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08:12 Uhr, 02.06.2008

Presse: Telekom-Spitzel kassierte noch im Mai

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Düsseldorf (BoerseGo.de) - In der Spitzelaffäre hat die Deutsche Telekom dem Recherchedienst Network Deutschland offenbar noch am 14. Mai dieses Jahres, dem Tag vor der Hauptversammlung, einen sechsstelligen Betrag überwiesen. Network-Chef Ralph Kühn habe den Bonner Konzern in einem zwei Wochen zuvor bei der Telekom eingegangenen Fax erpresst, berichtet das "Handelsblatt". Darin habe er gedroht, die Hauptversammlung massiv zu stören und der Presse mitzuteilen, dass er im Auftrag des Konzerns illegal Telefonate zwischen Aufsichtsräten und Journalisten abgeglichen habe. Mit dieser Botschaft drängte Kühn dem Bericht zufolge darauf, dass die Telekom endlich seine Rechnung von Mitte Februar über insgesamt 650.000 Euro bezahlen solle und ihm darüber hinaus Schadensersatz zustehe. Nach dem Eingang dieser Drohungen hat der Konzern nach Informationen des "Handelsblatts" aus dem Konzernumfeld Kühn kurz vor dem Aktionärstreffen 174.000 Euro angewiesen; offenbar in der Hoffnung, Kühn wenigstens für die Hauptversammlung ruhigzustellen.

Ob dieser im zeitlichen Ablauf der Affäre sehr späte Geschäftskontakt zu Kühn auch dem aktuellen Telekom-Vorstandschef René Obermann gefährlich werden kann, sei noch nicht klar. In Konzernkreisen heißt es dem Vernehmen nach, die Telekom habe 174.000 Euro bezahlt, weil damit legale Aufträge beglichen werden sollten. Den nicht bezahlten Rest der Rechnung habe Kühn jedoch für weitere Telefonabgleiche gefordert, obwohl die Telekom derartige Arbeiten da schon gar nicht mehr in Auftrag gegeben habe.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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