Analyse
09:25 Uhr, 24.02.2023

PALFINGER - Vielversprechender Marktführer aus Österreich

Einen neuen Rekord beim Konzernumsatz und das zweitbeste EBIT der Firmengeschichte, das sind die Kernaussagen des Zahlenwerks für 2022. Für das laufende Geschäftsjahr haben sich die Österreicher noch mehr vorgenommen.

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  • Palfinger AG
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  • Palfinger AG - WKN: 919964 - ISIN: AT0000758305 - Kurs: 30,100 € (L&S)

Die Produktpalette von Palfinger umfasst unter anderem Lade- und Marinekrane, Mitnahmestapler, Hubarbeitsbühnen, Offshore-Equipment und Ladebordwände. Mit über 12.200 Mitarbeitern ist das über 90 Jahre alte Unternehmen weltweit an 31 Fertigungs- und Montagestandorten tätig. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Familie Palfinger mit rund 56 Prozent nach wie vor der Hauptaktionär ist.

Der Konzernumsatz stieg 2022 mit 2,23 (Vorjahr 1,84) Mrd. EUR zum ersten Mal über die Marke von 2 Mrd. Das stärkste Wachstum wurde in Nord- und Lateinamerika verzeichnet. In Nordamerika kamen vor allem die neu eingeführten Mitnahmestapler sehr gut an. In Lateinamerika wurde die Nachfrage von Unternehmen aus dem Berg- und Tiefbau sowie aus der Landwirtschaft getrieben. Genaue Zahlen wurden vorab leider noch nicht publiziert.

Aufgrund der Knappheit von Elektronikkomponenten und Lkw-Chassis kam es bei Palfinger zeitweise zu deutlichen Kostensteigerungen und Lieferverzögerungen. Vor diesem Hintergrund ist es wohl schon als kleiner Erfolg zu werten, dass das EBITDA nur um knapp 6 Prozent auf 229,6 (VJ 243,7) Mio. EUR und das EBIT um 3 Prozent auf 150,4 (VJ 155,0) Mio. EUR zurückgingen. Die EBIT-Marge stellte sich auf 6,8 (VJ 8,4) Prozent.

Dividende bleibt trotz weniger Gewinn unverändert

Aufgrund eines erhöhten Vorratsbestand und einer damit verbundenen ausgeweiteten Finanzierungstätigkeit ging das Konzernergebnis um 17,6 Prozent auf 71,4 (VJ 86,6) Mio. EUR zurück. Der Gewinn je Palfinger-Aktie belief sich auf 1,90 (VJ 2,31) Euro. Erfreulich ist, dass das Unternehmen trotz des Gewinnrückgangs den Aktionären erneut eine Dividende in Höhe von 0,77 Euro pro Aktie vorschlägt.

Zu Beginn dieses Jahres hat Palfinger ein indexbasiertes und flexibles Preismodell eingeführt, um Kostenschwankungen nun schneller und transparenter kompensieren zu können. Ein weiteres strategisches Ansinnen ist die weitere Optimierung des Energieverbrauchs und die Sicherung der Lieferketten.

Kooperation mit Mercedes und ZF Friedrichshafen

Spannend klingt das 2022 entwickelte Projekt eWorX. Dabei handelt es sich um eine Kooperation im Bereich E-Mobility mit ZF Friedrichshafen und Mercedes-Benz Trucks. Dabei kann nach Angaben von Palfinger jedes Produkt der Österreicher auf einem Hochvolt-Lkw implementiert werden.

Der Ausblick auf 2023 liest sich vielversprechend, auch wenn noch keine quantitativen Aussagen vorliegen. Angesichts des hohen Auftragsbestandes erwartet Palfinger einen „signifikanten Umsatz- und EBIT-Rekord“. Bis 2027 wird ein Konzernumsatz von 3,0 Mrd. EUR bei einer EBIT-Marge von 10 Prozent angestrebt. Das würde also eine Verdoppelung des 2022er-EBIT bedeuten.

Fazit: Palfinger ist ein spannendes Unternehmen und einer der Marktführer in seinem Bereich. Immer wieder präsentiert die Gesellschaft innovative Lösungen, wie zum Beispiel beim Projekt eWorX. Die Aktie ist trotz des 50-prozentige Anstiegs in den letzten Monaten nicht zu teuer. Das Erreichen des bisherigen Allzeithochs bei knapp 43 Euro sollte keine Utopie sein, wenn die Prognosen eintreffen.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 2,23 2,30 2,50
Ergebnis je Aktie in EUR 1,90 2,40 2,85
KGV 16 13 11
Dividende je Aktie in EUR 0,77 0,84 1,00
Dividendenrendite 2,55 % 2,78 % 3,31 %

*e = erwartet

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Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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