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11:16 Uhr, 03.06.2008

Presse: Siemens bereitet Klagen vor

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München (BoerseGo.de) - Der Elektronikkonzern Siemens hat nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) konkrete Maßnahmen eingeleitet, um beim Ex-Management hohe Schadensersatzforderungen durchsetzen zu können. Die Rechtsabteilung des Konzerns habe ehemalige Spitzenleute schriftlich aufgefordert, sich nicht auf eine Verjährung zu berufen, so das Blatt. Das sollen die einstigen Vorstände und Aufsichtsräte, die kürzlich angeschrieben wurden, ausdrücklich erklären. Zu ihnen zählen der frühere Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger und der ehemalige Aufsichtsratschef Karl-Hermann Baumann.

Nach SZ-Informationen geht Siemens wegen der sogenannten AUB-Affäre nun gegen Neubürger, Baumann und einen weiteren früheren Vorstand vor. Der Konzern habe nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB) als Kampftruppe gegen die IG Metall aufgebaut und eineinhalb Jahrzehnte lang mit rund 50 Millionen Euro heimlich gesponsert. Siemens soll so Betriebsräte gekauft haben.

In der Affäre um weltweite Schmiergeldzahlungen, in der in München der erste Prozess läuft, muss der gesamte ehemalige Zentralvorstand mit Schadensersatzklagen in Millionenhöhe rechnen. Nach Angaben aus Konzernkreisen soll auch in dieser Affäre das frühere Management aufgefordert werden, keine Verjährung geltend zu machen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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