Analyse
11:50 Uhr, 27.06.2023

ORACLE - Und der Wahnsinn der Charttechnik

Die Oracle-Aktie eilte bis Mitte Juni von einem Rekordhoch zum nächsten. Seit einigen Tagen ist diese Serie unterbrochen. Ist sie auch gebrochen?

Erwähnte Instrumente

  • Oracle Corp.
    ISIN: US68389X1054Kopiert
    Kursstand: 116,780 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Unlimited Turbo Optionsschein auf Oracle
    Kursstand: 1,160 € (BNP) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Oracle Corp. - WKN: 871460 - ISIN: US68389X1054 - Kurs: 116,780 $ (NYSE)
  • Unlimited Turbo Optionsschein auf Oracle - Kurs: 1,160 € (BNP)

Die Oracle-Aktie befindet sich in einer jahrzehntelangen Rally. Diese startete nach einem Allzeittief bei 0,12 USD im Oktober 1990. Der erste große Rallyabschnitt führte die Aktie bis September 2000 auf ein Hoch bei 46,47 USD. Im Rahmen des Platzens der Dot.com-Blase fiel die Aktie auf 7,25 USD zurück. Damit setzte sie aber nicht einmal auf das log. 38,2 %-Retracement der Rally ab Oktober 1990 zurück, sondern blieb klar darüber.

Seit September 2002 läuft ein weiterer großer Rallyabschnitt. Dieser lässt sich bisher in einem Trendkanal eingrenzen und führte die Aktie am 15. Juni 2023 auf das aktuelle Allzeithoch bei 127,54 USD. Damit stieß sich der Wert den Kopf an der oberen Begrenzung des Trendkanals. Seitdem konsolidiert er leicht.

Setzt man nun die bisherigen Teilstrecken über eine Fibo-Projektion ins Verhältnis, dann ergäbe sich hier ein fantastisches langfristiges Kursziel bei 2.807 USD. Und dabei wäre die Rally von 1990-2000 nur gleich lang wie die laufende. Aber solche Ziele sind aus meiner Sicht charttechnische Spielereien. Zum Traden und Investieren taugen sie nicht.

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Interessanter wäre hier schon die 61,8 %-Ausdehnung. Denn diese liegt bei 288,22 USD. Zudem würde dieses Ziel mit einem Ziel übereinstimmen, dass sich ergäbe, falls die Aktie in Kürze aus dem Trendkanal seit September 2002 nach oben ausbräche.

Obwohl die Aktie in den letzten 6 Handelstagen 5 Verlusttage hatte, ist der RSI (14) auf Tagesbasis gerade erst am neutralen Bereich angekommen. Von überverkauft kann also keine Rede sein.

Langfristig interessant, kurzfristig auf Konsolidierungskurs

Das Chartbild der Oracle-Aktie bietet langfristig interessante Optionen. Auch wenn das Ziel bei 2.807 USD wenig realistisch und nur eine Spielerei ist, könnte es dennoch bald zu einer Beschleunigung des Aufwärtstrends kommen. In diesem Fall könnte die Aktie in Richtung 288,22 USD durchziehen. Dafür müsste sie bald auf ein neues Allzeithoch ausbrechen.

Im kurzfristigen Bereich dominieren nach dem steilen Anstieg der letzten Wochen allerdings die Bären. Dabei ist ein Rücksetzer gen 114,34 USD und 110,15 USD möglich. Auch ein Rücksetzer auf das alte Allzeithoch bei 106,34 USD ist nicht ausgeschlossen.

Aber spätestens von dort aus sollten sich die Bullen noch einmal austesten und die Aktie zumindest in Richtung Allzeithoch führen.

Sollte es allerdings zu einem stabilen Rückfall unter 106,34 USD kommen, müsste mit Abgaben in Richtung 60,50 USD und damit einem Test des Aufwärtstrends seit September 2002 gerechnet werden.

Fazit: Kurzfristig konsolidiert die Oracle-Aktie. Aktive Trader können diese Konsolidierung auf der Shortseite spielen, was im Musterdepot „Active Trading“, das Teil des redaktionellen Angebots stock3 Trademate ist, auch getan wird. Dort besteht eine Shortposition mittels DE000PC0Q345, die aktuell 53,33 % im Plus ist. Mittel- bis langfristig orientierte Trader warten den Abschluss dieser Konsolidierung ab. Danach gibt es interessante Optionen für die Aktie.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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