Presse: KarstadtQuelle soll von der Börse

Die Großaktionäre von KarstadtQuelle wollen das Unternehmen offenbar von der Börse nehmen. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, wurde die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, ein Abfindungsangebot für die freien Aktionäre vorzubereiten.

Grund des Rückzugs könnte nach Ansicht von Insidern sein, dass Großaktionärin Madeleine Schickedanz langfristig plant, den Konzern nach der Sanierung aufzuspalten, so die Zeitung weiter. Die Einzelteile des Konzerns seien mehr wert als das Unternehmen insgesamt. Allein die Immobilien, von denen sich KarstadtQuelle trennen will, sollen deutlich über 3 Milliarden Euro einbringen. An der Börse werde KarstadtQuelle derzeit mit 3,2 Milliarden Euro bewertet.

Der Rückzug von der Börse sei schon seit längerem geplant. Insider schätzen laut FTD, dass ein Angebot zwischen 15 Euro und 16 Euro liegen könnte. Das entspreche etwa dem Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate plus einem Aufschlag von rund 30 Prozent. Nach dem starken Kursanstieg in den vergangenen Wochen notiert der Titel jedoch bereits in dieser Spanne.

Schickedanz hat ihre Beteiligung an KarstadtQuelle in den vergangenen Monaten schrittweise aufgestockt. Ihr Anteil liege inzwischen bei 58 Prozent. Gleichzeitig haben nach Informationen aus Branchenkreisen Investoren aus dem Umfeld von Sal. Oppenheim kleinere Pakete zusammengekauft. Weitere 7,5 Prozent halte der Versicherungskonzern Allianz.

Einschließlich eines Pakets von 5,42 Prozent, das KarstadtQuelle selbst hält, sollen die Investoren insgesamt bereits mehr als 90 Prozent der Anteile halten, so die FTD unter Berufung auf Unternehmenskreise. Für ein Herausdrängen der übrigen Anteilseigner, ein so genanntes Squeeze-out, müssen die Großaktionäre 95 Prozent der Papiere besitzen.