Kommentar
11:18 Uhr, 17.07.2017

Pleiteland begibt erfolgreich 100-jährige Anleihe! Warum Sie jetzt Silber kaufen sollten

Im Juni gab es an den internationalen Finanzmärkten eine Entwicklung, die mich in meiner Meinung bekräftigt, dass unser Finanzsystem vollkommen aus den Fugen geraten ist.

Gastbeitrag des Guidants-Experten Markus Miller

Das in den letzten Jahren von großen Turbulenzen betroffene Argentinien hat eine neue Anleihe herausgegeben – mit einem Zinssatz von 7,25 % und einer Fälligkeit zum 28.06.2117.

Ja Sie haben richtig gelesen, das ist eine Laufzeit von 100 Jahren! Argentinien ist mittlerweile bereits das vierte Land, das eine 100-jährige Anleihe erfolgreich platziert hat.

Argentinien ging seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1861 8-mal pleite!

Die beiden Großbanken Citibank und HSBC haben die Emission der Anleihe, die ein Volumen von 2,75 Milliarden US-Dollar hat, begleitet. Das Interesse war gigantisch hoch, die Banken haben Kaufaufträge in Höhe von 9,75 Milliarden US-Dollar erhalten.

Das ist verrückt, ein weiteres Indiz, wie krank unser Geldsystem ist. Seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1861 ging Argentinien bereits 8-mal pleite. Zuletzt vor nicht allzu langer Zeit im Jahr 2001. Anleihen im Wert von 100 Milliarden US-Dollar konnten vor 16 Jahren nicht mehr bedient werden.

Warnsignal: Versicherungen investieren in die neue Argentinien-Anleihe

Es gibt ein weiteres Warnsignal: Nach Angaben von HSBC und Citibank haben vor allem Versicherungen die hochriskanten Argentinien-Anleihen aufgrund der attraktiven Renditen erworben! Aus Chancen-Risikogesichtspunkten bewerte ich ein derartiges Investment - den Kunden gegenüber – als unverantwortlich.

Reale Werte statt fragwürdige Zahlungsversprechen: Silber ist das Edelmetall mit dem größten Preissteigerungspotenzial

Die Gold-Silber-Ratio, also der Goldpreis geteilt durch den Silberpreis, besagt, wie viele Unzen Silber benötigt werden, um eine Unze Gold zu kaufen. Je höher der Wert der Gold-Silber-Ratio, desto niedriger ist Silber im Vergleich zu Gold bewertet. Würde man Silber in Relation zu Gold ganz rational in Bezug auf die natürlich limitierte Verfügbarkeit bewerten, müsste die Gold-Silber-Ratio bei einem Wert von 20 liegen. Weil Silber ungefähr 20-Mal häufi ger in der Erdkruste vorkommt als Gold.

Die Gold-Silber-Ratio liegt aktuell bei 76 

Anfang der 80er Jahre lag die Gold-Silber-Bewertung sogar einmal bei einem Wert von 20. Das war aber eine absolute Ausnahme. Zuletzt lag der niedrigste Wert im Jahr 2011 bei 37, als der Silberpreis auf über 50 US-Dollar anstieg. Auch davon ist die derzeitige Bewertung weit entfernt. Aktuell liegt der Wert der Gold-Silber-Ratio bei rund 76. Im Durchschnitt lag die Gold-Silber-Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei einem Wert von rund 57.

Silber ist dadurch in Relation zu Gold sehr günstig bewertet. Das weiße Edelmetall ist im Gegensatz zu Gold zusätzlich ein Industriemetall, das stark verbraucht wird. Aktuell notiert Silber bei rund 16,50 US-Dollar. Die Höchstkurse der jüngeren Vergangenheit in Höhe von 50 US-Dollar bewerte ich daher mittelfristig als realistisch erreichbares Ziel.

Ihr
Markus Miller

2 Kommentare

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    Nachtrag: Währungseffekte sind mit Absicht außen vor gelassen worden, da innerhalb von 17 Jahren eh kein Mensch weiß, ob diese für oder gegen den Anleger laufen werden.

    13:07 Uhr, 18.07.2017
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    Nun, so irrational sind die Versicherer beim Kauf der Argentinien-Anleihe nicht.

    Einfache Rechnung: Wenn es Argentinien schafft, alleine die nächsten 17 Jahre zu überleben, haben die Versicherer 17 x 7,25% = 123,25% Kupons erhalten.

    Alternativ könnten die Versicherer z.B. lang laufende 30-jährige deutsche Bundesanleihen mit 1,2% Kupon erwerben. Nach 17 Jahren würden hier 20,40% an Kupons erwirtschaftet werden.

    Das bedeutet, dass selbst bei einer Pleite (!) Argentiniens in 17 Jahren schon mehr Rendite erzielt wurde als mit einer Anlage in 30-jährigen Bundesanleihen: 123,25% Kupons + 0% Anleihewert ist größer als 20,40% Kupons + 100% Anleihewert.

    Sollte jedoch Argentinien in 17 Jahren NICHT pleite sein, bekommen die Versicherer weiterhin 7,25% Kupon jedes Jahr, anstelle von 1,2% Kupon. Und wenn in 17 Jahren das Zinsniveau von deutschen Bundesanleihen wieder deutlich höher sein sollte (was bei einer dann definitiv nicht mehr vorhandenen lockeren Draghi-Politik durchaus möglich ist), dann sind auf den (dann noch 13-Jährigen) Bundesanleihen enorme Kursverluste zu verbuchen!

    q.e.d.

    13:01 Uhr, 18.07.2017

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