Kommentar
17:45 Uhr, 19.07.2021

Corona-Sorgen belasten Aktienmarkt - Hackerangriff auf Microsoft: USA beschuldigen offiziell China

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Bundesbank sieht Wirtschaftserholung
  • Zoom Video übernimmt Five9
  • Hochwasserkatastrophe: Haben die Behörden versagt?
  • OPEC+ beschließt Erhöhung der Ölproduktion
  • Ceconomy leidet weiter unter Corona
  • Hypoport steigert Transaktionsvolumen
  • England feiert "Freedom Day"

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn seine jüngste Abwärtsbewegung fortgesetzt und deutliche Kursverluste verbucht. Die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus trieb den Börsianern Sorgenfalten aufs Gesicht. Der Leitindex DAX verlor bis zum Xetra-Handelsschluss 2,62 Prozent auf 15.133,20 Punkte. Es handelt sich um den größten Tagesverlust seit Dezember 2020. Nach den heutigen Verlusten steht der Index nun auch wieder deutlich unter der 50-Tage-Linie, die als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Auch in Ländern mit hohen Impfquoten nehmen die Ansteckungszahlen wegen der Delta-Variante nun wieder stark zu, auch wenn kaum noch Todesfälle wegen des Coronavirus verzeichnet werden. Eine erneute pandemiebedingte Abkühlung der Weltkonjunktur wird aber wieder wahrscheinlicher. In der vergangenen Woche hatte der DAX am Mittwoch bei knapp 15.811 Punkten noch ein neues Rekordhoch erreicht, war dann aber im weiteren Wochenverlauf deutlich zurückgefallen.
  • Die US-Futures knüpfen heute nahtlos an ihren Abwärtstrend vom vergangenem Freitag an. Das Risk Off-Sentiment wird begründet mit schnell steigenden Covid-Zahlen auch in großflächig durchgeimpften Ländern, mit einer eskalierenden Rhetorik zwischen den USA und China, hawkishen Zentralbank-Kommentaren und allem voran Inflationssorgen. S&P 500-Future aktuell -1,22 % bei 4.275,4 Punkten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Bahntechnikanbieter Vossloh hat auf Basis vorläufiger Zahlen im ersten Halbjahr einen Umsatz von 462,6 Millionen Euro (Vorjahr 393,2 Mio) und ein EBIT von 42,4 Millionen (Vorjahr 30,1 Mio) erzielt. Die EBIT-Marge stieg zum Vorjahreszeitraum von 7,6 auf 9,2 Prozent, die EBITDA-Marge verbesserte sich von 14 auf 14,8 Prozent. Vossloh erhöhte die Umsatzprognose für 2021 von zuletzt 850 bis 925 Millionen Euro auf nun 900 bis 950 Millionen. Die EBIT-Marge soll weiter bei sieben bis acht Prozent liegen, die EBITDA-Marge weiter bei 13 bis 14 Prozent. Deutlich gestiegene Materialpreise dürften insbesondere im zweiten Halbjahr das Ergebnis signifikant belasten, warnte das Unternehmen.
  • Die USA beschuldigen offiziell China, für einen Hackerangriff auf Mail-Server des US-Softwarekonzerns Microsoft verantwortlich zu sein. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, sei die Biden-Regierung stark davon überzeugt, dass Hacker, die vom chinesischen Staatssicherheitsministerium beauftragt wurden, den Angriff durchgeführt haben. US-Behörden wollen mehr als 50 Taktiken vorstellen, die von chinesischen Hackern genutzt werden, um Angriffe durchzuführen.
  • Die von US-Hedgefonds-Manager Bill Ackmann gegründete SPAC-Gesellschaft Pershing Square Tontine Holdings wird nicht wie geplant zehn Prozent des Musik-Publishers Universal Music Group vom französischen Medienkonzern Vivendi übernehmen. Nach Bedenken der US-Börsenaufsicht SEC werde man nun nach einem anderen Deal Ausschau halten, teilte das Unternehmen mit.
  • Der Videokonferenzdienst Zoom Video Communications übernimmt für 14,7 Milliarden Dollar das US-Unternehmen Five9, das eine Lösung für den Betrieb von Call-Centern in der Cloud anbietet. Zoom Video zahlt für jede Five9-Aktien 0,5533 eigene Aktien, was einem Kurs von 200,28 Dollar entspricht. Der Aufschlag gegenüber dem Freitags-Schlusskurs von Five9 beträgt rund 12,8 Prozent.
  • Das US-Finanzunternehmen Royalty Pharma beteiligt sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 3,9 Prozent des Grundkapitals am deutschen Biotechunternehmen MorphoSys. Die Kapitalerhöhung steht im Zusammenhang mit der Übernahme des US-Unternehmens Constellation Pharmaceuticals, in deren Rahmen MorphoSys eine langfristige, strategische Finanzpartnerschaft mit Royalty Pharma vereinbart hatte. Royalty Pharma zeichnet im Rahmen des Deals 1,3 Millionen neue MorphoSys-Aktien zu einem Kurs von 63,35 Euro, was rund 12 Prozent über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag liegt.
  • Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) rechnet mit einer Genehmigung der in Bau befindlichen Tesla-Gigafactory in Grünheide bei Berlin. Derzeit seien "keine Versagungsgründe für die Genehmigung erkennbar", sofern es nicht im Genehmigungsverfahren noch zu Überraschungen komme, sagte Steinbach der Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Tesla hat im Antragsverfahren gezeigt, dass alles dafür getan wird, um Genehmigungshindernisse auszuräumen."
  • Das Geschäft des Elektronikmarktbetreibers Ceconomy war auch im dritten Quartal 2020/21 stark von der Corona-Pandemie geprägt. So war das Deutschland-Geschäft von langen Marktschließungen und Einschränkungen betroffen, während es in anderen Ländern teilweise deutlich besser lief. Der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz sei um 8,0 Prozent gegenüber dem ebenfalls bereits von den Corona-Maßnahmen betroffenen Vorjahr gestiegen, so das Unternehmen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) verschlechterte sich von minus 45 auf minus 93 Millionen Euro. Das berichtete EBIT sank von minus 64 auf minus 106 Millionen Euro. Vollständige Zahlen werden am 12. August veröffentlicht.
  • Der Finanzdienstleister Hypoport hat das Transaktionsvolumen auf seiner Kreditplattform Europace im ersten Halbjahr 2021 um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 52 Milliarden Euro gesteigert. Auch auf den anderen B2B-Plattformen des Unternehmens wurden die Volumina im ersten Halbjahr gesteigert, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Konjunktur & Politik

  • USA: NAHB-Hausmarktindex im Juli bei 80 Punkten. Erwartet wurden 82 Punkte nach 81 Punkten im Vormonat.
  • Der US-Kongress hat Pläne fallen lassen, einen Teil des von US-Präsident Joe Biden geplanten billionenschweren US-Infrastrukturpakets durch eine verschärfte Steuereintreibung finanzieren zu lassen. Eigentlich sahen Bidens Pläne vor, der US-Steuerbehörde IRS mehr Geld zur Verfügung zu stellen, damit diese mehr säumige Steuern eintreiben kann. Dies scheiterte nun aber am Widerstand der republikanischer Abgeordneter.
  • Die Bundesbank sieht ein kräftiges Wirtschaftswachstum in Deutschland. "Die Wirtschaftsleistung in Deutschland nahm im zweiten Quartal 2021 wohl wieder kräftig zu. Sie dürfte den im Winterquartal vor allem aufgrund der zeitweilig wieder verschärften Pandemie-Schutzmaßnahmen erlittenen herben Rückschlag in etwa wettgemacht haben", schrieb die Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht für Juli.
  • Experten und Oppositionsparteien haben im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe schwere Vorwürfe gegen die Bundes- und Landesregierungen in Deutschland erhoben. Hannah Cloke, Professorin für Hydrologie an der Universität Reading, schrieb in der britischen "Times", dass das europäische Hochwasser-Warnsystem "Efas" bereits vier Tage vor den Überschwemmungen Warnungen an die Regierungen herausgegeben habe. Anschließend sei aber zu wenig passiert. Die FDP-Bundestagsfraktion beantragte eine kurzfristige Sondersitzung des Bundestags-Innenausschusses. "Der Vorwurf steht im Raum, dass mit großer Vorlaufzeit Erkenntnisse über die drohende Gefahrenlage für die Hochwassergebiete bekannt waren. Trotzdem hat es so viele Tote und unbeschreibliche Verwüstungen gegeben", sagte Stephan Thomae, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender. Auch die Linke erhob Vorwürfe gegen die Regierung.
  • Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Mai um 2,2 Prozent auf ein neues Rekordniveau seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2015 gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat. Bereits seit Juni 2020 steigt der Auftragsbestand der deutschen Industrie kontinuierlich.
  • In England sind am Montag fast alle Corona-Maßnahmen trotz steigender Fallzahlen ausgelaufen. Weder eine Maskenpflicht noch Abstandsregeln werden im größten britischen Landesteil noch von staatlicher Seite vorgeschrieben. In Schottland, Wales und Nordirland gelten allerdings jeweils eigene Corona-Regeln. Angesichts rasant steigender Fallzahlen stößt das Vorgehen der britischen Regierung auch auf Kritik. Die Regierung begründet die Aufhebung mit der hohen Impfquote im Land, die den Zusammenhang zwischen Fallzahlen und Krankenhausaufenthalten deutlich abgeschwächt habe.
  • Die Ölförderländer der OPEC+ haben sich auf eine deutliche Anhebung der Ölproduktion geeinigt. Ab August soll die erlaubte Fördermenge monatlich um eine Tagesproduktion von 400.000 Barrel angehoben werden. Im September 2022 sollen die Produktionskürzungen dann ganz auslaufen. Bisher hatte ein Streit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Einigung verhindert. Die Länder der OPEC+ einigten sich auch auf neue Anteile der einzelnen Staaten an der Förderung ab Mai 2022. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, der Irak sowie Russland dürfen dann mehr fördern.

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