Kommentar
06:49 Uhr, 05.09.2019

OMV, Andritz und Voestalpine mit 6,7% Zinsen und 45% Schutz

OMV, Andritz und Voestalpine mit 6,7 % Zinsen und 45 % Schutz

Der Maschinen- und Anlagebauer Andritz (AT0000730007), der Ölkonzern OMV (AT0000743059) und der Technologie- und Industriegüterkonzern Voestalpine (AT0000937503) - diese drei österreichischen Schwergewichte aus dem ATX sind die Basiswerte der neuen 2-jährigen Multi-Aktienanleihe Protect von Goldman Sachs mit der ISIN XS2011068934 (WKN: GA65ZT), die noch bis zum 6.9. zum Kurs von 101 Prozent (inklusive 1 Prozent Ausgabeaufschlag) gezeichnet werden kann. Das Produkt richtet grundsätzlich an alle Anleger, die für eine attraktive laufende und unbedingte Verzinsung bereit sind, ein Aktienkursrisiko zu übernehmen - um die Maximalrendite zu erzielen, dürfen die Kurse nur nicht allzu stark fallen.

Kupon von 6,7 Prozent p.a. und 45 Prozent Sicherheitspuffer

Am Festlegungstag, dem 6.9.19, werden die Schlussstände der drei Aktien zur Definition der Startwerte herangezogen. Die kontinuierlich betrachteten Barrieren werden bei 55 Prozent der Startwerte festgelegt. Lediglich OMV hat innerhalb der letzten 5 Jahre in etwa auf der Höhe der Barriere gehandelt. Das Zertifikat zahlt unabhängig von der Entwicklung der drei Aktien erstmals am 14.9.20 den jährlichen fixen Kupon in Höhe von 6,7 Prozent des Nennwerts (= 67 Euro pro 1.000 Euro Nominalwert). Die zweite und letzte Zinszahlung erfolgt bei Fälligkeit am 13.9.21.

Sofern keine der Aktien innerhalb der gesamten Beobachtungsperiode (vom 9.9.19 bis 6.9.21) jemals unterhalb ihrer Barriere notiert, erhalten Anleger bei Fälligkeit den vollständigen Nennwert zurück - das ist das gewinnmaximale Szenario mit einer Rendite von 6,15 Prozent p.a.

Sollten dagegen eine oder mehrere Aktien ihre Barriere(n) verletzen, dann entfällt die Teilschutzfunktion. Anleger haben jetzt immer noch die Chance auf den vollständigen Nennbetrag, dafür müssten am 6.9.21 allerdings alle drei Aktien über ihrem Startwert handeln - ausgehend vom Barriere-Bruch setzt dies also mindestens einen Verdoppler voraus. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass nach dem Bruch einer Barriere zumindest eine Aktie am Bewertungstag noch unterhalb des Startwerts notiert. Dann erhalten Anleger statt einer Rückzahlung die Lieferung der Aktie mit der schlechtesten Wertentwicklung (Worst-of-Mechanismus). Beispiel: Andritz schließt bei minus 60, OMV bei minus 15 und Voestalpine bei plus 5 Prozent. Anleger erhalten nun eine Lieferung von Andritz-Aktien gemäß Bezugsverhältnis (= 1.000 Euro / Startkurs Andritz).

ZertifikateReport-Fazit: Die Anwendung des Worst-of-Mechanismus im Falle einer Lieferung ermöglicht eine attraktivere Zusatzrendite als beim Kauf von drei einzelnen Aktienanleihen Protect. Der Grund: Risiken werden akkumuliert und nicht diversifiziert. Aufgrund der niedrigen Barrieren ist das Produkt dennoch grundsätzlich als Beimischung für risikobereite einkommensorientierte Aktienanleger geeignet.

Autor: Thorsten Welgen

Quelle: zertifikatereport.de

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Walter Kozubek
Walter Kozubek
Zertifikate-Experte

Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.

Mehr über Walter Kozubek
Mehr Experten