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09:47 Uhr, 28.04.2009

Presse: KKR will ProSiebenSat.1 umschulden

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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der Finanzinvestor Kohlberg Kravis & Roberts (KKR) strebt offenbar eine Umschuldung des kriselnden Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 an. Die Beteiligungsgesellschaft sammelt nach Informationen des "Handelsblatts" aus Unternehmenskreisen derzeit weltweit bei Investoren bis zu 730 Millionen Euro für eine Anschlussfinanzierung ihres Europafonds 2 ein. Mit diesem Geld soll eine Umschuldung vorgenommen werden.

Deutschlands größter Fernsehkonzern ist insgesamt mit 3,4 Milliarden Euro verschuldet und muss mehr als 250 Millionen Euro Zinsen jährlich zahlen. Die Holding Lavena, die ebenfalls total überschuldet ist, hält 56,7 Prozent des Grundkapitals. Mit dem frischen Geld will KKR dem Vernehmen nach auch die Schulden der mit Permira betriebenen Zwischenholding Lavena von rund 1,8 Milliarden Euro zu einem Bruchteil zurückkaufen. Der Wert beläuft sich nach Angaben von Unternehmensinsidern auf rund 15 Prozent der eigentlichen Darlehenssumme.

Wieviel Geld KKR bei Investoren für den Europafonds 2 überhaupt noch locker machen kann, ist offen. In Unternehmenskreisen sei von mindestens 400 Millionen Euro die Rede, berichtet das "Handelsblatt". Dieses Geld soll aber nicht nur ProSiebenSat.1 über den Rückkauf von Krediten zugutekommen, sondern auch anderen Unternehmen, die über diesen Fonds gekauft worden sind.

Mit dem 2005 eröffneten Europafonds, der ein Volumen von 4,5 Milliarden US-Dollar hat, kaufte KKR mehr als ein Dutzend Firmen. Ein Investment war zusammen mit dem Finanzinvestor Permira die Übernahme der deutschen Sendergruppe.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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