Kommentar
11:11 Uhr, 27.04.2007

Pfleiderer – Holz vor der Hütte

Die als Holding fungierende Pfleiderer AG hat sich in den vergangenen Jahren vollständig auf ihre Kernkompetenzen am Markt für Holzwerkstoffe, auch unter der Bezeichnung „Engineered Wood“ bekannt, konzentriert. Das Unternehmen zählt außerdem zu den führenden Systemanbietern für Oberflächenveredelung und Laminatfußböden. Mit den Produkten und Dienstleistungen ist Pfleiderer bevorzugter Partner für die Möbelindustrie und den Fachhandel.

Mit derzeit rund 5.200 Mitarbeitern an Produktionsstandorten in West- und Osteuropa sowie Nordamerika hat der Pfleiderer-Konzern für das Geschäftsjahr 2006 einen Jahresumsatz von über 1,4 Milliarden Euro bei einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 208 Millionen Euro erreicht. Durch weitere Internationalisierung der Aktivitäten will das Unternehmen nach eigenen Angaben den Auslandsanteil am Umsatz von derzeit rund 68 Prozent konsequent ausbauen. Erklärtes Ziel des Managements ist es, den Konzernumsatz nach zuletzt 1,4 Mrd. Euro auf mindestens 1,9 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2007 zu steigern. Das Umsatzwachstum wird zusätzlich durch die Übernahme von Pergo getrieben – die Transaktion wurde im aktuellen Geschäftsjahr abgeschlossen. Parallel dazu werde, so das Unternehmen, ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von mindestens 270 Mio. Euro angestrebt. Dies entspräche – nach Übernahme von Pergo – einer konzernweiten EBITDA-Marge von 14,2 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2008 soll der Konzernumsatz nach den Plänen des Managements bereits bei über zwei Mrd. Euro liegen und eine EBITDA-Marge von über 15 Prozent erreicht werden.

In den Jahren 2002 und 2003 dagegen befand sich das Unternehmen in einer schwierigen Phase. 2003 erreichte der Börsenkurs mit etwa 1,65 Euro den Tiefpunkt, für das Geschäftsjahr mussten herbe Verluste vermeldet werden. Doch seither ging es bei Pfleiderer bislang vorrangig in eine Richtung: nach oben. Mit dem kräftigen Gewinn im Jahr 2006 konnte Pfleiderer auch an der Börse überzeugen, der Kurs erreichte in der Spitze bis zu 27 Euro. Seither befand sich die Aktie in einer Konsolidierung, auf – verglichen mit den Kursen von 2003 – hohem Niveau. Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 1,25 Milliarden Euro und einer fokussierten Geschäftsstrategie scheint das Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet. Im März diesen Jahres wurde bereits verkündet, dass die Dividende um zehn Cent auf 0,25 Euro erhöht werde.

Anleger, die den Holzspezialisten als solide einschätzen, sich aber einen Risikopuffer für kurzfristige Rückschläge sichern möchten, könnten an einem Diskont-Zertifikat (WKN: DB0LAV) der Deutschen Bank auf die Pfleiderer-Aktie interessiert sein. Das Produkt bietet derzeit einen Risikopuffer von 12,84 Prozent sowie eine maximale Rendite von 16,41 Prozent pro Jahr – diese Rendite ist möglich, wenn das Zertifikat bis zum Ende der Laufzeit gehalten wird und die Aktie dann bei oder über 25 Euro notiert. Einen Anhaltspunkt dafür, wie sich das Unternehmen weiterhin entwickelt, könnten die Quartalszahlen geben, die für den 09. Mai erwartet werden.

Diskont-Zertifikat auf Pfleiderer
WKN DB0LAV
ISIN DE000DB0LAV6
Höchstbetrag (Cap) 25,00 Euro
Seitwärtsrendite p.a. 12,36 Prozent
Rabatt 12,84 Prozent
Laufzeit 27.06.2008
Bezugsverhältnis 1,0
Aktueller Kurs 20,91 Euro

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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