Kommentar
00:30 Uhr, 30.09.2008

Oktober 08 - Globale Vermögensvernichtung!

Sehr geehrte Damen und Herren, wenn mit der Hypo Real Estate ein DAX-30 Konzern an einem Tag mehr als 70% seines Unternehmenswertes verliert - was nach wie vor für viele "überraschend" kam - dann kann aus meiner Sicht eigentlich fast nichts mehr ausgeschlossen werden, vor allem im Bankenbereich. Die aktuelle Krise ist dabei mit keiner bisherigen Situation vergleichbar. Daher absolutes Neuland auch für Experten. Vergessen Sie das nicht. Genauso wie vor knapp 10 Jahren das platzen der High-Tech-Blase. Diese Entwicklung wurde damals in weiterer Folge zusätzlich durch die Terroranschläge des 11. September verstärkt.

Das bringt mich übrigens auf eine ganz andere Überlegung. Ich persönlich habe derzeit das Gefühl, dass viele "Experten", Marktteilnehmer, Leser oder Gesprächspartner im Allgemeinen zu oft der Meinung sind, dass es schlimmer wohl nicht mehr kommen kann. Das ist aus meiner Erfahrung ein Indikator dafür, dass es noch schlimmer kommen wird. Rechnen Sie zumindest damit für Ihre Vermögenswerte. Ich meine auch nicht "nur" die Bankpleiten.

Blenden Sie andere Risiken nicht aus.

Fragen Sie sich beispielsweise einmal, welche Auswirkungen auf die Märkte und die Weltwirtschaft ein gravierender Terroranschlag jetzt hätte? Sicherlich hochdramatische und ich denke dies wissen auch die Chefstrategen der Al Kaida. Ein Anschlag würde derzeit die Weltfinanzmärkte in einer Situation der globalisierten und länderübergreifend, vernetzten Labilität und weitestgehenden Handlungsunfähigkeit treffen mit gravierenden Folgen. Ein Terroranschlag hätte allerdings auch "das Positive", dass der Markt nochmals richtig kapitulieren würde und man ein neues US-Konjunkturprogramm namens "Kriegswirtschaft" starten könnte. Ich möchte hier nun keine Verschwörungstheorien spinnen und ein Anschlag wäre sicherlich das letzte was wir nun benötigen, dennoch rechnen Sie immer auch mit derartigem, wenn Sie seit Monaten auch schon der Meinung sind, so billig bekommen Sie Aktien nie mehr und weiter nachkaufen.

Es kann immer noch "billiger" werden!

Vergessen Sie aber natürlich auch nicht, dass richtig schwere Krisen wie wir Sie heute haben grundsätzlich reinigend wirken. Zahlungsunfähige Unternehmen machen dicht, inkompetente Manager verlassen - hoffentlich - die Unternehmen, faule Kredite werden abgeschrieben, Kreditgeber können wieder mit frischer Zuversicht ihre Kredite vergeben. Ebenso werden die Überlebenden, Fusionierten oder Neuen gestärkt und mit mehr Erfahrung aus der Krise hervorgehen.

Das bietet dann auch wieder enorme Chancen an den Aktienmärkten, die Frage ist nur wann?

Markus Miller

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