Probleme für 10 Jahre: US-Flut schädigt Maisfelder
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Eigentlich ist Regen genau das, was Landwirte in der Wachstumsperiode ihrer Pflanzen sehen möchten. Wenn es aber 20 cm in drei Tagen sind, die Flut schon auf den Feldern steht und Meteorologen noch mehr Stürme vorhersagen, hört der Spaß aber auf. Die Städte am Mississippi kämpften schon vor den letztwöchigen erneuten Niederschlägen mit der schwersten Flut seit 15 Jahren. 1,38 Millionen Hektar Land sind überflutet, die Kosten der verlorenen Getreideernte gehen in die Milliarden US-Dollar. Ganz konkret schätzt das America Farm Bureau Federation die Ernteverluste auf einen Gegenwert von 8 Milliarden Dollar. Ein ganzes Jahrzehnt lang müssen Landwirte vermehrt Düngemittel einsetzen, um entlang der überfluteten Mississippi-Felder überhaupt noch etwas anbauen zu können. Die Ernte wird leiden. Die globalen Vorräte werden den Prognosen nach auf ein 24-Jahrestief fallen.
Auf Seiten der Biokraftstoffe mehrten sich die Hinweise darauf, dass die Produzenten von Ethanol mit den hohen Erdgas- und Maispreisen kämpfen müssen. VeraSun Energy hat den Produktionsstart einer neuen Ethanolbrennerei im US-Bundesstaat North Dakota verschoben, das ist bereits die dritte Anleger in diesem Jahr, die nicht wie geplant ans Netz geht. Ethanolbrennereien sehen sich mit steigenden Mais- und Erdgaspreisen und fallenden Gewinnspannen konfrontiert.
Ethanol-Zweifel sollen zerstreut werden
Die USA kämpfen für ihr Ethanol. Der ersten Fertigungstechnologie, bei der fast das ganze Maiskorn verwendet wird, ist sehr ressourcenintensiv. In einigen Studien wurde sogar über eine negative Energiebilanz berichtet, d.h. es muss zur Herstellung eines Liters Ethanol mehr Energie zuvor investiert werden, als dieser Liter Ethanol im Nachhinein an Energie erträgt. Erst in der zweiten Technologiestufe, in der nur die Zellulose der Pflanzen verwendet wird, soll Ethanol eine positive Energiebilanz aufweisen. Allerdings gestalten sich die Fortschritte, die in der Forschung erzielt werden können, zäh. Jedoch muss der Ethanolsektor, der in den USA durch Subventionen am Leben erhalten wird, weiter produzieren, dass die nächste Technologiestufe weiter vorangetrieben wird. Wenn der Durchbruch geschafft ist, kann er auf die bestehende Ethanolinfrastruktur übertragen werden. Dann dürfte es den USA gelingen, deutliche Einsparungen beim Ölimport durchzusetzen. Dies dürfte den Ölpreis dann merklich drücken.
Kaffee: Ernte in Brasilien schreitet voran
Kaffee verteuerte sich in der letzten Woche an der ICE um 3,8% auf 151,55 cents. Strahlend blauer Himmel und moderate Temperaturen ermöglichen ein rasches Voranschreiten der Ernte, die in den letzten Wochen durch schlechtes Wetter aufgehalten wurde. Die Hoffnungen der Spekulanten, die die Preise an den Börsen in die Höhe treiben, stützen sich darauf, dass die Ernte vor dem Einbruch des ersten Frosts nicht rechtzeitig fertig gestellt werden kann. Die Kaffeeernte ist jetzt zu 35% abgeschlossen, gegenüber 47% im Jahr zuvor. Ab Anfang Juli steigt das Frostrisiko in Brasilien, wobei die 10-Tages-Vorhersagen bislang keine kalten Temperaturen ankündigen.
Quelle: Rohstoff-Report
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