Operation Choke Point 2.0: Marc Andreessen macht Krypto-Debanking publik

Willkommen bei Blockstories Lite. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

• XRP überholt Tether und Solana
• Coinbase integriert Apple Pay
• Choke Point 2.0: Andreessen macht Krypto-Debanking publik
• Hyperliquid: Der größte Airdrop aller Zeiten
• Podflow AI: Podcasts powered by KI-Agenten

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MARKTKOMMENTAR

Totgesagte leben länger – oder wie ist diese beispiellose Rallye von XRP zu erklären? In den vergangenen 30 Tagen schoss der Token des Ripple-Netzwerks um über 430% in die Höhe und überholte dabei nicht nur Solana, sondern auch Stablecoin-Primus Tether. Mit einer Marktkapitalisierung von 155 Milliarden USD thront XRP nun auf Platz drei der wertvollsten Kryptowährungen.

Fundamentale Erklärungsansätze kennen vor allem drei Stoßrichtungen:

1. Reduziertes regulatorisches Risiko: Ein 125-Millionen-USD-Vergleich mit der SEC im Oktober sowie die antizipierte regulatorische Zeitenwende nach der Trump-Wahl scheinen die Unsicherheiten rund um die Klassifizierung des XRP-Tokens weitgehend beseitigt zu haben.
2. ETF-Anträge: Nach 21Shares und Bitwise reichte gestern auch WisdomTree einen Antrag auf Zulassung eines XRP-Spot-ETFs bei der SEC ein. Die Aussicht auf frisches institutionelles Kapital treibt die Anlegerstimmung in die Höhe.
3. Tech-Upgrades: Auf Plattformebene könnte Berichten zufolge noch in dieser Woche der Launch des RLUSD-Stablecoins erfolgen. Außerdem arbeite das Entwicklerteam an der Einführung von nativer Smart Contract Funktionalität auf dem XRP Ledger sowie DeFi-Protokollen, welche neue Nutzer anziehen sollen.

Womöglich handelt es sich aber wirklich nur um Erklärungsansätze, nicht um die wahren Gründe. Denn wer einmal einen Abstecher in die Tiefe von YouTube oder den XRP-Subreddits unternommen hat, könnte zu der für Analysten unbefriedigten Erkenntnis kommen, dass XRP vor allem deswegen steigt, weil der Token durch eine kultartige Community gestützt wird.

Umso dankbarer werden Analysten über den anderen großen Gewinner der letzten Tage gewesen sein: die dezentrale Terminbörse / Layer-1 Blockchain Hyperliquid. Dessen neuer Token HYPE stieg nach dessen Launch am Freitag um über 160% und geht damit als finanziell lukrativster Airdrop der Krypto-Geschichte ein. Später dazu mehr.

NEWS FLASH

• Micheal Saylor rät Microsoft-Vorstand zum Bitcoin-Investment. In einer dreiminütigen Präsentation erklärte der CEO von MicroStrategy, dass Microsoft seinen Aktienkurs auf 584 USD steigern und seinen Unternehmenswert um 4,9 Billionen USD erhöhen könnte, wenn das Unternehmen seine Cashflows, Dividenden und Aktienrückkäufe in Bitcoin umschichten würde.🟠
• Coinbase gibt Apple Pay Integration bekannt. Dadurch können Entwickler, die die Fiat-Onramp von Coinbase integriert haben, ihre Nutzer über Apple Pay onboarden.💸
• BitGo geht mit "BitGo Retail" live. Damit können nun auch Privatanleger auf die Infrastruktur des US-Kryptoverwahrers zugreifen und ihre Kryptowerte handeln, verwahren und staken.🚀
• RTFKT gibt sein Ende bekannt. Das Team hinter dem NFT- und Metaverse-Projekt wird ab Januar des kommenden Jahres seinen Betrieb einstellen. RTFKT war zuvor im Dezember 2021 von Nike übernommen worden.❌
• MARA plant Ausgabe von Wandelanleihen. Das Mining-Unternehmen plant dadurch rund 700 Millionen USD einzunehmen, von denen ein erheblicher Teil für den Kauf zusätzlicher Bitcoin vorgesehen ist. Außerdem kündigte MicroStrategy gestern einen erneuten Bitcoin-Kauf in Höhe von 1,5 Milliarden USD an.💰️
• Enron verkündet Infos zum Relaunch. Laut der überraschenden Ankündigung möchte das Unternehmen nun auf dezentrale Technologien setzen, um die "globale Energiekrise" zu lösen. Zur Erinnerung: Im Jahr 2001 wurde Enron aufgelöst, nachdem ein massiver Bilanzfälschungsskandal ans Licht gekommen war, der als einer der größten Unternehmensskandale in die Geschichte der US-Wirtschaft einging.⏪️

TOP STORY

Andreessen macht Krypto-Debanking publik

Nicht wenige hielten Operation Choke Point 2.0 – also die Vorstellung einer koordinierten Aktion von US-Regulierungsbehörden gegen die Krypto-Industrie – für eine Verschwörungstheorie, sofern sie einem überhaupt geläufig war.

Doch die Bekanntheit dieses Konzepts dürfte sich spätestens Ende vergangener Woche sprunghaft erhöht haben, als der prominente Wagniskapitalgeber Marc Andreessen zu Gast bei Joe Rogan war, dem Host des weltweit meistgehörten Podcasts.

In seinen Ausführungen, die nur gelegentlich durch Rogans “Wooooows” und “Whoooaaas” unterbrochen wurden, erklärte Andreessen, dass…

• mehr als 30 ihm bekannte Gründer aus der Krypto-Industrie von Banken ausgeschlossen wurden – sei es privat oder in Hinblick auf ihre Unternehmen.
• die betroffenen Gründer durch die Maßnahmen gezwungen wurden, entweder die Branche zu wechseln oder ihre Unternehmen ins Ausland zu verlagern.
• diese Eingriffe jeglicher rechtlichen Grundlage entbehrten und stattdessen auf informellen Anweisungen der Regulatoren gegenüber Banken beruhten.

Die Gesprächsausschnitte verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Noch am Wochenende meldeten sich eine Reihe von Betroffenen zu Wort, die die Aussagen Andreeessens mit ihren eigenen Erfahrungen stützten, darunter Kraken CEO Jesse Powell, Custodia Bank CEO Caitlin Long sowie Coinfund Partner Jake Brukhman.

Metas Libra-Projekt: Ende durch den Regulator

Auch der damalige Verantwortliche von Metas Stablecoin-Projekt Libra (später Diem genannt) mischte sich am Samstag ein und enthüllte die mutmaßlichen Hintergründe für das Scheitern des Projekts.

Laut seinen Aussagen soll US-Finanzministerin Janet Yellen dem Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, signalisiert haben, dass eine Genehmigung des Libra-Stablecoins einem „politischen Selbstmord“ gleichkäme. In der Folge entzog Powell den teilnehmenden Banken seine Unterstützung, woraufhin diese ihrerseits dem Projekt den Rücken kehrten.

Die Schilderungen wurden von Ex-Visa-Topmanager Terry Angelos und Gemini CEO Tyler Winklevoos, die damals ebenfalls am Libra-Projekt beteiligt waren, bestätigt.

Ein letztes Klagelied

Dass mehrere Jahre nach dem offiziellen Ende des Libra-Projekts alte Vorgänge ins Licht der Öffentlichkeit rücken und Marc Andreessen unverblümt Klartext spricht, ist ein weiteres Indiz für eine bevorstehende regulatorische Zeitenwende.

Gleichzeitig spiegelt Debanking eine komplexe Realität wider – und nicht selten bettelte die Krypto-Industrie in der Vergangenheit um eine schärfere Kontrolle.

Gelingt es nun, diese Kontrolle ins Gleichgewicht zu bringen und den Generalverdacht sowie unrechtmäßige Repressionen zu beenden, ist der US-Finanzstandort der große Gewinner.

CHART DES TAGES

ONE COOL THING

IN CASE YOU MISSED IT

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