat im Februar den fünftstärksten Anstieg seiner Geschichte hingelegt", kommentierte die Deka Bank. "Unter normalen Umständen würde dies mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 70 Prozent einen Trendwechsel nach oben anzeigen". Doch die Umstände seien nicht normal. Aufgrund der aktuellen Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt könnten steigende Energiepreise, Sanktionen und Gegenmaßnahmen sowie die Verunsicherung die Konjunktur dämpfen.

  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat Truppen in die Ost-Ukraine entsendet. Die Einheiten sollen in den „Volksrepubliken Donezk und Luhansk“ für „Frieden sorgen“, wie aus einem Kreml-Dekret hervorgeht. Zudem sollen diplomatische Beziehungen zu den beiden Regionen aufgenommen werden. Putin erkannte zuvor die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als „unabhängige Staaten” an, nachdem die Separatistenführer dieser Gebiete ihn per Video darum gebeten hatten.
  • Die Vereinten Nationen (UN) haben die Entsendung von russischen Truppen in die Ostukraine verurteilt. Die UN setze sich weiter für die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine innerhalb der international anerkannten Grenzen ein, sagt Rosemary DiCarlo, Leiterin der Abteilung für politische Angelegenheiten der UN. Die Gefahr eines „größeren Konflikts“ bestehe und müsse verhindert werden.
  • Russland hat der Ukraine auch nach der Anerkennung der Regionen Luhansk und Donezk bei militärischen Provokationen mit weiteren Konsequenzen gedroht. Kiew habe „militärische Pläne“ und würde Luhansk und Donezk beschießen. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte bei einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates: „Wir beabsichtigen nicht, ein neues Blutbad im Donnas zulassen.
  • Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics betrachtet Sanktionen gegen Russland auf lange Sicht als ein wirksames Mittel. „Kurzfristig können Sanktionen Russland natürlich nicht davon abhalten, in die Ukraine einzumarschieren oder zu tun, was es getan hat", sagte Rinkevics am Dienstag dem Sender BBC Radio 4. Langfristig aber würden Sanktionen auf Technologietransfers und den Finanzsektor die Entwicklung in Russland verlangsamen. „Das würde die Sowjet-Erfahrungen aufleben lassen", sagte Rinkevics mit Blick auf die Mangelwirtschaft in der früheren Sowjetunion. Die Sowjetunion sei dann zusammengebrochen, sagte der Minister.
  • China ist eigentlich ein enger Verbündeter Russlands. Doch im UN-Sicherheitsrat hat das Pekinger Regime alle Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen – auch Russland. Stattdessen solle eine diplomatische Lösung gefunden werden.
  • Die Nachrichtenagentur Reuters konnte im ukrainischen Makijiwka, der Nachbarstadt von Donezk einen russischen Militärkonvoi filmen. Zuvor hatte ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur sieben Panzer-Kolonnen in Donezk gesichtet. Die Fahrzeuge sollen keine sichtbaren Insignien gehabt haben.

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