PROSIEBENSAT.1 MEDIA – Schon wieder eine Gewinnwarnung
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- ProSiebenSat.1 Media SEKursstand: 6,692 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- ProSiebenSat.1 Media SE - WKN: PSM777 - ISIN: DE000PSM7770 - Kurs: 6,692 € (XETRA)
Wir hatten es bereits in unserem Artikel zum überraschenden Vorstandswechsel vom 04.10.2022 vermutet, dass die Geschäfte bei ProSieben alles andere als rund laufen. Nun kam die Bestätigung. Das Unternehmen geht jetzt nur noch von einem Umsatz in Höhe von 4,15 Mrd. EUR aus, anstatt von 4,30 bis 4,45 Mrd. EUR. Zum Vergleich: 2021 lag der Umsatz noch bei 4,94 Mrd. EUR. Die EBITDA-Prognose wurde auf 650 (VJ 804) Mio. EUR zusammengestrichen. Bislang ging man von 755 bis 804 Mio. EUR aus.
Schlechte Aussichten im Werbegeschäft
Als Grund wurden das unsichere makroökonomische Umfeld, welches durch eine steigende Inflation und von Konsumzurückhaltung gekennzeichnet ist, genannt. Das angelaufene vierte Quartal, welches für die ProSieben-Gruppe traditionell das Stärkste ist, entwickelt sich bislang schwächer als erwartet. Des Weiteren wird davon ausgegangen, dass die hochmargigen Werbeerlöse im vierten Quartal in der DACH-Region voraussichtlich etwa 17 Prozent unter dem Vorjahreswert von 776 Mio. EUR landen werden. Für das Gesamtjahr wird mit einem Rückgang von sieben Prozent im Werbebereich gerechnet. 2021 lagen die Werbeerlöse bei 2,23 Mrd. EUR.
Abschreibungen auf Firmenwerte in Höhe von 300 Mio. EUR
Diese gesamte Gemengelage hat natürlich auch entsprechend negative Auswirkungen auf die Wachstumsaussichten für das Segment Commerce & Ventures. Dort sind in der Tochterunternehmung NuCom Group bspw. Billiger-Mietwagen, Flaconi und Verivox angesiedelt. Auf NuCom wird im dritten Quartal deswegen eine Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 300 Mio. EUR vorgenommen. Auf das bereinigte Nettoergebnis des Konzerns, welches für die Höhe der Dividende ausschlaggebend ist, soll dies aber keinen Einfluss haben, wurde von Unternehmensseite beteuert. Für die leidgeprüften ProSiebenSat.1-Aktionäre ist dies aber nur ein schwacher Trost.
Fazit: Es geht immer noch schlimmer, ist man geneigt zu sagen, wenn es um ProSiebenSat.1 geht. Zwei Gewinnwarnungen in nicht mal zwei Monaten und ein Aktienkurs, der sich seit Jahresbeginn mehr als halbiert hat und immer noch keinen Boden gefunden zu haben scheint, sprechen für sich. Auf der anderen Seite schreibt das Unternehmen – zumindest Stand heute – immer noch schwarze Zahlen und wird vermutlich auch im kommenden Jahr wieder eine Dividende ausschütten. Von daher bleibt die ProSiebenSat.1-Aktie für hartgesottene Turnaround-Spekulanten interessant. Alle anderen sollten zunächst abwarten, bis sich die Lage stabilisiert hat.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 4,94 | 4,15 | 4,29 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,98 | 1,53 | 1,48 |
KGV | 3 | 4 | 5 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,80 | 0,77 | 0,75 |
Dividendenrendite | 11,90 % | 11,46 % | 11,16 % |
*e = erwartet |
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