Ölpreisanstieg trübt die Stimmung
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Die internationalen Aktienmärkte präsentierten sich in der Vorwoche in geschwächter Verfassung. Der neuerliche Anstieg der Ölpreise trübte die Stimmung der Anleger. Wie erwartet erhöhte die FED den Leitzins auf 1,75 Prozent.
Mit spürbaren Rückgängen gingen die amerikanischen Börsen aus der Handelswoche. Zwar war die Anhebung des Leitzinssatzes durch die US-Notenbank um 25 Basispunkte von den Marktteilnehmern so prognostiziert worden und brachte daher keine neuen Impulse. Wichtiger für die Wochenentwicklung waren stattdessen die Ölpreise. Spekulationen über die Versorgung mit russischem Öl und die Gefahr von Sturmschäden an US-Raffinerien ließen den Ölkontrakt für Oktober in New York deutlich ansteigen. Die amerikanische Regierung kündigte inzwischen an, die durch den Hurrikan betroffenen Raffinerien notfalls mit Öl aus der strategischen Reserve zu versorgen. Mit einem Stand knapp unter 49 Dollar für ein Barrel der Sorte WTI zum Wochenschluss ist der Ölpreis nicht mehr weit von seinem Höchststand im August entfernt. Unerfreulich war auch die Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die wieder auf 350.000 kletterten. Bei diesem Stand ist auch weiterhin kein spürbarer Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu erwarten. Außerdem ist bekannt gegeben worden, dass der Sammelindex der Frühindikatoren im August stärker gefallen war als von den Marktteilnehmern prognostiziert.
Uneinheitliche Signale kamen von den Investmentbanken. Während Lehman Brothers und Goldman Sachs mit ihren Quartalszahlen überzeugten, fielen die Ertragszahlen von Morgen Stanley unerwartet schwach aus. Der Nettogewinn ist bei der Gesellschaften im Vergleich zum Vorjahr spürbar zurückgegangen. Die Aktie gab daraufhin nach. Zum weiteren Geschäftsverlauf äußerte sich der Logistiker FedEx verhalten, sodass auch hier der Kurs deutlicher nach unten tendierte. Die Schnellrestaurant-Kette Wendys sieht die Ergebnisse des dritten und vierten Quartals hinter den Erwartungen des Finanzmarktes, woraufhin die Papiere unter Druck gerieten. Unter den Technologiewerten verteuerten sich Adobe Systems. Das Softwareunternehmen konnte mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen übertreffen. Die Titel des Kleincomputerherstellers PalmOne sackten hingegen nach einem enttäuschenden Ausblick um über 15 Prozent ab.
Die Tokioter Börse beendete die Woche per saldo merklich leichter. Die verhaltenen Vorgaben aus New York und schwache Konjunkturdaten aus dem Dienstleistungssektor dämpften in Japan die Anlegerstimmung. Zudem sank der Handelsbilanzüberschuss im August im Jahresvergleich erstmals seit 14 Monaten wieder, was nach Angaben des Finanzministeriums vor allem auf den gestiegenen Rohölpreise zurückzuführen war. Vor allem Technologiewerte litten unter Einbußen.
Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich im Wochenvergleich wieder schwächer. Negative Nachrichten kamen vom niederländischen Elektronikkonzern Philips. Die Prognose für die Halbleitersparte wurde deutlich gesenkt. Zwei Tage zuvor hatte bereits der Verantwortliche für den Bereich überraschend seinen Rücktritt angekündigt. In Deutschland kämpfte der DAX zunächst mit der Marke von 4.000 Punkten. Dieses Niveau konnte er im weiteren Verlauf allerdings nicht halten und gab per saldo rund 2 Prozent ab. Besonderes Augenmerk galt in den vergangenen Tagen den Autowerten. Auf dem Automobilsalon in Paris präsentierten die Konzerne ihre neuesten Modell und äußerten sich zur weiteren Geschäftsentwicklung. Sehr gute Nachrichten kamen dabei vom deutschen Hersteller Porsche. Das Stuttgarter Unternehmen wird dieses Jahr voraussichtlich erstmals den Gewinn auf über eine Milliarde Euro steigern können. Vor allem der Geländewagen Cayenne erfreut sich einer ungebrochenen Nachfrage. Belastend wirkte sich auf die Automobilbranche allerdings der Anstieg der Ölpreise aus. Auch die Papiere der Lufthansa reagierten mit Abschlägen auf die steigenden Kerosinkosten, zudem drückte am Donnerstag der Ausfall des elektronischen Check-In-Systems auf die Aktie. Die Konsumgüterbranche gerieten nach den Gewinnwarnungen von Colgate-Palmolive und Unilever erneut unter Druck. Gefragt waren weiterhin die Papiere des Sportartikelherstellers adidas-Salomon. Der Kurs stieg zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Mitte 1998. Auch Deutsche Telekom konnte gegen den Trend zulegen.
Zahlreiche Konjunkturzahlen werden in dieser Woche veröffentlicht und den Börsen hoffentlich erfreuliche Impulse verleihen. Aus den USA sind dies unter anderem das Verbrauchervertrauen für September, das BIP im 2. Quartal sowie ISM-Index und der Verbraucherstimmungsindex der Universität Michigan. In Europa wird heute der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex bekannt gegeben. Darüber hinaus kommen aktuelle Zahlen zur Inflation in der Eurozone und mehrere Einkaufsmanagerindizes. Der IWF gibt ferner seine Halbjahresprognose zur weltwirtschaftlichen Entwicklung ab.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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