PAION: Desmoteplase auch bei Hirnblutungen hilfreich
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Das biopharmazeutische Unternehmen PAION AG gab heute bekannt, dass der Wirkstoff Desmoteplase auch bei Hirnblutungen eingesetzt werden könnte. Neurochirurgen des Universitätsklinikums Aachen berichteten auf dem 18. Internationalen Fachkongress über Fibrinolyse und Proteolyse in San Diego, USA, über neue Ergebnisse bei der Anwendung des Wirkstoffs in einem Tiermodell des haemorrhagischen Schlaganfalls. Nach Ansicht der Wissenschaftler deuten die Resultate darauf hin, dass die günstigen Eigenschaften von Desmoteplase auch bei der Behandlung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung hilfreich sein könnten.
Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern mit einer durchschnittlichen Mortalitätsrate von 20 bis 30 %. In seiner bedrohlichsten Form, dem hämorrhagischen d.h. durch eine massive Blutung im Gehirn ausgelösten Schlaganfall liegen die Mortalitätsraten sogar bei bis zu 50%. Gleichzeitig ist das Risiko, dass Patienten dauerhafte Behinderungen zurückbehalten, beim hämorrhagischen Schlaganfall deutlich höher als bei dem durch ein Blutgerinnsel in einer Hirnarterie ausgelösten ischämischen Schlaganfall. Beim hämorrhagischen Schlaganfall ist es schwierig, eine Verbesserung für den Patienten zu erzielen. Der gegenwärtige Behandlungsstandard für hämorrhagische Schlaganfälle sieht vor allem eine symptomatische Behandlung vor. Durch die Hirnblutung wird das Hirngewebe einem starkem Druck ausgesetzt, was schließlich zu Absterben der Nervenzellen in der betroffenen Region führt. Als letzter Ausweg bleibt Neurochirurgen dann, die Schädeldecke zu öffnen und das Hämatom zu entfernen. Als möglicher Alternativansatz haben Forscher vorgeschlagen, das teilweise geronnene Blut zunächst wieder zu verflüssigen und dann durch eine kleine Bohrung im Schädel abzusaugen. Dieser minimalinvasive Eingriff könnte sich als schneller und wirkungsvoller im Vergleich zu der klassischen Operation herausstellen. Um diese Hypothese zu erproben, wird der Einsatz des Blutgerinnsel-auflösenden Medikaments rt-PA bereits an Patienten erprobt.
In einem Tiermodell wurde durch Blutinjektion eine künstliche Hirnblutung erzeugt, bei der sich schließlich auch Blutgerinnsel bilden. Danach wurden Desmoteplase bzw. rt-PA lokal appliziert, so dass anschließend ein Absaugen der Flüssigkeit erfolgen konnte. Wie am 31. August auf der Konferenz vorgestellt, zeigte sich, dass es in einem Beobachtungszeitraum von 10 Tagen nach Erzeugen der experimentellen Hirnblutung beim Einsatz von Desmoteplase zu weniger Hirnschwellungen und Entzündungen kam als bei rt-PA.
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