Kommentar
22:20 Uhr, 07.10.2021

US-Indizes trotz Schwächephase am Abend mit soliden Tagesgewinnen - Schumer meldet Deal zur kurzfristigen Anhebung des Schuldenlimits

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Griechenlands Notenbankchef: Keine absehbare Zinsanhebung der EZB
  • Bericht: EZB plant neuen Ankaufplan für die Zeit nach PEPP
  • USA: Republikaner gehen im Schuldenstreit auf Demokraten zu
  • Destatis: Baupreise steigen so stark wie seit 50 Jahren nicht mehr
  • Austausch zwischen Biden und Xi geplant
  • ifo Institut: Produktionserwartungen der Industrie gestiegen
  • Deutsche Produktion sinkt stärker als erwartet
  • General Motors mit Kampfansage an Tesla
  • Twitter verkauft MoPub

Markt

  • US-Indizes konnten heute in einer einschläfernden Session solide Gewinne verbuchen, obwohl sie am Nachmittag wieder deutlich von ihren Tageshochs zurückkamen. In Sachen Schuldenlimit wurde das Katastrophenszenario bis Anfang/Mitte Dezember höchstwahrscheinlich abgewendet, nachdem sich Schumer und McConnell einigen konnten. Um die kurzfristige Anhebung der Schulden-Obergrenze um 480 Milliarden Dollar endgültig spruchreif zu machen, muss allerdings noch die heute Abend stattfindende Abstimmung abgewartet werden. Die Zinsen für zehnjährige Benchmark-Notes stiegen derweil heute um 4,5 Basispunkte auf den höchsten Stand seit Mitte Juni, was neben der Erleichterung über die Verhinderung eines US-Bankrotts auch den steigenden Erdöl-Preisen zu verdanken war, die von dem Dementi der US-Regierung profitieren konnten, wonach die strategischen Reserven nicht angezapft werden. Morgen steht der mit Spannung erwartete Employment Report für September an, für den die heute veröffentlichten Initial Claims recht passable Vorgaben geliefert haben. Bereits am Mittwoch attestierte der ADP-Report der US-Wirtschaft einen soliden Stellenaufbau.
  • Der Dax zeigte sich am Donnerstag stark und ging 1,9 Prozent höher bei 15.250,9 Punkten aus dem Handel. Anleger zeigten sich erleichtert über die sich entspannende Situation an den Energiemärkten, wo die europäischen Erdgas-Preise deutlich zurückliefen und den in Reichweite stehenden Deal zur kurzfristigen Anhebung der Schuldenobergrenze, welcher der US-Regierung ungefähr bis Anfang Dezember zusätzliche Zeit einräumen würde, bevor das Thema wieder auf die Tagesordnung kommt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Deutsche Post hat für das dritte Quartal ein vorläufiges Konzern-Ebit von 1,765 Milliarden Euro nach 1,377 Milliarden im Vorjahreszeitraum veröffentlicht. Der Wert umfasst Aufwendungen für einen Einmal-Covid Bonus in Höhe von 163 Millionen Euro. Die Ergebnisprognose und der mittelfristige Ausblick will das Unternehmen aufgrund der positiven Entwicklung am vierten November im Rahmen der Berichterstattung erhöhen.
  • Die niederländische Wettbewerbsbehörde ACM hält Reuters zufolge die Bezahlregeln von Apple innerhalb des App-Stores für wettbewerbswidrig. Sie verlangten Änderungen, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Aktuell wird für jeden über den App-Store erzielten Umsatz eine Provision von bis zu 30 Prozent fällig. Dagegen wächst der Widerstand.
  • Nach Schweden und Dänemark hat nun auch Finnland Impfungen mit dem Corona-Vakzin des US-Biotechnologiekonzerns Moderna beschränkt. Für Männer unter 30 Jahren werde die Verabreichung des Impfstoffs ausgesetzt, teilte das Institut für Gesundheit und Soziales mit. Grund seien seltene Nebenwirkungen an Herz und Gefäßen. Moderna teilte derweil mit, in Afrika eine Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe hochzuziehen und dafür Investitionen von einer halben Milliarde Dollar zu tätigen. In der Anlage sollen jährlich bis zu 500 Mio. Impfdosen hergestellt werden.
  • Twitter trennt sich von der auf mobile Werbung spezialisierten Firma MoPub für 1,05 Mrd. Dollar. Käufer sei der Handyspiele-Anbieter AppLovin, teilte das Unternehmen mit. Twitter hatte MoPub 2013 für knapp 350 Mio. Dollar erworben. MoPub erzielt im Jahr 2020 einen Umsatz von knapp 190 Mio. Dollar.
  • Google-Wettbewerber haben sich in Brüssel dafür stark gemacht, die Macht des US-Technologiekonzerns zu beschneiden. In einem gemeinsamen Brief forderten die rivalisierenden Suchmaschinenfirmen Ecosia aus Deutschland, DuckDuckGo aus den USA sowie Qwant und Lilo aus Frankreich EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager auf, die neuen Regelungen zur Kontrolle großer Technologiekonzerne dazu zu nutzen, neue Vorgaben für Suchmaschinen einzuführen, wie Reuters berichtete. Dadurch solle mehr Wettbewerb entstehen. An dem sogenannten Digital Markets Act (DMA) wird gerade auf EU-Ebene gearbeitet. Er könnte 2023 in Kraft treten.
  • Schäden wegen des Hurrikans Ida, der im August im Golf von Mexiko gewütet hatte, haben das Ergebnis des Ölkonzerns Shell belastet. Die Schäden würden das Ergebnis im dritten Quartal um 400 Mio. Dollar drücken, teilte Shell mit. Die derzeit hohen Gas- und Strompreise sorgten andererseits für Auftrieb beim Cashflow.
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Das Streaming-Portal Twitch hat eine fehlerhafte Serverfiguration für seine Datenpanne verantwortlich gemacht, als eigenes Verschulden. Einige Informationen seien durch einen Konfigurations-Fehler aus dem Internet frei zugänglich gewesen, teilte die Amazon-Tochter in einem Blogeintrag am Donnerstag mit. Die Auswirkungen würden weiterhin geprüft. Es habe keine illegalen Aktivitäten gegeben. Zugangsdaten von Kunden seien nicht betroffen. Zuvor hatte ein Hacker laut der Nachrichtenplattform Video Games Chronicle erklärt, Twitch-Daten erlangt zu haben. Twitch wird vor allem von Gamern dafür genutzt, den Verlauf von Videospielen live zu übertragen.
  • Der britischen National Westminster Bank (NatWest) droht wegen Beihilfe zur Geldwäsche eine Strafe von bis zu 240 Mio. Pfund. Das Geldinstitut räumte die Vorwürfe der britischen Finanzaufsicht ein. NatWest gehört zur Royal Bank of Scotland, die mittlerweile den Namen ihrer Tochtergesellschaft übernommen hat.
  • Der US-Jeans-Hersteller Levi Strauss hat dank einer gestiegenen Nachfrage im 3. Quartal seinen Umsatz von 1,06 Mrd. Dollar vor Jahresfrist auf 1,5 Mrd. Dollar gesteigert. Der bereinigte Gewinn lag bei 48 Cent je Aktie. Analysten hatten dagegen nur mit 38 Cent je Anteilschein gerechnet.
  • Die Schaltbau Holding soll nach der mehrheitlichen Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft Carlyle von der Börse genommen werden. Deren Übernahmevehikel Voltage Bidco kündigte jetzt ein Delisting-Angebot für die verbliebenen Aktionäre an.
  • General Motors hat zum Angriff auf Tesla geblasen: Mit neuen Elektroautos und digitalen Dienstleistungen will der größte US-Autobauer bis 2030 in den USA Marktführer für Elektroautos werden, wie CFO Paul Jacobson am Mittwoch bei einem Kapitalmarkttag ankündigte. Der Umsatz soll sich verdoppeln, die Vorsteuer-Rendite bei zwölf bis 14 Prozent liegen. Schon 2030 soll mehr als die Hälfte der GM-Werke in China und Nordamerika auf die Produktion von Elektroautos umgestellt sein.
  • Der Energiekonzern Uniper plant offenbar einen massiven Stellenabbau. Derzeit würden die Belegschaften informiert, sagten am Donnerstag zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Mit der Stilllegung von Kraftwerken könnten über 1.000 Jobs überwiegend in Deutschland betroffen sein, sagte ein Arbeitnehmervertreter. Betroffen sei unter anderem der Bereich Engineering, der Dienstleistungen für Kraftwerke anbietet. Möglich sei, dass einzelne Bereiche verkauft würden.
  • Der Halbleiter-Mangel und steigende Kosten werden nach Einschätzung von Renault-Chef Luca de Meo die Autopreise steigen lassen. „Die Preise werden in den kommenden zwölf Monaten noch stärker zulegen“, sagte de Meo der Finanzzeitung "Expansion". Die Chiphersteller nutzten derzeit die Knappheit als Druckmittel gegenüber den Autobauern, sagte de Meo. Auch die zunehmenden Kosten für Stahl, Gas, Energie, Kupfer und Aluminium würden zu den Preissteigerungen beitragen.
  • Der Motorenbauer Deutz und der dänische Brennstoffzellenhersteller Blue World kooperieren künftig enger. Die beiden Unternehmen haben laut einer aktuell getroffenen Übereinkunft neben einer exklusiven Vertriebs- und Servicepartnerschaft über stationäre Generatoren auch eine zehnprozentige Beteiligung von Deutz an Blue World beschlossen.
  • Der Autozulieferer Stabilus ist eine Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für Bewegungssteuerung Synapticon eingegangen. Man habe über eine Kapitalerhöhung einen Minderheitsanteil an der Firma gezeichnet, teilte Stabilus laut Reuters mit. Synapticon bietet Technologien im Bereich der industriellen Antriebsregelung an.
  • Der bayerische Autobauer BMW hat aufgrund der Engpässe bei Halbleitern im dritten Quartal mit 593.000 Fahrzeugen aller drei Konzernmarken 12 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres verkauft. Die Versorgungslage dürfte angespannt bleiben, daher seien „Effekte auf den Absatz in den kommenden Monaten nicht auszuschließen", teilte BMW am Donnerstag mit. Auch der Konkurrenz geht es nicht besser. Mercedes-Benz lag im drittel Quartal sogar 30 Prozent unter Vorjahr. BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota zeigte sich aber „zuversichtlich, trotz Halbleiterengpässen unsere ambitionierten Vertriebsziele zu erreichen und damit für das Gesamtjahr 2021 ein solides und profitables Wachstum zu erzielen".
  • Der Immobilienkonzern Vonovia hat seine Beteiligung am Konkurrenten Deutsche Wohnen weiter ausgebaut. Nach Ende der regulären Annahmefrist des Angebots an die Deutsche-Wohnen-Aktionäre in Höhe von 53 Euro je Aktie, hält Vonovia nun 60,30 Prozent der Stimmrechte. Zudem hat Vonovia die Annahmefrist bis zum 21. Oktober verlängert.
  • Der Anbieter von Software zur Computer-Fernwartung und Videokonferenzen, Teamviewer, hat am Vortag die Anleger mit reduzierten Jahreszielen geschockt und den Aktien ein Rekordtief eingebrockt. Zahlreiche Analystenhäuser senkten daraufhin ihre Bewertungen. So hat etwa die DZ Bank den fairen Wert für Teamviewer von 35,00 auf 24,50 Euro gekappt, aber die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Analyst Karsten Oblinger verwies darauf, dass er in einer ersten Reaktion das Kursziel um 30 Prozent gesenkt habe. Diese Senkung setze sich zusammen aus rund 20 Prozent avisierter Kürzung seiner Schätzung für das operative Jahresergebnis (Ebitda) plus rund 10 Prozent zusätzlichem Risikoabschlag. Das Investorenvertrauen sei mit der aktuellen Gewinnwarnung deutlich belastet.
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat im September einen weiteren Auftrag aus der Ukraine gewonnen, wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag berichtet. Für die Unternehmensgruppe Eco-Optima liefere Nordex zehn Turbinen des Typs N149/5.X für den 54,6-Megawatt-Windpark „Skolivska“, teilten die Hamburger mit. Der Auftrag umfasse auch einen Service-Vertrag für die Wartung der Anlagen über einen Zeitraum von 15 Jahren. Der Windpark "Skolivska" ist das erste ukrainische Projekt, bei dem Nordex-Turbinen der 5-MW-Klasse zum Einsatz kommen werden. Der Beginn der Installation erfolgt im Frühjahr 2022.
  • Die Aktien des früheren Evergrande-Großaktionärs Chinese Estates Holdings haben nach der Ankündigung des Börsenrückzugs der Firma deutlich zugelegt, wie Reuters berichtet. Die Papiere stiegen um 32 Prozent. Chinese Estates hatte am Mittwoch bekanntgegeben, sich von der Börse zurückzuziehen und Minderheitsaktionären einen Aufschlag von 38 Prozent zum letzten Kurs anzubieten. Das Angebot hat ein Volumen von 245 Mio. Dollar.
  • Die Medizintechnikfirma Skan Group will mit einem IPO in Zürich 80 Mio. Franken für das weitere Wachstum und den Produktionsausbau sichern. Skan strebt laut Reuters eine Notiz an der Schweizer Börse SIX noch im 4. Quartal an. Dabei sollen neben neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung auch bestehende Titel bei Investoren platziert werden, so dass ein Streubesitz von 50 Prozent erreicht wird.

Konjunktur & Politik

  • US-Senator Chuck Schumer meldet, dass ein Deal für eine kurzfristige Anhebung des Schuldenlimits gefunden wurde und hofft, dass der Senat darüber noch heute abstimmt. Es handelt sich dabei allerdings nur um eine kurzzeitige Vertagung des Problems bis Anfang Dezember, nicht um einen endgültigen Durchbruch.
  • Die Erholung des US-Arbeitsmarkts schreitet weiter voran. In der vergangenen Woche ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA erneut gesunken, um 38.000 auf 326.000 Anträge, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Damit fiel der Rückgang stärker aus als Analysten erwartet hatten. Sie waren bei den Erstanträge nur von einem Rückgang auf 350.000 ausgegangen. Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe gibt einen Hinweis auf die Entwicklung des gesamten US-Arbeitsmarktes und ist somit der zeitlich gesehene Vorläufer der monatlichen Arbeitsmarktdaten der US-Regierung.
  • In Deutschland sind nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bis zu fünf Prozent mehr Menschen gegen Corona geimpft als bisher angenommen. Das habe das Robert-Koch-Institut ermittelt, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Es ist laut RKI zum Stichtag 5. Oktober anzunehmen, dass unter Erwachsenen bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind. Die Schätzung beruht auf Bürgerbefragungen und Meldedaten. Nach Meldungen der Impfstellen haben bisher knapp 80 Prozent der Über-18-Jährigen eine erste Spritze bekommen, gut 75 Prozent bereits die zweite.
  • SPD, Grüne und FDP wollen heute in Berlin erstmals zu dritt Gespräche über die Bildung einer Bundesregierung führen. Am Mittwoch hatten zunächst die Grünen dafür plädiert, nun mit FDP und SPD weiterzuverhandeln. Gespräche der Union mit Grünen und FDP sind zunächst nicht geplant. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sagte in Berlin, seine Partei leite aus dem Ergebnis der Bundestagswahl für sich den Auftrag für die Regierungsbildung ab: „Die Bürgerinnen und Bürger haben uns einen Auftrag gegeben, die Bildung einer Regierung zustande zu bringen.“ Jetzt liege es „an uns, das auch umzusetzen“.
  • Dem griechischen Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Yannis Stournaras zufolge sind Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf absehbare Zeit wohl nicht zu erwarten. Die derzeitige Markterwartung einer ersten Anhebung des Leitzinses Mitte 2023 herum gingen nicht mit dem Forward Guidance der EZB konform, sagte Stournaras dem Fernsehsender Bloomberg TV. Die Inflationsprognosen für die Eurozone seien niedriger als in den USA oder Großbritannien. Dementsprechend befinde sich die EZB auch in einer anderen geldpolitischen Phase als die US-Notenbank Fed oder die Bank of England. Auch werde die Notenbank jede Verzerrung durch das voraussichtliche Ende der Corona-Wertpapierkäufe im März 2022 versuchen zu vermeiden.
  • Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau erwartet beim Thema Inflation bereits 2022 eine Entspannung. „Die Inflation dürfte weitgehend binnen eines Jahres wieder unter zwei Prozent fallen", sagte er am Donnerstag auf einer Wirtschaftskonferenz. Ein Großteil des derzeitigen Preisdrucks ist nach Ansicht der EZB nur vorübergehend und durch die Folgen der Corona-Krise bedingt. Die Europäische Zentralbank geht in ihrem Basis-Szenario davon aus, dass die Inflation mittelfristig unter dem Ziel von zwei Prozent bleiben wird.
  • Nach den schweren Korruptionsvorwürfen gegen Österreichs Kanzler Sebastian Kurz gehen inländische Medien hart mit ihm ins Gericht. Der 35-jährige Regierungschef selbst sieht den Ermittlungen „gelassen" entgegen und Kurz bestreitet jede Schuld. Doch die Dimension ist größer. Nicht nur er, sondern auch sein engstes Umfeld - sein Medienberater, sein Chefstratege, ein Pressesprecher - sind im Visier der Fahnder. „Das kann sich jetzt gut und gern zum Endgame auswachsen", sagt der Politikberater Thomas Hofer am Donnerstag. Die mächtigen Landesfürsten der ÖVP würden jetzt sicher über personelle Alternativen zu Kurz nachdenken. Am Mittwoch hatten Fahnder im Kanzleramt, in der ÖVP-Zentrale, im Finanzministerium und in einem Medienhaus Datenträger, Server, Handys und Laptops gesichert. Der Vorwurf: Kurz und sein Team sollen ein österreichisches Medienhaus für geschönte Umfragen mit mehr als einer Million Euro aus Steuermitteln bezahlt haben.
  • Das Ziel der Bundesregierung einer Klimaneutralität bis 2045 ist aus Sicht der Deutschen Energie-Agentur (Dena) nicht so ohne Weiteres erreichbar. Gewaltige Anstrengungen und ein Gesamtkonzept der Politik seien für hierfür notwendig. „Weiter so ist keine Option", sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung, am Donnerstag in Berlin. Die Dena legte eine "Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität" vor. Energiewende und Klimapolitik müssten besser organisiert werden, so Kuhlmann. Das historische Klein-Klein der vergangenen Jahre müsse überwunden werden. Kuhlmann sagte, die Regierung müsse Entscheidungsprozesse besser organisieren. Es brauche eine starke Steuerung im Kanzleramt, außerdem müsse der Bundestag stärker eingebunden werden.
  • Taiwans Militär sieht vom Jahr 2025 an eine erhöhte Kriegsgefahr. Bis dahin werde China seine militärischen Fähigkeiten so weit ausgebaut haben, dass es zu einer breit angelegten Invasion der Insel fähig wäre und seine Kosten und Verluste gering halten könnte, sagte Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng am Mittwoch in einer Anhörung vor einem parlamentarischen Ausschuss. China sei zwar schon jetzt „dazu in der Lage, aber es werde nicht ohne Weiteres einen Krieg anfangen, weil es viele andere Dinge in seine Überlegungen einbeziehen müsse, so Chiu.
  • Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg prüft die Europäische Zentralbank ein neues Anleihe-Kaufprogramm, um einer Ausweitung von Bond-Spreads vorzubeugen, sobald ihr Notfall-Ankaufprogramm im kommenden Jahr ausläuft. Der neue Kaufplan würde sowohl das 1,85 Bio. Euro schwere Pandemie-Notfallkaufprogramm PEPP als auch das ältere Ankaufprogramm Asset Purchase Programme ergänzen, sagten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind zu Bloomberg. Die Ankäufe würden dabei selektiv vorgenommen werden.
  • In den USA wollen die Republikaner im Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze auf die regierenden Demokraten zugehen und eine Zahlungsunfähigkeit vermeiden. Seine Partei werde eine Verlängerung der Schuldenobergrenze bis zum Dezember unterstützen, sagte der führende Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell. Damit solle eine Krise und monatelanger Stillstand verhindert werden. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte zuvor betont, werde die Obergrenze von derzeit 28,4 Billionen Dollar nicht angehoben, könnten die USA womöglich ab Mitte Oktober ihre Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen.
  • Der Neubau von Wohnungen in Deutschland hat sich im August so stark verteuert wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lagen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden um 12,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ein stärkerer Anstieg wurde den Angaben zufolge zuletzt 1970 gemessen.
  • Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat im August seine Produktion unerwartet stark gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten 4,0 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit April 2020. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet, nach einem Wachstum von 1,3 Prozent im Juli. Die Produktion liegt damit noch um 9,0 Prozent niedriger als im Februar 2020, dem letzten Vorkrisenmonat in Deutschland. Die Industrieproduktion allein brach im August um 4,7 Prozent ein. „Die Hersteller berichten weiterhin von Produktionshemmnissen aufgrund von Lieferengpässen bei Vorprodukten", erklärte das Statistische Bundesamt.
  • Die Präsidenten der USA und Chinas, Joe Biden und Xi Jinping, wollen sich vor dem Hintergrund wachsender Spannungen erneut persönlich sprechen. Man habe sich auf ein virtuelles Treffen gegen Jahresende geeinigt, sagte ein Vertreter der US-Regierung am Mittwoch. Zuvor hatten sich der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und Chinas ranghöchster Außenpolitiker Yang Jiechi in Zürich getroffen, um über eine Verbesserung der Beziehungen zu beraten.
  • Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie sind im September gestiegen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. Der Wert erreichte im September 29 Punkte, nach 27 im August. „Die weiterhin guten Produktionsaussichten lassen sich auch auf Nachholeffekte wegen der Corona-Pandemie zurückführen“, sagt Klaus Wohlrabe, der Leiter der ifo-Umfragen. „Die Auftragsbücher sind weiterhin voll, nur die Materialengpässe bereiten im Moment Probleme und dämpfen die Produktionspläne etwas.“ Die Produktionsaussichten in den zentralen Branchen, wie der Elektroindustrie, dem Maschinenbau, der Automobilbranche und in der Chemischen Industrie, sind demnach weiterhin hervorragend. In der Bekleidungsindustrie stiegen die Erwartungen auf 41 Punkte und damit auf den höchsten jemals gemessenen Wert. Auch in der Nahrungsindustrie und im Holzgewerbe wollen deutlich mehr Unternehmen ihre Produktion ausweiten.

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