Kommentar
18:45 Uhr, 09.03.2022

DAX mit stärkstem Tagesgewinn seit zwei Jahren - Hoffnung auf Annäherung im Ukraine-Krieg

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Putin und Scholz telefonieren wegen Ukraine-Krieg
  • Russland sieht Fortschritte in Verhandlungen mit Ukraine
  • London kündigt weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an
  • Kryptowährungen: Biden-Verordnung soll US-Führungsrolle ausbauen
  • EEG-Umlage wird zum 1. Juli abgeschafft
  • Ukraine: Russen nehmen AKW Tschernobyl vom Netz
  • DAX: Es gibt gute Gründe, bestimmte Aktien zu kaufen
  • Russlands Zentralbank schränkt Devisenhandel ein
  • Ölpreise klettern nach US-Importstopp auf über 130 Dollar
  • DIW: Staatspleite Russlands sehr wahrscheinlich

Markt

  • Die Hoffnung auf eine Entspannung im Ukraine-Krieg setzt der Talfahrt am deutschen Aktienmarkt ein vorläufiges Ende. Gleichzeitig hat sich die Lage an den Rohstoffmärkten aufgehellt. Der deutsche Aktienmarkt machte zur Wochenmitte einen gewaltigen Satz nach oben. Der Leitindex DAX schloss mit einem Plus von 7,92 Prozent bei 13.848 Punkten auf seinem Tageshoch. Laut dem Kreml strebt Russland keinen Machtwechsel mehr in der Ukraine an. Kiew hatte zuvor die Bereitschaft über Verhandlungen über einen Neutralitätsstatus signalisiert. An diesem Donnerstag wollen sich der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu Gesprächen in der Türkei treffen. Für weitere Entspannung sorgte ein Rückgang der Ölpreise. Beobachter erklärten diesen mit einer Gegenbewegung nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen.
  • US-Präsident Joe Biden wird heute eine mit Spannung erwartete Verordnung zu Kryptowährungen unterzeichnen. Strenge Regulierungsmaßnahmen sind offenbar nicht geplant. Verschiedene Regierungsbehörden werden aber beauftragt, die Chancen und Risiken digitaler Vermögenswerte und einer möglichen staatlichen US-Digitalwährung zu analysieren. Ziel sei es, die amerikanische Führungsrolle im internationalen Finanzsystem zu stärken. Nachdem Informationen über den Inhalt der Verordnung bereits unbeabsichtigt vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt waren, legten die Kurse von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum bereits in der Nacht kräftig zu.
  • Der Goldpreis notiert am Mittwoch wieder bei der Marke von 2.000 US-Dollar. Die Hoffnung auf eine vorsichtige Annäherung zwischen Russland und der Ukraine belastete die Notiz. Eine Feinunze kostete am Nachmittag zuletzt 1.999 Dollar. Am Dienstagabend war der Preis mit bis zu 2070 Dollar nur um fünf Dollar unter dem Rekord vom August 2020 geblieben. An diesem Donnerstag wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu Gesprächen in der Türkei zusammenkommen. Das als sichere Anlage geltende Gold wurde so weniger nachgefragt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Delivery Hero-Tochter Glovo hat seine Aktivitäten in der Ukraine wieder aufgenommen. Es gebe eine erhöhte Nachfrage nach lebenswichtigen Dienstleistungen von Anwohnern und NGOs, die keinen Zugriff auf Lebensmittel, Medizin und andere Mittel des täglichen Bedarfs hätten, teilte Glovo Reuters mit. Über die Plattform könnten sich Kunden wie auch Fahrer und Lieferanten vernetzen. Alle Gewinne flössen Partnern, Nichtregierungsorganisationen und Apotheken zu.
  • Nestle hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine alle Investitionen in Russland ausgesetzt. Wichtige Lebensmittel werde das Unternehmen in Russland dagegen weiterhin ausliefern, wie Nestle der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte.
  • US-Abgeordnete haben das US-Justizministerium zu Ermittlungen gegen Amazon wegen Missbrauchs seiner Marktmacht angerufen. Es gehe um ein mutmaßlich strafrechtliches Verhalten, hieß es in einem Schreiben von Mitgliedern des Justizausschusses an den US-Justizminister, so Reuters. Amazon habe versucht, die Ermittlungen des Ausschusses hinsichtlich des Wettbewerbs in digitalen Märkten zu beeinflussen oder zu behindern.
  • BMW fährt die Produktion in den Werken München und Dingolfing im Laufe der nächsten Woche schrittweise wieder hoch. Ab 21. März soll die Fertigung dann wieder planmäßig erfolgen, teilte der Autobauer am Mittwoch mit. BMW hatte die Bänder ab Montag gestoppt, weil Kabelbäume aus der Ukraine fehlen.
  • Tesla-Chef Elon Musk geht gerichtlich gegen eine 2018 mit US-Regulierungsbehörden vereinbarte Regelung vor, nach der Musk bestimmte öffentlichen Statements, die über Twitter verbreitet werden, vorab genehmigen lassen muss. Musk war vorgeworfen worden, die Vorschriften zur Veröffentlichung börsenrelevanter Informationen verletzt zu haben.
  • Mehrere Kongressabgeordnete haben das US-Justizministerium aufgefordert, Ermittlungen gegen den Onlinehändler und Cloudanbieter Amazon einzuleiten. Dem Onlineriesen wird vorgeworfen, bei Untersuchungen eines Kongressausschusses zu Wettbewerbspraktiken nicht die erforderlichen Informationen vorgelegt zu haben.
  • Nach der Fast-Food-Kette McDonald's haben zahlreiche weitere US-Unternehmen angekündigt, sich zumindest zeitweise und weitgehend aus Russland zurückzuziehen. So teilte die Kaffeehauskette Starbucks mit, alle russischen Filialen zu schließen. Coca-Cola und PepsiCo teilten mit, ihre Verkäufe in Russland weitgehend zu stoppen.
  • Digitalunternehmen in Deutschland rechnen mit mehr Hackerangriffen. Grund ist der Krieg in der Ukraine. Acht von zehn Digitalunternehmen (84 Prozent) gaben bei einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom an, dass sie von einer hohen Bedrohungslage im Cyberbereich ausgehen müssen. 67 Prozent der Unternehmen erwarteten dies für die Zukunft, weitere 17 Prozent sähen bereits aktuell konkrete Anzeichen dafür.
  • Der Schweizer Pharmariese Roche hat seinen Umsatz in Deutschland im vergangenen Jahr enorm gesteigert - im Jahresvergleich um fast 22 Prozent auf 9,5 Mrd. Euro zu. In der Diagnostik-Sparte war das Wachstum demnach mit 58 Prozent auf 1,66 Mrd. Euro am stärksten. Hierunter fallen 13 verschiedene Tests zum Nachweis von Sars-CoV-2. 1,2 Milliarden Stück seien seit Beginn der Pandemie in die ganze Welt verschickt worden. Monatlich würden inzwischen Tests im dreistelligen Millionenbereich produziert, sagte der Geschäftsführer der Roche Diagnostics Deutschland, Christian Paetzke der dpa.
  • Der Logistikkonzern Deutsche Post hat dank des anhaltenden Bestellbooms im Internet erneut ein erfolgreiches Jahr verzeichnet. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) erzielte die Post 2021 knapp 8 MRd. Euro und damit zwei Drittel mehr als im Jahr zuvor. Dieses Niveau soll auch in diesem Jahr gehalten werden. Die Post will seine Aktionäre an dem Erfolg beteiligen. Das Management schlägt der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,80 Euro je Anteil vor. Dies sind 45 Cent mehr als im Jahr zuvor. Zudem legt die Post ein neues Aktienrückkauf-Programm auf. Die Mittelfristziele wurden konkretsierit. Im Jahr 2024 soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf rund 8,5 Mrd. steigen. Der freien Barmittel (Free Cashflow) soll sich von 2022 bis 2024 auf 11 Mrd. Euro summieren. Mindestens 3,4 Mrd. Euro sollen davon auf dieses Jahr entfallen.
  • 
Der Sportartikelhersteller Adidas hat seine Umsätze im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 16 Prozent auf 21,2 Mrd. Euro gesteigert. Das vierte Quartal fiel wegen Problemen in der Lieferkette und in China jedoch schwächer aus. Der Umsatz sank währungsbereinigt um 3 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro. Der Gewinn im fortgeführten Geschäft sank konzernweit im vierten Quartal um knapp 14 Prozent auf 123 Mio. Euro. Doch in diesem Jahr will der fränkische DAX-Konzern wieder angreifen. So soll der Umsatz währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent zulegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch weiter mit. In der Prognose sei dabei ein Risiko von bis zu 250 Mio. Euro aus dem Russland/GUS-Geschäft enthalten - was rund 50 Prozent der Gesamterlöse des Unternehmens in der Region entspreche. Adidas hat sein Geschäft in Russland vorerst eingestellt. Die operative Marge soll sich wieder verbessern und der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 1,5 Mrd. im abgelaufenen Jahr auf 1,8 bis 1,9 Mrd. Euro in 2022 steigen, hieß es weiter.
  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat im vergangenen Geschäftsjahr wieder deutliche Zuwächse erzielt, wie die Hannoveraner am Mittwoch mitteilten. Der Umsatz stieg 2021 um 6 Prozent auf 33,8 Mrd. Euro, das war mehr als von Experten gedacht. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern lag zugleich bei 1,9 Mrd. Euro und damit gut als ein Drittel höher als im Jahr zuvor. Die entsprechende Marge von 5,6 Prozent lag damit am oberen Ende der prognostizierten Spanne. Unter dem Strich wies das Unternehmen mit 1,46 Mrd. Euro nach zwei Jahren wieder einen Gewinn aus. Deshalb will der Vorstand nun auch wieder eine Dividende zahlen. Die Ausschüttung soll 2,20 Euro je Aktie betragen. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit rund 1,66 Euro gerechnet.
  • Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat im vergangenen Jahr mit höheren Kosten für Rohstoffe zu kämpfen gehabt, was die Profitabilität belastete. Während der Umsatz um 15 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro anzog, lag der operativer Gewinn (Ebitda) nur bei gut 50 Mio. Euro. Im Jahr zuvor war das operative Ergebnis noch fast doppelt so hoch gewesen. Die operative Gewinnmarge liegt damit in etwa bei einem Prozent. Auf dieses Niveau hatte das Management die Prognose im Herbst gesenkt.
  • Der Waferhersteller Siltronic schloss das Geschäftsjahr 2021 mit deutlichem Anstieg von Umsatz und Ergebnis. Im abgelaufenen Jahr profitierte der Konzern von einer starken Nachfrage der Chipindustrie, die angesichts des Digitalisierungsbooms in der Welt mit der Produktion von Computer- und Elektronikchips nicht hinterherkam. „Das starke Mengenwachstum führte 2021 zu voll ausgelasteten Fabriken und einem ausgezeichneten Umsatz und Ergebnis. Um die steigende Nachfrage langfristig begleiten zu können, haben wir 2021 mit dem Bau unserer neuen 300 mm-Fabrik in Singapur - der größten Investition in der Geschichte der Siltronic - begonnen", sagte Vorstandschef Christoph von Plotho. „Nachdem der geplante Zusammenschluss mit GlobalWafers aufgrund fehlender regulatorischer Freigaben leider nicht vollzogen wurde, bleiben wir weiter ein selbständiges Unternehmen. Nach dem hervorragenden Jahr blickt Siltronic in eine erfolgreiche Zukunft.“ Der Hauptversammlung Anfang Mai will der Vorstand eine Ausschüttung in Höhe von 3,00 Euro je Aktie vorschlagen. Das entspricht einem Anstieg um 50 Prozent im Jahresvergleich.
  • Der Stahlhändler Klöckner & Co profitierte 2021 von einer deutlichen Nachfrageerholung sowie steigenden Preisen. Für das laufende Jahr gaben die Duisburger keinen konkreten Ausblick, sondern stellten lediglich eine weiter anziehende Nachfrage in Aussicht. Das Unternehmen bekräftigte aber seine Erwartungen für das erste Quartal. So soll das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) bei 130 bis 180 Mio. Euro liegen, nach 130 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Beim Umsatz geht Klöckner von einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorquartal aus.
  • Der Chemikalienhändler Brenntag hat das vergangene Jahr mit einem Umsatz- und Ergebnissprung abgeschlossen. Die Erlöse legten um 21,9 Prozent auf knapp 14,4 Mrd. Euro, zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog auch dank des Sparkurses um 27,1 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro an. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn lag bei 448,3 Mio. Euro nach 466,5 Mio. Euro im Vorjahr. Den Rückgang begründete Brenntag mit außerordentlichen Aufwendungen. Die Dividende soll um 10 Cent auf 1,45 Euro erhöht werden.
  • Zahlreiche westliche Unternehmen haben ihre Geschäfte mit und in Russland auf Eis gelegt. Nun schließt auch die Fast-Food-Kette McDonald's ihre fast 900 Filialen in dem Riesen-Land bis auf Weiteres. Alle Geschäfte dort würden vorübergehend eingestellt, die Gehälter der rund 62.000 örtlichen Mitarbeiter aber weiter gezahlt, erklärte das US-Unternehmen. McDonald's sei in dem Land seit mehr als 30 Jahren vertreten und habe dort inzwischen täglich Millionen russische Kunden.
  • Die Deutsche Pfandbriefbank hat ihr Gewinnziel für 2021 übertroffen. Der Vorsteuergewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent auf 242 Mio. Euro. Für das laufende Jahr rechnet Vorstandschef Andreas Arndt allerdings mit einem Rückgang auf 200 bis 220 Mio. Euro.

Konjunktur & Politik

  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Die Spitzenpolitiker hätten „politisch-diplomatische Anstrengungen" zur Lösung des Konflikts besprochen, teilte der Kreml am Mittwoch mit. Man habe auch über die Einrichtung von Fluchtkorridoren gesprochen. Putin habe Scholz über die ukrainisch-russischen Verhandlungen berichtet. Zudem habe Putin Scholz über die Rettungsmaßnahmen für Zivilisten in umkämpften ukrainischen Städten informiert. Es sei vereinbart worden, in Kontakt zu bleiben.
  • Die britische Regierung will die Ukraine weiterhin mit Waffen versorgen. Das kündigte Verteidigungsminister Ben Wallace im Parlament an. Bislang seien 3615 NLAW-Panzerabwehrraketen geliefert worden, so Wallace. Weitere sollen folgen. Die Regierung wolle aber auch Javelin-Panzerabwehrwaffen in die Ukraine schicken. Zudem sollen Boden-Luft-Raketen vom Typ Starstreak in die Ukraine gehen.
  • Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, die Gaslieferungen aus Russland durch die Pipeline Nord Stream 1 zu stoppen. Es müsse jetzt ein weiterer Schritt gegangen werden. Es dürfe nicht abgewartet werden, bis Russland die Pipeline kappe, so Merz. Es gebe danach noch weitere Pipelines, um den Bedarf in Deutschland zu decken.
  • Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat Deutschland und Bundeskanzler Olaf Scholz schwere Vorwürfe gemacht. Berlins Weigerung, ein Embargo auf Gas und Öl aus Russland zu erheben, bezeichnete er im Gespräch mit der „Welt“ als „Messer in den Rücken der Ukraine“. Melnyk geht davon aus, dass die Entscheidung der Bundesregierung keinen Bestand haben wird.
  • Deutschland und die EU drohen bei digitaler Technologie in zu starke Abhängigkeit Chinas zu geraten. „Die Abhängigkeit von chinesischen Importen macht der Kommission Sorge", hieß es in einer Mitteilung der Expertenkommission Forschung und Innovation" (EFI), die am Mittwoch ihr Jahresgutachten an Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger überreichte. Deutschland habe zwar Stärken in den Produktionstechnologien sowie den Bio- und Lebenswissenschaften, sagte Kommissionsmitglied Carolin Häussler. Als „ernsthaft kritisch", aufgrund von deutlichen Schwächen, würden die digitalen Technologien bewertet. In starkem Kontrast dazu stehe die ausgewiesene Stärke Chinas.
  • In Mariupol sind ukrainischen Angaben zufolge seit dem Einmarsch russischer Truppen mindestens 1.170 Zivilsten getötet worden. „47 sind heute in einem Massengrab beerdigt worden", zitierte eine staatliche Informationsagentur den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt, Serhii Orlow, wie Reuters meldet. Nach Angaben der lokalen Behörden wurden auch mehrere Bomben über der Kinderklinik in Mariupol abgeworfen. Das ließ sich nicht überprüfen. Die Zerstörung sei enorm", teilte der Stadtrat mit.
  • US-Präsident Joe Biden wird heute eine mit Spannung erwartete Verordnung zu Kryptowährungen unterzeichnen. Strenge Regulierungsmaßnahmen sind offenbar nicht enthalten. Verschiedene Regierungsbehörden werden aber beauftragt, die Chancen und Risiken digitaler Vermögenswerte und einer möglichen staatlichen US-Digitalwährung zu analysieren. Ziel sei es, die amerikanische Führungsrolle im internationalen Finanzsystem zu stärken, heißt es in einer Erklärung des Weißen Hauses. "Der Aufstieg digitaler Vermögenswerte schafft eine Gelegenheit, die amerikanische Führungsrolle im globalen Finanzsystem und an der Grenze der technischen Möglichkeiten zu stärken", heißt es. "Die Vereinigten Staaten müssen in diesem schnell wachsenden Bereich technologisch führend bleiben, Innovationen unterstützen und gleichzeitig die Risiken für Verbraucher, Unternehmen, das breitere Finanzsystem und das Klima mindern."
  • Die sogenannte EEG-Umlage soll zum 1. Juli abgeschafft werden. Dies hat die Bundesregierung am Mittwoch beschlossen. Stromversorger sollen außerdem dazu verpflichtet werden, die Abschaffung der Ökostromumlage an die Verbraucher weiterzugeben. Menschen und Betriebe würden dadurch um 6,6 Milliarden Euro entlastet, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Ursprünglich sollte die Umlage, die von Stromkunden bezahlt wird, zum Jahresbeginn 2023 wegfallen.
  • Russland sieht in den Verhandlungen mit der Ukraine offenbar "Fortschritte". Entsprechend äußerte sich eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau laut Dow Jones Newswires. Die russische Armee habe nicht den Auftrag, die ukrainische Regierung zu stürzen, sagte Regierungssprecherin Maria Sacharowa demnach vor Journalisten. Ziel der Verhandlungen sei es, dass die ukrainischen Truppen ihren bewaffneten Widerstand einstellten. Ukrainischen Angaben zufolge wurden erneut mehrere Fluchtkorridore für die Zivilbevölkerung vereinbart. Gleichzeitig forciert Russland seine Offensive im Umfeld der ukrainischen Hauptstadt Kiew aber offenbar weiter.
  • Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus wollen heute über ein Gesetz abstimmen, mit dem die Finanzierung der US-Regierungsausgaben bis zum Ende des Fiskaljahres abgesichert werden soll. Mit dem Gesetz sollen gleichzeitig weitere Maßnahmen zur humanitären und militärischen Unterstützung der Ukraine verabschiedet werden.
  • Das russische Militär hat das Atomkraftwerk Tschernobyl nach Angaben des Betreiber des staatlichen ukrainischen Stromnetzwerks vom Netz genommen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) berichtete am Dienstag, dass rund 210 Techniker und lokale Sicherheitsmitarbeiter seit fast zwei Wochen ununterbrochen in dem AKW im Dienst seien, weil unter russischer Kontrolle kein Schichtwechsel durchgeführt worden sei. Sie hätten zwar Wasser und Nahrung, aber ihre Lage verschlechtere sich immer mehr. Außerdem habe die IAEA keine Verbindung mehr zu ihren Überwachungsgeräten, die sicherstellen, dass in Tschernobyl alles Nuklearmaterial an seinem Platz ist.
  • Die EU hat französischen Angaben zufolge neue Sanktionen gegen hochrangige russische Vertreter und Oligarchen beschlossen. Die neuen Strafmaßnahmen würden auch Beschränkungen für den maritimen Sektor beinhalten und drei belarussische Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift ausschließen, teilte die französische Regierung auf Twitter mit. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bereits am Montag angekündigt, man werde bei den Sanktionen nachlegen, um Schlupflöcher zu schließen.
  • In der Ukraine kämpfen laut einem Medienbericht rund 1.000 Deutsche an der Seite der Armee gegen Russland. Diese Zahl nennt die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. Allein in der ersten Kriegswoche hätten sich rund 500 Bundesbürger gemeldet. Insgesamt kämpfen den Angaben zufolge inzwischen rund 22.000 Ausländer in der Ukraine gegen die russische Armee. Die überwiegend jungen Männer kommen demnach zu großen Teilen aus Osteuropa.
  • Der russische Militäreinsatz in der Ukraine hat nach Angaben des Außenministeriums in Moskau nicht den Sturz der ukrainischen Regierung zum Ziel. Der Einsatz laufe nach Plan, sagte die Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa laut Reuters. Der Kreml wolle sein Ziel eines neutralen Status der Ukraine durch Gespräche erreichen und hoffe, dass die nächste Verhandlungsrunde mit der Ukraine bedeutendere Fortschritte erzielen werde.
  • Die russische Zentralbank, Bank Rossii, hat angesichts der westlichen Sanktionen Einschränkungen für den Devisenhandel beschlossen. So dürfen russische Banken keine Devisen mehr an Bürger verkaufen, wie die Zentralbank in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Dazu gehört, dass man von einem Devisen-Konto Bargeld in ausländischer Währung nur bis zu einem Betrag von 10.000 US-Dollar abheben kann. Bei höheren Beträgen wird der Rest in Rubel zum Tageskurs ausgezahlt. Für den Umtausch ausländischer Währungen in Rubel gibt es keine Restriktionen. Das Maßnahmenpaket gilt von Mittwoch an zunächst bis zum 9. September.
  • Die aktuellen Sanktionen gegen Russland dürften sich auch auf den Seeverkehr Deutschlands auswirken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, war die Russische Föderation von Januar bis November 2021 mit rund 24,1 Mio Tonnen wichtigster Handelspartner der deutschen Seehäfen. Danach folgten Schweden (23,7 Mio Tonnen) und die Volksrepublik China (20,2 Mio Tonnen).
  • DIW-Präsident Marcel Fratzscher hält eine Staatsschuldenpleite Russlands in den kommenden Monaten für ziemlich wahrscheinlich. Fratzscher sagte der Deutschen Presse-Agentur, die westlichen Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine begründeten ein hohes Risiko, dass Russland seine Schulden bei internationalen Investoren nicht mehr bedienen könne. Bei einem Zahlungsausfall könne es zu Verwerfungen auf den Finanzmärkten kommen. „Der russische Staat hat recht geringe Auslandsschulden", so der Ökonom. Durch den Export von Öl und Gas habe Russland hohe Handelsüberschüsse erzielt und seine Schulden stark abbauen können. Durch die Sanktionen bestehe jedoch kein freier Zugriff mehr auf die Geldreserven. „Ich befürchte eine Ausweitung des Konflikts auf das globale Finanzsystem, bei dem Russland und seine Partner versuchen werden, Verwerfungen zu verursachen, um der Wirtschaft des Westens zu schaden“. Auch die Ratingagentur Fitch erwartet einen Zahlungsausfall Russlands. Dessen Kreditwürdigkeit haben die Bonitätswächter auf "C" von "B" herabgestuft. Damit steht Russland nach Einschätzung der Ratingagentur unmittelbar vor einem Ausfall. Fitch hatte Russland bereits Anfang des Monats auf Ramschniveau gesenkt und das Rating auf die Beobachtungsliste für mögliche weitere Abstufungen gesetzt.
  • Die Ukraine will in Verhandlungen mit Russland möglicherweise auch über eine Neutralität des Landes sprechen. „Solche Fragen ließen sich in Verhandlungen diskutieren, das ist durchaus möglich", sagte Ihor Showkwa, außenpolitischer Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen" auf die Frage, ob die Ukraine bei Verhandlungen bereit sein könnte, einen neutralen Status zu akzeptieren. Nur durch ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Selenskyj seien ernsthafte Verhandlungen möglich, betonte er. Selenskyj sei dazu bereit. Leider bestehe auf russischer Seite dazu keine Bereitschaft.
  • Die US-Regierung lehnt es ab, von Polen mit Kampfjets für die Ukraine beliefert zu werden. Der Sprecher des Pentagon, John Kirby, erklärte, man glaube nicht, dass der Vorschlag haltbar sei. Er bringe schwierige logistische Herausforderungen mit sich, zudem gebe es angesichts der geopolitischen Dimension ernsthafte Bedenken. Das polnische Außenministerium hatte gestern Abend angekündigt, den USA alle seine Flugzeuge vom Typ „MIG-29“ zur Verfügung zu stellen. Sie sollten über den US-Militärflughafen Ramstein in Rheinland-Pfalz an die Ukraine gehen. Washington wurde gebeten, Polen im Gegenzug gebrauchte US-Kampfjets zu überlassen.

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten