Presse: Arena vor technischen Schwierigkeiten
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Der neue Bundesligarechte-Inhaber Arena sieht sich bei seinen ehrgeizigen TV-Plänen offenbar mit erheblichen technischen Schwierigkeiten konfrontiert. Die Gesellschafter des Unternehmens, die Kabelfirmen Iesy, Ish und Tele Columbus, haben nach Informationen der "Financial Times Deutschland (FTD) nicht einmal zur Hälfte ihrer Endkunden einen direkten Zugang. Arena müsse zudem womöglich hohe Summen in neue Decoder investieren, die Endkunden zum Empfang des Programms benötigen.
Arena hatte im Dezember für 220 Millionen Euro die TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga ersteigert. Geschäftsführer Bernard de Roos will binnen drei Jahren sechs Millionen zahlende Kunden mit seinem Fußballangebot erreichen. Angesichts des zersplitterten deutschen Kabelmarkts sei das eine Herausforderung: Ein Großteil der angeschlossenen Haushalte wird laut FTD zwar von Ish, Iesy und anderen Netzbetreibern mit Programm beliefert. Die Kunden würden jedoch von zwischengeschalteten lokalen Anbietern betreut.
In Branchenkreisen hieß es, Ish, Iesy und Tele Columbus erreichten gemeinsam 2,1 Millionen Kunden direkt. Eine Sprecherin von Unity, der gemeinsamen Dachgesellschaft von Ish und Iesy, sagte, das Unternehmen habe zu 40 Prozent seiner 5,2 Millionen Kabelkunden direkten Zugang.
Arena-Manager de Roos wolle unter anderem beim bisherigen Rechteinhaber Premiere Kunden abwerben. Eine Nutzung der bestehenden Premiere-Decoder wäre für das Unternehmen dabei die kostengünstigste Variante, so die FTD weiter.
Der Münchner Pay-TV-Anbieter reagiert aber mit Zurückhaltung. Premiere beharrt darauf, dass es ohne Absprachen nicht gehe, so die FTD. Selbst wenn Unity eine eigene Zugangskarte entwickelte, die statt der bisherigen Premiere-Smartcard in den Decoder geschoben würde, müssten bei einem Teil der Boxen nach Auffassung von Premiere Lizenzen für das Betriebs- und Verschlüsselungssystem entrichtet werden, hieß es. Dies sei unabhängig von der Frage, ob der Kunde seine Box gekauft oder gemietet habe.
Rund die Hälfte der Premiere-Kunden empfängt das Programm nicht per Kabel, sondern per Satellit. Auch hier habe Arena mit Schwierigkeiten zu kämpfen. "Wenn die Kabelfirmen ihr Bezahlangebot über Satellit verbreiten wollen, müssen sie eigene Empfangsboxen in die Haushalte schaffen oder sich mit Premiere einigen", zitiert die FTD Friedrich Schellmoser, Analyst der HypoVereinsbank. Ohne Übereinkunft mit dem Bezahlkonkurrenten bliebe Unity nichts anderes übrig, als ein Verschlüsselungssystem aufzubauen und seinen Satellitenkunden einen Decoder anzubieten - der voraussichtlich stark subventioniert würde. "Im Zweifel wird es teuer, schon deshalb dürfte den Kabelfirmen an einer Einigung mit Premiere gelegen sein", sagte Schellmoser.
Nach Angaben von Premiere müsste Arena zudem bis zu fünf Prozent seiner Umsätze mit Satellitenkunden an den Münchner Pay-TV-Anbieter abführen. Hintergrund sei, dass Premiere Teile der für die Übertragung per Satellit notwendigen Technik gehören.
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