Orientierungsloser Handelsverlauf
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USA: Die US-Börsen bewegten sich in einer verkürzten Handelswoche - Labor Day am Montag - in einer sehr engen Bandbreite seitwärts. Der US-Arbeitsmarktbericht für August zeigte ein ermutigendes Bild der US-Wirtschaft, das jedoch durch schlechte Prognosen von Intel getrübt wurde und die Technologiewerte stark belastete. Der Kommentar Alan Greenspans zur Verfassung der US-Konjunktur blieb im Vergleich zu seinen bisherigen Äußerungen unverändert. Die FED geht weiterhin von einem robusten Wachstum der Konjunktur aus und sieht in den hohen Energiekosten keine Gefahr für die Inflation. Deshalb wird die FED nach Einschätzung der Analysten ihre Politik der maßvollen Zinserhöhungen beibehalten und die Zinsen am 21. September erhöhen. Der Bericht signalisierte jedoch auch Schwächen der Produktivität und der Gewinnentwicklung der US-Unternehmen und betonte auch Besorgnis über das hohe US-Haushaltsdefizit. Alles in allem zeigten sich die Märkte im Wochenverlauf orientierungslos und schlossen unverändert.
Europa: Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für August zeigte einen Zuwachs der Beschäftigte bei gleichzeitig gesunkener Arbeitslosenquote. Gemeinsam mit dem sinkenden Ölpreis beflügelten diese Daten die europäischen Börsen. Da US-Börsen aufgrund des Labor Days am Montag geschlossen waren, blieben die kurstreibenden Impulse von der Wall Street aus und die europäischen Märkte bewegten sich bei extrem ruhigem Handel kaum. Erst die Rede von Alan Greenspan vor dem Haushaltsausschuss des Parlaments, die zeigte, dass die FED weiterhin von einem robustem Wachstumskurs der US-Wirtschaft ausgeht und das Inflationsrisiko als nicht gegeben ansieht, brachte Belebung in die Märkte. Zum Wochenschluss überwog jedoch wieder die Skepsis über die Konjunkturentwicklung in den USA und die Angst vor neuen Terroranschlägen und so konnten die wichtigsten Indizes, trotz guter Prognosen einiger Großunternehmen, im Wochenvergleich nur leicht positiv schließen: DAX +0.46%, FTSE100 +0.43%, CAC40 +0.51%.
Asien: Der deutliche Anstieg des Öl-Preises - Japan importiert 100% seiner Ölverbrauchsmenge - konnte zu Wochenschluss die freundliche Tendenz am Kabuto Cho noch ein wenig eintrüben. Auf dem Rücken positiver Kursentwicklung am japanischen Anleihenmarkt zur Wochenmitte - initialisiert durch Alan Greenspan - konnte der Markt zwischenzeitlich 1.8% zulegen, bevor Händler Gewinne mitnahmen.
Nach wie vor sehen wir den asiatischen Raum als einzige Alternative für langfristige global anlegende Investoren und stehen auch kurzfristig weiterhin zu unserer Einschätzung eines Anstieges in den Bereich um 11.500 Indexpunkte.
Anleihemärkte & Währungen
Bei 4.3% war diese Woche das Ende des kurzfristigen Renditeanstiegs erreicht. Durch Alan Greenspans euphorischen Kommentar zur Entwicklung der Inflation angespornt, erreichten die Renditen knapp neue Tiefststände. Diese Bewegung sollte jedoch nicht von langer Dauer sein. Kühlt sich die US-Wirtschaft tatsächlich ab, ist das wahrscheinlichste Szenario eine Seitwärtsbewegung um 4.3%. Sollte dem nicht so sein, sind Renditen im Bereich von 5.0-5.5% im 10jährigen Segment durchaus angebracht. Für die kommende Woche gehen wir - wie schon zuletzt - von steigenden Renditen bis zu 4.4% aus.
Den Ausführungen der letzten Woche ist nichts hinzuzufügen. Der Kursverfall zu Wochenbeginn war gefolgt von einem Greenspan-getriebenen Aufschwung. Der weitere Verlauf des EUR ist jedoch weiterhin - wie schon häufig dieses Jahr - geprägt durch das Handelsband zwischen 1,20 - 1,24 USD/EUR. Erst ein Verlassen dieser Handelsspanne wird die nächste dauerhafte Richtung vorgeben und sollte mit einer Entscheidung am US-Zinsmarkt (Inversion/Anstieg der Steilheit der Strukturkurve) zusammenfallen. Aus kurzer Sicht scheint der USD nach wie vor leicht zur Stärke zu neigen, Handelspositionen würden wir hier jedoch nur mit geringen Beträgen eingehen. Für die kommende Woche erwarten wir weiterhin eine Pendel-Bewegung in den genannten Kursmarken.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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