Opel: Bundesregierung will Sanierungsplan prüfen
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Rüsselsheim (BoerseGo.de) - Die Bundesregierung wird das vom Autobauer Opel vorgelegte Sanierungskonzept prüfen. Dies sagte Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Das Konzept soll am Montag der Bundesregierung offiziell vorgelegt werden. "Alle Möglichkeiten müssen ausgeschöpft werden, bevor der Staat eingreift", sagte zu Guttenberg gegenüber der ARD-Sendung "Brennpunkt". Heute will zu Guttenberg sich mit den Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz beraten. In diesen Ländern liegen Werke des Autobauers. Auch die hessische Landesregierung hat inzwischen zugesichert, das Opel-Rettungskonzept schnell zu prüfen. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch betonte aber, die Rettung von Opel sei "eine unternehmerische Aufgabe und keine staatliche."
Laut einem Pressebericht der "Leipziger Volkszeitung" sieht man in der Bundesregierung das vorgelegte Konzept skeptisch. Ein Regierungsmitglied sagte gegenüber der Zeitung angeblich, es handele sich um einen "Witz, mit dem General Motors hintenherum an staatliches Geld will". Grundsätzlich sei die Bundesregierung zwar bereit, Opel mit bis zu 5 Milliarden Euro zu unterstützen. Von diesen Mitteln in Form von Bürgschaften, Krediten oder notfalls auch Staatsbeteiligungen sollten die Länder ein Fünftel übernehmen. Voraussetzung sei aber ein seriöser Überlebensplan mit einer europäischen Lösung, so die Zeitung. Ob eine von Opel angestrebte Staatshilfe in Höhe von 3,3 Milliarden Euro überhaupt ausreiche, sei zweifelhaft.
Der am Freitag vorgestellte Plan sieht eine Ausgliederung des Europageschäfts aus dem General-Motors-Mutterkonzern vor. Das Europa-Geschäft besteht aus den Marken Opel, Saab und Vauxhall, die in einer rechtlich selbständigen Gesellschaft zusammengefasst werden sollen. An dieser Gesellschaft könnten sich dann neben GM weitere Investoren beteiligen, so der Plan. Wie hoch der Anteil anderer Investoren sein könnte, ist fraglich. GM Europa-Chef Carl-Peter Forster sprach am Freitag Berichten zufolge von 25 bis 50 Prozent der Anteile, möglicherweise auch mehr. Verhandlungen mit möglichen Interessenten wolle er nicht vorgreifen.
Das Papier beinhaltet eine Finanzierungsanfrage nach Unterstützung in Höhe von 3,3 Milliarden Euro durch Bundes- bzw. Landesregierungen und 3 Milliarden Unterstützung durch GM. Die Kosten bei Opel und den anderen europäischen GM-Töchtern sollen um 1,2 Milliarden Euro reduziert werden. GM Europa will laut Carl-Peter Forster auch mit anderen Staaten, in denen Werke liegen, über staatliche Hilfen reden. Durch die Restrukturierung und bei konservativer Markteinschätzung, könne GM Europa/Opel bis 2011 wieder profitabel werden, hieß es.
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