Kommentar
17:01 Uhr, 28.06.2011

Paul Kirchhof is back!

Kirchhof hat aufgerüstet. Es sind jetzt 146 Paragraphen, die sein alternatives Steuerkonzept umfasst. Dafür sind nun aber alle Steuerarten enthalten, vier an der Zahl: Einkommen, Umsatz, Erbschaft (plus Schenkung) sowie Verbrauch sollen besteuert werden.

Kern ist die "Flat-Tax". Ab 20.000 EUR gilt ein einheitlicher Steuersatz von 25%, unter 10.000 EUR null, zwischen 10.000 und 20.000 EUR progressive Besteuerung bis 25%.

Für Kinder gilt ein Freibetrag von 8.000 EUR.

Es gibt keine Ausnahmetatsbestände mehr! Nichts mehr zum Tricksen und Abschreiben.

Finden Sie gut? ich auch! Nur der Mainstream mal wieder nicht. Mit dem immer selben dämlichen Argument, das sachlich falsch ist.

Ich zitiere als Beispiel einen Artikel aus der FTD:

"Wenn der Rollstuhlfahrer, der nur Teilzeit arbeiten kann, auf sein geringes Gehalt einen ebenso hohen Steuersatz zahlt wie der Rechtsanwalt mit der gut gehenden Kanzlei, dann ist das nicht nur politisch schwer vermittelbar. Es ist tatsächlich ungerecht."

Taxieren wir mal das Gehalt des Rollstuhlfahrers (kein Zufall, dass jemand mit Handicap ausgesucht wurde) auf 25.000 EUR und das des Anwalts auf 100.000 EUR. Wieviel Steuern zahlt jeder?

Der Rollstuhlfahrer (ich kenne seinen Beruf leider nicht) wird wie folgt besteuert:

10.000 EUR gar nicht.
10.001 EUR bis 15.000 EUR mit 15% = 750 EUR
15.000 EUR bis 20.000 EUR mit 20%= 1.000 EUR
20.000 EUR bis 25.000 EUR mit 25%= 1.250 EUR

= 3.000 EUR Steuerlast

Der Anwalt verdient 4mal soviel. Er wird wie folgt besteuert:

10.000 EUR gar nicht.
10.001 EUR bis 15.000 EUR mit 15% = 750 EUR
15.000 EUR bis 20.000 EUR mit 20%= 1.000 EUR
20.000 EUR bis 100.000 EUR mit 25%= 20.000 EUR

=21.750 EUR Steuerlast

Der Anwalt verdient 4mal soviel, zahlt aber 7,25 mal soviel Steuern wie der Rollstuhlfahrer

Das ist in meinen Augen fair, wenn man die Freibeträge bedenkt. Warum aber er %ual noch mehr zahlen soll, werde ich nie verstehen. Verstehen Sie es?

Ihr
Daniel Kühn

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3. Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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