Österreich ein Pleitekandidat? - Aufregung in der Alpenidylle...
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Als weiterer potenzieller Krisenherd gilt Osteuropa. Lettland, Ungarn Estland, Litauen, Rumänien und Bulgarien stehen am Abgrund. Zusätzliche Furcht schürt die Ratingagentur Moody's. In einer Studie warnte sie davor, dass die Rezession in Osteuropa heftiger ausfallen werde als in anderen Regionen.
Vor allem Banken würden hart getroffen. Höhere Aufwendungen für faule Kredite, steigende Refinanzierungskosten und der Verfall der einheimischen Währungen machen ihnen zu schaffen. Dies würde nun auch viele westeuropäische Banken mit in den Strudel reißen, denn sie beherrschen den Markt in Osteuropa. Vor allem Österreichs Banken sind dort stark engagiert.
So wird die Alpenrepublik inzwischen allen Ernstes als Pleitekandidat gehandelt. Kürzlich titelte das Wirtschaftsmagazin "Profil": "Droht Österreich der Bankrott?" Unsere südlichen Nachbarn dürften am meisten unter der Osteuropa-Krise leiden. Laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich haben österreichische Institute in Osteuropa knapp 230 Milliarden Euro an Krediten vergeben haben. Das sind mehr als 70 Prozent (!) der Wirtschaftsleistung des Alpenstaates.
Wegen des Verfalls der Landeswährungen wird das Risiko täglich größer, dass diese Kredite ausfallen. Auch in anderen europäischen Ländern ist die Signallage eindeutig: In Griechenland, Italien, Spanien und Portugal stehen die Zeichen auf Sturm. Rendite-Ungleichgewichte bei den Staatsanleihen werden sich auf Dauer nicht aufrecht erhalten lassen.
Auch wenn wir gerne etwas anderes schreiben würden: Wir gehen davon aus, dass sich die Euro-Zone in den kommenden Jahren auflösen wird. Schon seit längerer Zeit gibt es Stimmen, die vor der Einführung eines „Kerneuro“ warnen. Es ist mittlerweile gar nicht mehr so abwegig, dass es in einigen Monaten verschiedene Euro-Versionen geben könnte. Interessanterweise ist unser Geld auf so etwas bereits vorbereitet: Auf der Rückseite jedes Euroscheins finden Sie die elfstellige Seriennummer (rote Markierung). Vor dieser Seriennummer steht ein Buchstabe, das ist der Ländercode. Neue Euro-Banknoten tragen den Code der Zentralbanken jener Länder, in denen die Banknoten gedruckt wurden: Für Belgien steht Z, Deutschland hat ein X, Irland T, Griechenland Y, Spanien V, Frankreich U, Italien S, Zypern G, Luxemburg (1), Malta F, Niederlande P, Österreich N, Portugal M, Slowenien H, Slowakei E, Finnland L. Die Länderkennzeichnungen könnten darauf hinweisen, dass man ein Auseinanderbrechen des europäischen Währungssystems womöglich schon bei der Einführung des Euro einkalkuliert hatte. Zwar weist die Bundesbank darauf hin, dass alle Euro-Noten von allen Banken als Zahlungsmittel angenommen werden müssen. Aber dass diese Krise bestehende Regeln spielend außer Kraft setzt, das kann man nahezu täglich bestaunen. Sollte einer der Euro-Staaten tatsächlich pleite gehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass der betreffende Staat aus dem Währungsverbund ausscheidet. Sicherheitshalber könnte man deshalb schon heute dazu übergehen, Euro-Scheine mit den Kennungen S (Italien), T (Irland), Y (Griechenland), V (Spanien), M (Portugal) und N (Österreich) auszusortieren und zügig weiter zu geben.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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