Presse: Siemens will Com-Sparte zerlegen
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Der Siemens-Chef Klaus Kleinfeld will die problembeladene Kommunikationssparte Com offenbar zerlegen. Wie das "manager-magazin" unter Berufung auf Angaben von Siemens-Managern berichtet, sollen die einzelnen Arbeitsgebiete entweder verkauft oder in Kooperationen eingebracht werden.
Über die Bereiche Mobilfunk- und Festnetze habe Com-Leiter Thomas Ganswindt kürzlich intensiv mit dem finnischen Konkurrenten Nokia verhandelt. Den Angaben zufolge platzten die Gespräche jedoch, weil Nokia nur an den profitablen Mobilfunknetzen interessiert war, nicht aber an den verlustreichen Festnetzen.
Ebenfalls losgeschlagen werden soll das defizitäre Geschäftsfeld Enterprise (Kommunikationssysteme für Unternehmenskunden). Siemens verhandelt laut "manager-magazin" mit mehreren potenziellen Käufern - dazu gehöre auch der amerikanische Weltmarktführer für Telefonanlagen, Avaya.
Auch das Geschäft mit Schnurlostelefonen und anderen Endgeräten soll in andere Hände übergehen. Kleinfeld hatte die einstige Perle bereits im vergangenen Herbst in die eigenständige Tochter SHC ausgegliedert. Nun werde bei SHC unter anderem über einen Management-Buy-out nachgedacht.
Hintergrund für den geplanten Schlussverkauf bei Com sei ein Versprechen, das Kleinfeld bei seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr gegeben hat. Er knüpfte damals sein persönliches Schicksal daran, dass alle Geschäftsbereiche bis April 2007 ihre Margenvorgaben erreichen, so das "manager-magazin".
Unterdessen berichtet die "Börsen-Zeitung", dass Siemens den Konzern auf die Renditeziele 2007 einschwört. Alle müssten hart arbeiten, damit man besser werde, sagte Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger im Interview mit dem Blatt. "Dabei ist es teilweise schmerzhaft, aber unausweichlich, dass wir Anpassungen vornehmen, um wieder erfolgreich zu sein."
Eine Erkenntnis aus dem 10-Punkte-Programm aus dem Jahr 1998 sei es, dass es kein sogenanntes Kerngeschäft mehr gebe. "Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass alles zur Disposition steht", sagte Neubürger. Auf die Frage, ob eine Trennung von den Aktivitäten der Sparte Communications (Com) möglich sei, um den Konglomeratsabschlag in der Bewertung durch den Markt abzuschütteln, sagte Neubürger: "Wir müssen durch Performance beweisen, dass er unberechtigt ist. Das ist unsere Aufgabe."
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