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09:08 Uhr, 30.06.2008

Presse: Obermann schließt Rücktritt aus

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Hamburg (BoerseGo.de) - Telekom-Chef René Obermann hat einen Rücktritt im Zusammenhang mit der Spitzelaffäre ausgeschlossen. Zwar stehe er mit dem Konzern zurzeit "mitten im Feuer". Er habe sich aber persönlich nichts vorzuwerfen, versicherte der Vorstandschef dem "Spiegel".

Zudem habe Obermann sein persönliches Vorgehen verteidigt, nachdem er im August 2007 von einem T-Mobile-Mitarbeiter über einen ersten Datenmissbrauchsfall unterrichtet worden war. Eine Unterrichtung der Staatsanwaltschaft sei nach "damaligem Kenntnisstand" nicht notwendig gewesen. "Wir mussten damals auf Basis der vorliegenden Informationen von einem Einzelfall ausgehen, den wir natürlich hätten öffentlich machen können", zitiert das Nachrichtenmagazin den Telekom-Chef. Das hätte der Firma und ihren Mitarbeitern aber massiv geschadet, und wir hätten nicht so schnell Konsequenzen ziehen können, so Obermann weiter.

Der Telekom-Chef betonte zudem, dass sich die Spitzelaffäre bisher nicht negativ auf das laufende Geschäft ausgewirkt habe. "Bei vielen Privatkunden, habe ich den Eindruck, ist das Thema nicht so präsent". Bei großen Firmenkunden gebe es dagegen Nachfragen. Die Auswirkungen ließen sich aber noch nichtg abschließend beurteilen.

Die "WirtschaftsWoche" berichtet unterdessen, dass die Telekom nicht nur Hacker-Codes aufgezeichnet, sondern auch Gespräche abgehört habe. Dies gehe aus Dokumenten hervor, die dem Magazin vorliegen. Ein nach der Abhöraktion verfasster Vermerk eines beteiligten Beamten belege, dass es bei der Operation "Bunny" vor zwölf Jahren nicht nur um die Erfassung von Steuersignalen, sondern auch um "Nutzdaten" ging, womit Sprache gemeint sei.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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