Analyse
15:30 Uhr, 27.03.2024

PFIZER - Die erste Trendwendechance seit Monaten

Sie war einer der großen Gewinner der Rally der Jahre 2020 bis 2022 und konnte sich in der Spitze mehr als verdoppeln. Doch seither prägen fundamentale und charttechnische Sorgen den Kursverlauf der Pfizer-Aktie. Jetzt könnte es den ersten charttechnischen Lichtblick geben.

Erwähnte Instrumente

  • Pfizer Inc.
    ISIN: US7170811035Kopiert
    Kursstand: 27,715 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Pfizer Inc. - WKN: 852009 - ISIN: US7170811035 - Kurs: 27,715 $ (NYSE)

Seit die Pfizer-Aktie Ende des Jahres 2021 ihr bisheriges Allzeithoch bei 61,71 USD erreicht hatte, ist es still um das einstige Vorzeigeunternehmen im US-Pharma-Sektor geworden. Neben einer Reihe fundamentaler Gründe, die mein Kollege Daniel Wassmer in seinem Statement zusammenfasst, gab es auch aus charttechnischer Sicht bisher keinen triftigen Grund, die Aktie zu kaufen. Dies könnte sich jetzt ändern - doch dazu gleich mehr.

Die größten Probleme mit denen Pfizer aktuell zu kämpfen hat:

(Beitrag von meinem Kollegen Daniel Wassmer, @investflow)

  1. Bis 2030 laufen viele wichtige Patente Ihrer Verkaufsschlager aus, wie z.B. von Eliquis, Xeljanz oder Lyrica. Insgesamt verliert man schätzungsweise 40 % des Umsatzes und 38 % des operativen Einkommens in diesem Zeitraum.
  2. Die Bilanz wirkt erschreckend, aktuell stehen knapp 60 Milliarden USD Nettoschulden zu Buche. Außerdem besteht Ihr Eigenkapital zu über 75 % aus Goodwill.
  3. Die gigantische Seagen-Übernahme wirkt extrem teuer. 43 Milliarden USD hat diese gekostet. In den letzten 12 Monaten hat das Unternehmen ca. 2,3 Milliarden USD Umsatz erzielt, Gewinne macht man gar keine. Man hatte einen Verlust von 750 Millionen USD zu vermelden.
  4. Aktuell hat Pfizer zwar viele Medikamente in der Pipeline, welche bei Erfolg auch gute Gewinne erzielen können. Es gibt aber kaum Produkte die bereits jetzt am Markt sind und das Zeug zum kommenden Kassenschlager haben.

Ihr könnt Daniel neben seinem Youtube-Kanal auch auf Instagram folgen. Dort betreut er unseren stock3-Channel.

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Charttechnische Lage: Der Kampf gegen den Abwärtstrend

Aus Sicht der Chartanalyse sieht es übergeordnet auch nicht besser aus: Denn mit dem Einbruch unter das frühere Rekordhoch bei 50,03 USD aus dem Jahr 1999 ging die damalige Rally zunächst in eine volatile Seitwärtsphase über. Diese wurde Ende des Jahres 2022 von einem massiven Abwärtsimpuls abgelöst, aus dem sich die Aktie bis heute nicht befreien konnte.

Allerdings bildet sich nach dem Bruch des Tiefs des Jahres 2020 bei 27,89 USD aktuell im Bereich von 25,60 USD ein kleiner Doppelboden, sowie ein kurzfristiges Dreiecksmuster aus, das einen ersten Hinweis auf eine anstehende mittelfristige Erholung liefern kann.

An der Oberseite der Dreiecksformation zeigen sich aktuell zudem die Umrisse einer kleinen bullischen Flagge, die bei einem Anstieg über rund 28,00 USD nach oben verlassen wäre. Nach einem Ausbruch über das Hoch vom Mitte März bei 28,69 USD wäre auch das Dreieck nach oben aufgehebelt und ein Aufwärtsimpuls bis 30,27 und später ca. 32,00 USD wahrscheinlich.

Oberhalb von 32,00 USD wird der Pharma-Titel dann auch wieder für Investoren interessant: Auf mittlere Sicht könnte sich die Aktie von Pfizer in Richtung 34,00 - 34,11 und 36,17 USD nach oben schrauben. Ob es später auch zu einem Anstieg über 36,17 USD bis an den starken Widerstand bei 43,00 USD kommen kann, ist aufgrund des intakten Abwärtstrends aber fraglich.

Die skizzierte Erholungsschance wäre dagegen mit einem Rückfall unter 26,50 USD unterbrochen. Im weiteren Verlauf müssten die Bullen im Bereich von 25,60 USD neues Aufwärtsmomentum generieren. Unterhalb des Tiefs von Anfang März wäre allerdings schon ein Abverkauf in Richtung 23,55 und langfristig bis 19,50 USD zu erwarten.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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