Kommentar
09:20 Uhr, 07.06.2007

Praxistipps zur Risiko- und Performancebewertung

Der völlig unterschiedliche Verlauf über die letzten drei Jahre dieser beiden beispielhaft ausgewählten Zertifikate zeigt zunächst eins ganz deutlich:
Hedgefonds ist nicht gleich Hedgefonds, es kommt auf die Strategie an.
Die einzelnen Strategien haben wir eingangs erläutert.
Das ARIX-Zertifikat wird vom Manager FERI über mehrere Stile diversifiziert, das er-Zertifikat konzentriert sich auf die naturgemäß volatile Strategie im Futures und Optionshandel mit Rohstoffen und Devisen.

Welches Zertifikat ist nun für Sie persönlich geeignet?

Bevor Sie sich für ein Zertifikat entschieden müssen Sie sich zumindest die Termsheets, besser den Emissionsprospekt anschauen. Diese finden Sie jeweils auf den Webseiten der Emittenten. Darin finden Sie Angaben über die Strategie und die Gebühren der Zertifikate. Im Internet finden Sie auch verschiedene Seiten mit entsprechenden Performance Auswertungen.
Die für Sie wichtigste Frage lautet: Hätte ich den bisherigen maximalen Drawdown ausgesessen? Im Beispiel des er-Zertifikats heißt dies: Wenn Sie einen Verlust von 16 Prozent in einem Monat nicht verkraften wollen, oder einen zwischenzeitlichen Verlust von 28 Prozent, so kaufen Sie dieses Zertifikat nicht. Nehmen Sie also die bisherigen Volatilitätsdaten als Ihr Akzeptanzniveau. Ansonsten laufen Sie Gefahr, immer im Tief aus reiner Panik auszusteigen.

Jetzt könnten Sie versuchen, ein extrem volatiles Produkt wie das er-Zertifikat zu timen – also versuchen die Tiefs zu kaufen und Hochs zu verkaufen.
Lasen Sie dies bleiben - es wird in der Regel nicht funktionieren - von dem jeweils zu zahlenden Agio gar nicht zu sprechen. .
Sehen Sie diese Investments als langfristig und strategische Basisbausteine Ihres Depots und richten Sie die konkrete Auswahl an Ihrem persönlichen Risikoprofil aus – nur so halten Sie auch die unvermeidlichen Drawdowns durch.

Checkliste Hedgefonds: Weitere Kriterien, die Sie als Anleger beachten müssen

Die Volatilität und das Risikoprofil hatten wir gerade erläutert.
Es gibt aber weitere Kriterien, die Sie als Anleger nicht außer Acht lasen sollten.
Nachfolgend einige Fragen, die Sie zu einem Produkt stellen sollten. Die Antworten finden Sie häufig schon in den Emissionsprospekten und Termsheets der Emittenten.

- Wer ist der/die Manager des Fondsvermögens? Nicht mit dem Emittenten eines Zertifikats zu verwechseln
- Welche Historie hat/haben der/die Manager?
- Ist er in der Vergangenheit schon aufgefallen – positiv/negativ?
- Wie lange ist der/die Manager schon am Markt?
- Gibt es einen Track-Record dieser/dieses Manager/s?
- Welches Volumen hat der Fonds bereits in der Verwaltung? – Zu klein sollte es auch nicht sein.
- Auf welche Bank, welches Konto wird das Anlegergeld eingezahlt?
- Sitzt die Bank im Ausland?
- Wo ist der Firmensitz / Gerichtsstand?
- Veröffentlicht der Fonds ausreichende Informationen über die Strategie?
- Werden Strategiewechsel zeitnah kommuniziert? Wir haben gesehen, dass andere Strategien ein anderes Risikoprofil nach sich ziehen können.
- Ist der Emissionsprospekt aussagekräftig oder eher eine Hochglanz-Marketingbroschüre?
- Werden insbesondere die Risiken der Anlage detailliert beschreiben oder eher beiseite gewischt.
- - Ist der Fonds bezüglich der Stilrichtungen breit diversifiziert oder eher spezialisiert?
- Gibt es Mindest-Haltefristen?
- Wann kommen Sie nach einem Verkaufsauftrag an Ihr Geld? Manchmal dauert das bis zu zwei Monate. Dies ist nicht unseriös, da der Dachfonds auch langfristig planen muss. Zudem akzeptieren viele Zielfonds nur in bestimmten Perioden neues Geld, und daran ist dann auch der Dachfonds gebunden. Wenn Sie ihr Geld also benötigen, müssen Sie diese Einschränkungen kennen um selbst zu planen.

HedgeFonds Spezialausgabe

Hedgefonds sind in Deutschland als Heuschrecken verschrien, zu Unrecht! Wie diese Publikation zeigt, können Sie mit Hedgefonds tatsächlich gute Gewinne machen. Wir stellen Ihnen in dieser exklusiven Publikation die besten Zertifikate und Hedgefonds vor und zeigen Ihnen umfassend, worauf Sie bei Hedgefonds achten müssen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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