Professor Gensler: Das Ende eines Krypto-Gegners?
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Er will es nochmal wissen. Statt sich in den Ruhestand versetzen zu lassen, kehrt der als Krypto-Gegner verschriene Ex-SEC-Chef Gary Gensler zurück in den Hörsaal. Nach fast vier Jahren als Leiter der mächtigsten Börsenaufsichtsbehörde der Welt war der 67-jährige Demokrat am Tag der Amtseinführung von Donald Trump zurückgetreten. Schon vor seiner Zeit bei der SEC brachte Professor Gensler interessierten Studenten am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) verschiedene Themen wie Blockchain, Kryptographie und Bitcoin näher.
Für viele ist das kaum zu glauben, immerhin galt der SEC-Vorsitzende Gensler als Schrecken der US-amerikanischen Krypto-Industrie. Als er seinen Rücktritt infolge des republikanischen Wahlsieges ankündigte, wurde das von Branchengrößen wie dem Ripple-CEO Brad Garlinghouse mit Begeisterung aufgenommen. Viele sprachen von einem Ende des “Krieges gegen Krypto” und hoffen nun auf eine regulatorische 180-Grad-Wende.
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Unterrichten soll Gensler am MIT fortan als Professor für praktische Themen sowohl in der “Global Economics and Management Group” als auch in der “Finance Group”. Er selbst bekundete seine Freude über das neue Engagement an der Spitzenuniversität: “Ich freue mich, wieder mit dem hervorragenden Team von Wissenschaftlern des MIT zusammenzuarbeiten, um durch künstliche Intelligenz, Finanzen und Technologie eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.”
Warum Gensler “Bitcoin-Only” statt “Krypto-Vielfalt” lehren könnte
Regelmäßig wurde Gary Gensler während seiner Amtszeit bei der SEC pauschal als Krypto-Feind verurteilt. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn immerhin genehmigte die Behörde unter seiner Führung zunächst Bitcoin und später auch Ethereum Spot ETFs. Vor allem die BTC-Indexfonds sorgten im Krypto-Markt für Furore und bedeuteten einen Ritterschlag für die Krypto-Leitwährung. Im ersten Handelsjahr konnten sie mehr als 36 Milliarden US-Dollar einsammeln, wobei der iShares Bitcoin Trust den erfolgreichsten ETF-Start der Geschichte hinlegte. Kürzlich erklärte Gensler in einem Interview optimistisch: “Genau wie Gold, das wir seit 10.000 Jahren haben, könnte Bitcoin in Zukunft eine Rolle spielen.”
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Dass er zwischen dem Rohstoff (engl.: Commodity) Bitcoin und anderen Krypto-Projekten eine rote Linie zieht, hatte der Ex-SEC-Chef bei der ETF-Genehmigung im Januar ausdrücklich betont: “Wie ich bereits in der Vergangenheit gesagt habe, handelt es sich bei der überwiegenden Mehrheit der Krypto-Vermögenswerte um Investmentverträge.” Noch während der letzten Tage seiner Amtszeit dürfte er sich mit seinem vergleichsweise restriktiven Ansatz gegenüber der Krypto-Industrie bestätigt gefühlt haben: Der designierte US-Präsident höchstselbst zeichnete mit seinem Memecoin Official Trump für einen der fragwürdigsten Krypto-Launches der Geschichte verantwortlich.
Schon 2018 sprach Gensler im Hörsaal über die Krypto-Leitwährung, vor allem in seinem populären Kurs “Blockchain and Money“, dessen 23 Teile kostenlos auf YouTube abrufbar sind. Zwar bleibt sein Vermächtnis auch für die BTC-Community ein ambivalentes, nicht zuletzt, weil er mit der kürzlich abgeschafften SEC-Richtlinie SAB 121 die Bitcoin-Verwahrung durch US-Banken de facto verunmöglichte. Aber nach seinem Abgang könnten viele Krypto-Anleger ihr Geld in einem vier Jahre währenden “Shi*coin-Casino auf Steroiden” verspielen. Den einst ungeliebten Ex-SEC-Chef dürften sie schon bald vermissen. Für den BTC-Sympathisanten Gensler hat die berufliche Neuorientierung neben der erfüllenden Lehrtätigkeit noch etwas Gutes: Er darf jetzt wieder persönlich Bitcoin kaufen und halten.
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