Ölpreis gibt den Börsen Aufwind
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USA: Der im Wochenverlauf deutlich gesunkene Ölpreis gab den US-Börsenindizes Aufwind und gleichzeitig auch die Richtung in dieser Woche vor. Die Zwangsschlichtung der Arbeitskämpfe in der Ölindustrie Norwegens, ein unerwartet starker Anstieg der US-Rohölvorräte, sowie die Zuversicht bei den Händlern, dass die Rohölbestände infolge der Beseitigung der Schäden an den US-Bohrinseln im Golf von Mexiko auch vor dem bevorstehenden Winter nicht weiter sinken dürften, ließen den Ölpreis von seinem Rekordhoch zu Wochenbeginn deutlich absacken. Der Präsidentschaftswahlkampf, der in den vergangenen Wochen für Verunsicherung bei den Händlern sorgte, ging in dieser Woche in die Endphase. Damit fällt auch dieser Unsicherheitsfaktor, der laut Analysten eine wichtige psychologische Rolle bei den Analysten spielte, weg - unabhängig davon wie der nächste Präsident heißen wird. Trotz uneinheitlicher US-Konjunkturdaten und schwachem US-Dollar konnten die US-Indizes dank der Ölpreisstütze im Wochenvergleich stattliche Gewinne verbuchen.
Europa: Aufgrund der schwachen Vorgaben aus den USA und Japan, dem auf ein neues Rekordhoch gestiegenen Ölpreis und des deutlich gestiegenen Euros verzeichneten die europäischen Börsen zum Wochenstart deutliche Verluste. Der gestiegene Eurokurs, der in dieser Woche nach einer monatelangen Seitwärtsbewegung innerhalb einer engen Bandbreite deutlich nach oben ausgebrochen ist, belastete vor allem Aktien von exportorientierten Unternehmen der Automobil- und Maschinenbauindustrie. In diesem Umfeld konnte der geringfügig besser als erwartet ausgefallene IFO-Geschäftsklimaindex für Deutschland für keine Aufhellung der Stimmung sorgen. Von der Unternehmensseite zeigte sich nach Veröffentlichung etlicher Quartalsberichte ebenfalls kein einheitliches Bild. Zur Wochenmitte sank der Ölpreis im Sog positiv aufgenommener US-Lagerbestandsdaten zum Teil deutlich von seinem Höchststand. Hiervon profitierten die US-Börsen und in Folge davon auch die europäischen Märkte. Zum Wochenschluss konnten damit die Verluste vom Wochenstart wettgemacht werden; alle wichtigen europäischen Indizes schlossen leicht positiv: DAX +0.65%, CAC40 +0.93%, FTSE100 +0.55%.
Asien: Positive Signale aus dem Deflationsbereich - ein Anstieg der Verbraucherpreise in und um Tokio - konnten die deutlich gesunkene Industrieproduktion nicht ausgleichen. In Verbindung mit den Avancen des Ölpreises verlor der Kabuto-Cho deutlich an Terrain. Erst gegen Ende der Handelswoche zeigten sich erste Kursaufschläge, die mit der Korrektur am Ölmarkt und positiven Vorgaben aus den USA einhergingen. 10.500 Indexpunkte scheinen als neue "Line in the sand", welche wohl vor den US-Präsidentschaftswahlen kaum mehr signifikant angekratzt werden dürfte. Die kommende Woche dürfte demnach in Absenz von Verwerfungen am Energie-Sektor von abwartendem Handel geprägt sein. Wahrscheinliche Handelsspanne: 10.500-11.000 Indexpunkte.
Anleihemärkte & Währungen
Nicht unerwartet fand sich der Handelsverlauf in der Spanne von 3.9 - 4.2% und konnte sich nur zum Wochenbeginn vorübergehend unter 4.0% senken. Getrieben war der Handelsverlauf durch die Bestätigung des Abkühlungs-Szenarios - ersichtlich an den wieder ansteigenden Arbeitslosen-Statistiken - einerseits, sowie der nunmehr sich auch bei der Mehrzahl der Marktteilnehmer durchsetzenden Ansicht der Übertreibung des Renditerückgangs im langfristigen Bereich.
Entsprechend sehen wir den US-Zinsmarkt - nach wie vor entgegen der Einschätzung einer Mehrzahl der Marktteilnehmer - mittelfristig in einem Schwenk begriffen. Sollte sich - wie von uns erwartet - ein Deflationsszenario nicht einstellen, würden Renditen um 5% lediglich eine Normalisierung zum langfristigen realen Zinssatz darstellen. Kurzfristig halten wir ein rasches, dynamisches Ansteigen auf 4.2%-4.3% für nicht unwahrscheinlich.
Die von uns angesprochenen Rücksetzter zu weiteren EUR-Käufen fielen aufgrund der Dynamik der Bewegung sehr kurzfristig aus - das von uns angestrebte Ziel in der Spanne 1,28 - 1,2850 konnte perfekt erreicht werden. Der etwas ausgeprägtere Rückgang am Donnerstag bot ideale Möglichkeit zu bestehenden Positionen zuzukaufen und - sollte die eingeschlagene Konsolidierung beim im Januar erreichten Jahreshoch noch etwas anhalten - birgt auch weiterhin gute Einstiegsmöglichkeiten.
Ein Überschreiten der Marke von 1.28-1.29 USD/EUR dürfte aus derzeitiger Sicht nicht gänzlich ohne Schwierigkeiten möglich sein, die sich daran anschließende Bewegung wird jedoch von starker Dynamik geprägt sein. Wir behalten unsere Einschätzung eines fallenden USD bei.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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