Profitieren Sie von der „Schlammschlacht“ zwischen Apple und Samsung

Die Szenerie erinnert fast schon an den fortwährenden „Krieg“ der beiden Erzrivalen Coca Cola und Pepsi, die sich seit Jahrzehnten gegenseitig mit unzähligen Klagen überziehen. Diesmal spielt die Musik aber nicht am milliardenschweren Softdrink-, sondern am nicht minder lukrativen Smartphone-Markt zwischen Apple und dem Elektronik-Konzern Samsung, der dem zumindest noch umsatzmäßig vorne liegenden Marktführer des Konsumkults mit seinen Produkten langsam gefährlich zu werden scheint. So vermeldeten die Südkoreaner laut „Sueddeutsche.de“ allein im zweiten Quartal des Jahres einen Rekordgewinn von umgerechnet etwa 3,7 Mrd. Euro und verkauften mit 52 Millionen Stück etwa doppelt so viele Internet-Handys wie Apple, freilich mit einer deutlich größeren und meist niedrigpreisigeren Produktpalette als die Amerikaner. Kein Wunder, dass Apple nun auch den Kampf am grünen Tisch forciert. In dem Patentrechtsstreit gegen den starken Konkurrenten erzielte das Unternehmen vor kurzem im kalifornischen San Jose mit einer zugesprochenen Schadenersatzsumme von stolzen 1,05 Mrd. US-Dollar einen ersten Meilenstein. Nachdem Apple bereits zuvor in einer Berufungsverhandlung am Düsseldorfer Oberlandesgericht einen europaweiten Verkaufsstopp eines bestimmten Tablet-Computer-Modells der beliebten Galaxy-Reihe erzwungen hatte, will der Konzern jetzt auch in den USA ein auf acht Smartphone- und Tablet-Modelle von Samsung bezogenes anhängiges Verkaufsverbotsverfahren auf bis zu 22 Geräte ausdehnen. Die nächsten Runden im Patentrechtsstreit der beiden Giganten sind also bereits eingeläutet und stellen die Gerichte wegen der besonderen Schnelllebigkeit der Modelle vor immer größere Herausforderungen.

Für den zuletzt unterlegenen Protagonisten Samsung stellt die erlittene Niederlage zunächst einmal einen Kostenfaktor dar, der durch die starke Gewinnentwicklung aber wieder etwas kompensiert werden kann. Allerdings dürfte sich der Kostendruck durch höhere Lizenzzahlungen in Form einer Art „Apple-Steuer“ für das Unternehmen in Zukunft weiter erhöhen. Kaum verwunderlich, dass die Börse auf das Bekanntwerden der Rekordstrafe zunächst mit Abschlägen bei der Samsung- und Gewinnen bei der Apple-Aktie reagierte.

Quelle: Godmode-Trader.de (3-Monats-Chart)

Die Société Générale hat auf diese gegenläufige Entwicklung schnell reagiert und flugs ein zwei Jahre laufendes sogenanntes Alpha-Zertifikat emittiert, mit dem Anleger eins zu eins auf eine Aufholbewegung der unter Druck geratenen Samsung- gegenüber der Apple-Aktie spekulieren können. Das südkoreanische Papier wird dabei durch eine Long-Position, der Kult-Titel durch ein gleichzeitiges Short-Investment repräsentiert. Entscheidend ist dabei also nicht die absolute, sondern nur die relative Outperformance zwischen beiden Werten Für die fertige Alpha-Struktur wird vom Emittenten eine Managementgebühr in Höhe von 1,25 Prozent p.a. in Abzug gebracht. Auf eine zusätzliche Währungssicherung muss der Investor hier ebenso verzichten wie auf einen Zinsertrag aus dem Leerverkauf Apple-Aktie, der laut Société Générale derzeit nicht einmal die Leihekosten deckt.

Ein weiteres parallel emittiertes Alpha-Zertifikat (SG3JGX) bezieht sich übrigens auf die geplante Mega-Fusion im Rohstoff-Sektor zwischen dem Bergbau-Konzern Xstrata (Long-Position) und dem weltgrößten Rohstoffhändler Glencore (Short-Position).

Der BörseGo Tipp:

Bei dem neuen Alpha-Papier handelt es sich um eine ganz heiße Aufhol-Wette von Samsung gegenüber Apple ohne direkten Marktbezug. Dessen sollten sich Anleger hier auf jeden Fall bewusst sein und auch die vorgegebene 2-jährige Laufzeit des Zertifikats nicht als Gesetzmäßigkeit betrachten, sondern im Falle einer Fehl-Entwicklung wie bei einem Direktinvestment rechtzeitig die Reißleine ziehen, beispielsweise bedingt durch einen neuen Apple-Hype bei Einführung des iPhones5.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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