Nachricht
09:24 Uhr, 16.05.2008

Presse: Siemens will an SEN beteiligt bleiben

Erwähnte Instrumente

Hamburg (BoerseGo.de) - Der Technologiekonzern Siemens will sich offenbar nicht vollständig von seiner Problemsparte Siemens Enterprise Communications (SEN) trennen. Damit kein Kunde abspringt, wolle Siemens an SEN auch nach dem Verkauf beteiligt bleiben, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD). "Die Siemens AG ist bereit, die kommende Transformation des Geschäfts zu begleiten, indem sie eine Beteiligung an dem Unternehmen in seiner zukünftigen Form halten wird", zitiert das Blatt Finanzvorstand Joe Kaeser aus einem Brief an Kunden der SEN. Siemens werde auch sicherstellen, dass Produkte weiterentwickelt und die bestehenden Telefonnetze der Kunden auch mit künftigen Lösungen funktionierten, heiße es in dem Schreiben, das der FTD vorliegt.

Damit wolle Siemens die Kunden der SEN-Unternehmensnetze beruhigen, die infolge des seit zwei Jahren dauernden Verkaufsprozesses verunsichert seien und abzuspringen drohen. "Die Kunden wollen Investitionssicherheit und legen Wert darauf, dass die Systeme lange gepflegt und erneuert werden", hieß es.

Kaeser hatte angestrebt, eine Einigung mit einem Käufer bis Ende April zu erzielen. Nun zieht sich der Prozess wegen seiner Komplexität abermals länger hin. In Siemens-Kreisen werde bestenfalls mit einem Abschluss in diesem Sommer gerechnet. Als Favorit gilt dem Bericht zufolge der US-Investor Cerberus, der auf Restrukturierungsfälle spezialisiert ist. Auch der kanadische Konkurrent Nortel soll noch im Rennen sein.

Geht SEN an einen Finanzinvestor, würde Siemens einen Minderheitsanteil an SEN behalten. Bei einem Verkauf an einen strategischen Käufer wie Nortel sei geplant, dass Siemens an diesem eigene Anteile erwirbt. Wie Kaeser schreibt, stellt Siemens in den Verhandlungen eine Reihe von Bedingungen. So müsse ein Käufer akzeptieren, die im März auf der Messe Cebit eingeführte Lösung "OpenScape UC Server" weiterzuentwickeln. Diese führt Telefonie, Daten- und Videoübertragung zusammen und wurde laut Kaeser von den Kunden "extrem positiv" aufgenommen. Für die installierten Netzwerke älterer Generationen müsse ein reibungsloser Umstieg auf die neue Technik gewährleistet werden.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten