Kommentar
16:59 Uhr, 13.08.2008

Polen: Inflationsrate auf Rekordhoch

1. Die Inflationsrate in Polen hat im Juli mit 4,8 % yoy (Juni: 4,6 % yoy) den höchsten Stand seit beinahe sieben Jahren erreicht. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Verbraucherpreise nach einem Anstieg im Juni um 0,2 % konstant. Die Nahrungsmittelkomponente des Warenkorbs verbilligte sich auf monatlicher Basis um 1,1 % mom. Ein erneuter deutlicher Anstieg war bei Strom- und Gaspreisen (0,6% mom) sowie bei Treibstoffen (1,3 % mom) zu verzeichnen.

2. Im weiteren Verlauf des Jahres erwarten wir eine Moderierung der Inflationsrate. Die polnischen Verbraucherpreise werden von gegenläufigen Effekten beeinflusst. Einerseits erhöhen die sinkende Arbeitslosigkeit (Arbeitslosenquote von 9,6 % im Juni 2008; Juni 2007: 12,4 %) und die steigenden Nominallöhne (12 % yoy im Juni) auf dem engen Arbeitsmarkt die Gefahr von Zweitrundeneffekten. Andererseits wirken der starke Zloty und die sich abzeichnende Abschwächung des Wirtschaftswachstums inflationsmindernd.

3. Unserer Einschätzung zufolge wird die polnische Zentralbank von weiteren Zinsanhebungen absehen, obwohl die Inflationsrate deutlich über dem Zentralbankziel von 1,5 bis 3,5 % liegt. Zu dieser Haltung der Notenbanker dürften auch die Eintrübung der Konjunktur in Euroland und die sinkenden Ölpreise beitragen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Oliver Baron
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