Presse: Telekom wollte evtl. Netzagentur bespitzeln

Hamburg (BoerseGo.de) - Die Deutsche Telekom wollte einem Pressebericht zufolge möglicherweise auch die Bundesnetzagentur bespitzeln. Wie die "Frankfurter Rundschau" in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, habe der Geschäftsführer der Firma Network Deutschland Ende April an die Telekom geschrieben, dass auch die "Überwachung der wichtigsten Entscheidungsträger" einer "nicht unwichtigen Regulierungsbehörde mit Sitz in Bonn" "konkret geplant und beauftragt" gewesen sei. Die Aufträge für alle Überwachungsprojekte seien vom Vorstand gekommen und über das Büro des Aufsichtsrates bezahlt worden.

Wie die Zeitung weiter berichtet, nutzte die Telekom zur Überwachung offenbar auch Daten anderer Mobilfunkunternehmen. Mindestens ein von der Telekom überwachter Journalist habe ein Telefon des Konkurrenten E-Plus benutzt. Ein E-Plus-Sprecher sagte der Zeitung, dass jeden Tag Millionen Gesprächsdaten zu Abrechnungszwecken an die Telekom geliefert würden, da ein Großteil der Telefonate das Netz von T-Mobile berühre.

Wie die "Financial Times Deutschland" ebenfalls in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, seien bereits im Jahr 2006 Sicherheitsmängel bei T-Mobile entdeckt worden. Interne Prüfer hätten festgestellt, dass Mitarbeiter Zugang zu Daten hatten, die eigentlich laut Gesetz nur staatlichen Ermittlern zur Verfügung hätten stehen dürfen. Damals war der heutige Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann Chef von T-Mobile.

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