Opel-Drama: Wirtschaftsminister wirft General Motors schwere Fehler vor
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Berlin/ Bochum (BoerseGo.de) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat dem Opel-Mutterkonzern General Motors wegen der geplanten Werksschließung in Bochum fatale Versäumnisse vorgeworfen. Das Unternehmen müsse sich fragen lassen, ob es in der Vergangenheit alles Notwendige getan habe, um das Ende für Bochum zu verhindern, sagte Rösler der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Es sei ein Fehler gewesen, dass Opel lediglich in sehr geringem Umfang Autos im wichtigen Wachstumsmarkt China habe verkaufen dürfen. „Jetzt geht es darum, den Blick nach vorne zu richten. Ich erwarte von Opel, dass das Unternehmen seiner Verantwortung gerecht wird und hilft, die Folgen der Werksschließung für die Beschäftigten abzumildern“, so Rösler.
Der Minister schloss zugleich ein Eingreifen des Staates im Falle Opels kategorisch aus. Die Politik könne dabei helfen, die richtigen Rahmenbedingungen für ein investitionsfreundliches Klima zu schaffen. Eine finanzielle Hilfe der Bundesregierung werde es allerdings nicht geben, weil diese die unternehmerischen Probleme in der Regel auf Dauer nicht beheben könne, betonte der FDP-Politiker.
Ins gleiche Horn stößt Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). Eine direkte finanzielle Unterstützung könne er nicht veranlassen, er wolle sich aber dafür einsetzen, dass niemand arbeitslos werde, sagte Duin am Dienstag im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Hierzu führe er Gespräche mit der Stadt und Unternehmen über neue Projekte. Denkbar sei etwa, dass sich auf den zur Verfügung stehenden Werksflächen neue Unternehmen ansiedeln. Wenn keine Autos, dafür aber Motoren oder Getriebe hergestellt würden, sei das zwar nicht optimal, aber eine Perspektive für die Menschen.
Der Opel-Vorstand und die General-Motors-Führung hatten am Montag auf einer Betriebsversammlung klar gestellt, dass ab 2016 keine Autos mehr in Bochum gebaut werden. Ein Aus für den Standort im Ruhrgebiet wird schon seit längerem befürchtet. Opel schreibt seit vielen Jahren rote Zahlen, Bochum gilt als altes Werk mit relativ hohen Lohnkosten. Die Absatzkrise in Europa hat die Lage noch verschärft. Bisher ist unklar, wie viele der rund 3.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.
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