Kommentar
10:36 Uhr, 18.08.2008

Physische Gold- und Silbernachfrage auf Rekordniveau

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
Der Goldpreis steigt am Freitag im New Yorker Handel zunächst von 790 auf 799 $/oz an, wird anschließend auf 779 $/oz gedrückt und erholt sich bis zum Handelsschluß nur noch auf 786 $/oz. Heute morgen entwickelt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong freundlicher und notiert aktuell mit 799 $/oz um 9 $/oz über dem Freitagsniveau. Die extrem hohe Nachfrage nach physischem Gold beschert unserer Firma Westgold neue Rekordumsätze. Sollte die Nachfrage auf dem aktuellen Niveau anhalten, muß vor allem bei Silberprodukten mit dem Aufbau von längeren Lieferzeiten gerechnet werden. Die extrem gestiegene Nachfrage nach physischem Gold und Silber passen einfach nicht mit der Preisentwicklung der Metalle zusammen, so sich der physische Markt und der Markt für Papierprodukte vor einer Zerreißprobe steht. Anleger werden zukünftig mit steigenden Aufpreisen für physische Ware rechnen müssen oder physische Ware einfach nicht mehr bekommen können. Auf Eurobasis kann der Goldpreis leicht zulegen (aktueller Preis 17.404 Euro/kg, Vortag 17.250 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der aktuellen Korrekturphase im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.300 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis kann sich gut erholen (aktueller Preis 13,19 $/oz, Vortag 12,53 $/oz). Platin stabilisiert sich (aktueller Preis 1.436 $/oz, Vortag 1.450 $/oz), Palladium taucht unter die 300 $/oz-Marke ab (aktueller Preis 295 $/oz, Vortag 302 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich auf tiefem Niveau stabilisiert.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 3,7% oder 5,2 auf 137,4 Punkte. Bei den Standardwerten fallen Iamgold 4,5% und Goldcorp 4,4%. Bei den kleineren Werten geben High River 18,9%, Vista 7,8%, Golden Star 7,6% und Northgate 7,1% ab. Osisko kann erneut um 0,8% (Vortag +2,5%) zulegen. Bei den Silberwerten fallen Silver Standard 5,6% und Pan American 5,5%. Hecla verbessert sich um 1,3%.

Die südafrikanischen Werte geben im New Yorker Handel wieder nach. Gold Fields verliert 4,8%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich uneinheitlich und können sich wie am Freitag im internationalen Vergleich gut behaupten. Bei den Produzenten verlieren Tanami 9,5%, St Barbara 7,1% und Mundo 5,6%. Norton erholen sich 4,8% und Kingsgate 3,6%. Bei den Explorationswerten fallen Macmin 18,9%, Focus 10,3%, Andean 9,6%, Compass 8,5% und Austindo 8,3%. Silverlake ziehen 13,2% und Integra 10,5% an. Bei den Basismetallwerten gibt Minara 7,9% nach. Grange können 5,1%, Independence Group 3,7% und Perilya 3,3% zulegen.

Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Freitag neue Rekordumsätze, die um etwa 200% über den durchschnittlichen Umsätzen der letzten Monate liegen. Vor allen steigt die Nachfrage nach physischen Silber stark an, so daß bereits in den nächsten Tagen mit Lieferfristen für die beliebtesten Silberprodukte zu rechnen ist. Im Goldbereich sind praktisch keine älteren 1 oz Krügerrand mehr zu bekommen. Auch bei Neuware ist bei den Goldmünzen in den nächsten Tagen mit Lieferfristen zu rechnen. Die Verkaufsneigung bleibt extrem gering. Auf etwa 50 Käufer kommt 1 Verkäufer. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.

Analyse

15.08.08 Crescent (AUS, Kurs 0,105 A$, MKP 59,1 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Märzquartal) die Einstellung der Goldproduktion im australischen Laverton Projekt. Dennoch konnte die Produktion noch auf 18.699 oz (13.932 oz) gesteigert werden, was einer Jahresrate von 75.000 oz entspricht, die ursprünglich geplante Jahresrate von 90.000 oz jedoch nicht erreicht hat. Crescent macht keine aktuellen Angaben über die Nettoproduktionskosten und den Verkaufserlös. Im Juniquartal dürfte ein Verlust von etwa 10 Mio A$ angefallen sein, was etwa 500 $/oz entspricht. Nach der Einstellung der Produktion verfügt Crescent über Goldressourcen in Höhe von etwa 800.000 oz. Die Vorwärtsverkäufe wurden komplett aufgelöst. Am 31.12.07 (31.12.06) stand einem Cashbestand von 107,6 Mio A$ (121,3 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 49,7 Mio A$ (42,5 Mio A$) gegenüber. Die Deutsche Bank hält 321,7 Mio Aktien, was einem Anteil von 55,3% entspricht. Zum 30.06.08 hat sich der Cashbestand auf 49,6 Mio A$ reduziert, wobei die Kreditbelastung im Juniquartal um 23,7 Mio A$ reduziert wurde.

Beurteilung: Crescent ist an dem Ziel zu einem mittelgroßen australischen Goldproduzenten aufzusteigen kläglich gescheitert. Eine Wiederaufnahme der Produktion dürfte nicht mehr möglich sein. Es verbleiben ein Cashbestand, der den Aktienkurs zu über 80% abdeckt und Explorationsprojekte im Uranbereich, deren Wert nicht abschätzbar ist. Wir reduzieren unser maximales Kauflimit von 0,15 auf 0,08 A$ und unser Kursziel von 0,28 auf 0,20 A$ und stufen Crescent nach dem Kurseinbruch als Halteposition ein.

Empfehlung: Halten, unter 0,08 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,105 A$, Kursziel 0,20 A$. Crescent wird mit relativ hohen Umsätzen in Frankfurt gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 16.05.08 bei 0,29 A$).

© Martin Siegel
www.goldhotline.de

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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