Presse: VW lehnt MAN-Offerte strikt ab

Volkswagen will die öffentliche Übernahme von Scania durch den Münchner Konzern MAN offenbar auch weiterhin nicht unterstützen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) hält VW-Chef Bernd Pischetsrieder den geplanten Ankauf für gescheitert.

Der 9,6 Milliarden Euro schwere öffentliche Übernahmeversuch solle zu Gunsten von Gesprächen hinter verschlossenen Türen aufgegeben werden, sagte Pischetsrieder im Gespräch mit der Zeitung. Selbst ein nachgebessertes Angebot von MAN wäre inakzeptabel, stellte Pischetsrieder klar. "Ich habe das Angebot zurückgewiesen und keinerlei Absicht, meine Meinung zu ändern", fügte er hinzu. Prinzipiell sei er jedoch dafür, Scania und MAN mit dem brasilianischen Lkw-Geschäft von Volkswagen im Rahmen einer Dreierfusion zusammenzulegen.

Pischetsrieder sagte laut FTD, solange ein Angebot für Scania vorliege, sei eine Transaktion, die VWs südamerikanische Lkw-Sparte einschließen würde, nicht zulässig, da bei der jetzigen Offerte keine Anteilseigner bevorzugt behandelt werden könnten. Er bemängelte, dass kein Aufschlag an VW und die anderen Inhaber von Scanias A-Aktien bezahlt wird. Diese seien mit zehnmal so vielen Stimmrechten ausgestattet wie die liquideren B-Aktien. VW hält 18,7 Prozent des Kapitals und 34 Prozent der Stimmen. Das Angebot bezieht sich aber nur auf die Kapitalbeteiligung.

"Niemand kann mir erklären, warum ich 50 Prozent Aufschlag für eine Kontrollbeteiligung an Scania bezahlt habe und wir jetzt für den Preis von B-Aktien verkaufen sollten", sagte Pischetsrieder.