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12:29 Uhr, 30.03.2009

Preisrutsch bedroht deutsche Generikafirmen

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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Hersteller patentfreier Arzneien müssen sich in Deutschland auf einen weiteren massiven Preisverfall einstellen. Neue Rabattverträge wie nach der jüngsten Ausschreibung der Ortskrankenkassen (AOK) bringen nach Informationen des "Handelsblattes" Preisnachlässe in bislang nicht da gewesenem Ausmaß. "Die AOK erwartet für die Rabattverträge 2009/2010 ein Einsparpotenzial von jährlich 500 Millionen Euro", sagte Christopher Hermann, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg und Chefunterhändler des AOK-Verbandes, dem "Handelsblatt".

Angesichts der Marktbedeutung der AOK, bei der rund ein Drittel der Kassenpatienten in Deutschland versichert ist, könnten es sich die Generikafirmen den eigenen Angaben zufolge nicht leisten, bei solchen Ausschreibungen nicht mitzubieten. Einige Hersteller scheinen dabei auch Dumpingpreise nicht gescheut zu haben: Für einzelne Substanzen sind nach Aussage von Brancheninsidern bis zu 90 Prozent Rabatt offeriert worden. Da diese Rabatte komplett von den Herstellern getragen werden müssen, läuft das bei den 63 betroffenen Wirkstoffen nach Schätzungen aus der Branche auf eine Preis- und Umsatzreduktion von 50 bis 60 Prozent auf Basis der Herstellerabgabe-Preise hinaus.

Bei den Generikaherstellern wachse nun die Sorge, dass das AOK-Modell Schule machen könnte. "Wenn die Politik erst einmal erkennt, welche Einsparungen damit zu erreichen sind, werden auch die anderen Krankenkassen solche Rabattverträge machen müssen", schätzt Betapharm-Chef Michael Ewers laut "Handelsblatt".

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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